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Unterwegs auf der Herzschlaufe im Entlebuch: Unser Land bietet sagenhafte Velo-Abenteuer - Eurotrek weiss Bescheid. Alle Bilder: Fabian Scherrer

Sponsored Sagenhafte Velotour durch das Herz der Schweiz

Priska Scherrer

144 Kilometer und über 3000 Höhenmeter an drei Tagen: Die im April 2018 eingeweihte Route «Herzschlaufe Napf» ist kein Zuckerschlecken. Die Eurotrek-Wettbewerbsgewinnerin Priska Scherrer hat die viertägige Bike-Tour unter die Pedalen genommen. Das ist ihr Reisebericht.

Es ist soweit: Heute breche ich mit meiner Reisebegleitung Fabian ab Willisau zur viertägigen Bike-Tour «Herzschlaufe Napf» auf. Die Reiseunterlagen von Aktivferien-Spezialist Eurotrek versprechen uns ein abwechslungsreiches und anstrengendes Programm - nach langer Diskussion haben wir uns nämlich für die anspruchsvolle Variante per Bike entschieden, verzichten also auf die Vorzüge des E-Bike. Hoffentlich die richtige Entscheidung...

Den ersten Tag verbringen wir allerdings noch locker, mit der Anfahrt nach Willisau. Unsere erste Unterkunft, der Gasthof Mohren, liegt mitten im Zentrum von Willisau.  Das hübsche und frische Zimmer eignet sich ideal, um sich vor dem Start nochmals etwas zu entspannen. Willisau selber lädt mit seiner schmucken kleinen Altstadt, viel Sonnenschein und gemütlichen Geschäften zum Flanieren und einem kleinen Spaziergang durch die Gassen ein. Natürlich empfiehlt sich auch ein Besuch des «lokalen Wahrzeichens» an. Die Rede ist vom Ringli-Laden (bzw. dem Fabrikladen) der Firma HUG. Darin sind jegliche Guetzli-Sorten, Crackers sowie verschiedene Variationen der Willisauer Ringli zu degustieren.

Mit prall gefüllter (Guetzli-) Einkaufstasche geht’s zurück ins Zentrum. Die Räder wollen gepumpt und gerüstet werden, denn morgen geht’s auf die erste Radetappe von Willisau nach Langnau im Emmental. Für letzte Vorbereitungen steuern wir noch den lokalen Bikehändler von Willisau an.Dort läuft auf dem Fernseher gerade die Tour de Suisse. Gebannt trinken wir den offerierten Kaffee und sind froh, dass wir unsere kommenden Etappen etwas gemütlicher angehen können.

Tag 1: Anstrengend, aber schön

Nach einer ruhigen Nacht wartet im Restaurant des Hotels Mohren frische Brötchen, Kaffee, Orangensaft und ein leckeres Fleischplättli auf uns. Wir schlagen zu, schliesslich benötigen wir heute ordentlich Energie.

Jetzt heisst es Bikeschuhe an, Turnschuhe aus. Wir verlassen auf unseren Rädern das Zentrum von Willisau und folgen den ersten roten Veloschildern in Richtung Langnau im Emmental. 58 km und rund 1600 Höhenmeter erwarten uns heute.

Kaum haben wir Willisau hinter uns gelassen, steigt die Route (Nr. 399) auch bereits an. Auf zumeist asphaltierten Strassen schlängelt sich die Tour durchs Emmental. Der Weg führt entweder hinauf oder hinunter – nur geradeaus geht’s so gut wie nie. Wir passieren prächtige Bauernhöfe, satte grüne Wiesen, grasende Kühe und schnaubende Pferde. Eine Bilderbuchlandschaft entschädigt für die Mühen des «Hinauf». Nach rund zweieinhalb Stunden und etwa 35 km erreichen wir Sumiswald, eine Emmentaler Gemeinde mit etwas über 5000 Einwohner.

Der Gasthof «zum Kreuz» lockt uns vor allem wegen seiner Fassade. Wir geniessen einen feinen Emmentaler Salat und gönnen uns eine erste grössere Pause. Kilometertechnisch haben wir bereits mehr als die Hälfte in unseren Beinen, höhenmetertechnisch erwartet uns nochmals gleichviel, wie bereits geklettert.

Um die Motivation hoch zu halten, planen wir, den Kaffee auf die Lüdernenalp zu «verschieben». Von der Mittagspause ausgeruht und mit neuem Brennstoff im Magen treten wir den Aufstieg an. Vorbei am Schloss Trachselwald und blumengeschmückten Höfen pedalen wir höher und höher. Oft zeigt uns das GPS-Gerät eine Steigung von 12 Prozent und mehr an.

Eine gute Kletterstunde später erreichen wir die Lüderenalp. Die Strapazen lohnen sich: das Panorama ist herrlich und der Apfelkuchen zum Kaffee schmeckt. Wir lehnen uns zurück und geniessen die Sonne. Die Etappe ist schon fast geschafft. Was nun noch folgt, ist eine kurvenreiche Abfahrt nach Gohl und ein kurzer Gegenanstieg – und schon blicken wir auf unser Tagesziel hinab: Langnau im Emmental. Ab ins Hotel Garni Emmental: Beine lockern und Füsse hochlagern.

Tag 2: Süsse Pausen und ruhende Hexer

Die erste Etappe um den Napf liegt hinter uns, der Napf selbst liegt in der Nähe von uns und die nächste Tour vor uns: heute geht’s von Langnau nach Entlebuch. Im Hotel Garni Emmental ist der Frühstückstisch bereits gedeckt und das Buffet hält, was es verspricht. Knuspriges Brot und hausgemachtes Birchermüesli geben uns die nötige Energie für den Start in die nächste Radetappe.

Ein Blick in die ausführlichen Eurotrek-Reiseunterlagen verrät, dass heute 44 Kilometer sowie 1077 Höhenmeter auf uns warten. Dies ist zwar weniger als noch am ersten Tag, sei jedoch nicht zu unterschätzen, heisst es.

Im Wissen, dass bereits nach sechs Kilometern die Kambly Erlebniswelt ihre Tore offenhält, gehen wir die heutige Tour gemütlich an. Kaum haben unsere Beine die ersten Umdrehungen hinter sich, erreicht ein süsser Buttergeruch unsere Nasen. Wir stellen unsere Räder ab und folgen dem feinen Duft in die Kambly-Fabrikanlage, wo auf Regalen alle möglichen Kambly-Guetslisorten ausgestellt sind. Wäre doch nur das Frühstück heute Morgen nicht so gut gewesen…

Unmittelbar nach dieser süssen Pause steigt der Weg an. Ab nun führt die Strecke höher und höher, Kurve um Kurve steigen wir hinauf bis auf 1200 Meter über Meer. Da und dort sieht man bereits die Berner Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau in der Ferne. Da heute Samstag ist, sind mehr «Radler» unterwegs und wir werden bei den Aufstiegen vermehrt von E-Bikes überholt.

Auf einen Anstieg folgt als Belohnung immer wieder auch eine Abfahrt. Jene nach Escholzmatt macht besonders Spass. Schöne Kurven und ein angenehmes Gefälle lässt unsere Geschwindigkeit nach oben schiessen. Das Dorf macht einen einladenden Eindruck und das Gasthof Rössli soll eine besonders gute Küche haben. Der Koch werde daher sogar als «Hexer aus dem Entlebuch» bezeichnet. Doch leider ruht sich dieser gerade aus, weshalb wir beschliessen, die Tour ohne Mittagsrast fortzusetzen.

Das letzte Stück verläuft im stetigen Auf und Ab über die Hügelketten. So nähern wir uns Tritt um Tritt dem Tagesziel: Entlebuch. Ein letzter knackiger Anstieg zum Schluss lässt unseren Puls nochmals hochsteigen. Oder ist es nur die Vorfreude auf ein kühles Blondes?

Tag 3: Es wird nochmals streng

Noch 52 Kilometer und gut 1500 Höhenmeter bis zurück nach Willisau. Das Höhenprofil ähnelt dem einer Toblerone. Ein letzter Schluck Kaffee im Hotel Drei Könige in Entlebuch und wir brechen auf.

Ohne Erbarmen führt der Weg direkt in die erste «Tobleronezacke». Ganze fünf solcher Anstiege fordern uns heute. Schön, dass sich unsere Beine mittlerweile an die Belastung gewöhnt haben.

Nach dem ersten Aufstieg stossen wir auf das Dorf Doppleschwand. Von da an führt der Weg immer mehr in die Kreten und Gräben des Napfs. Gerade als wir uns fast von der Zivilisation abgeschnitten fühlen, kommt ein nächstes Dorf. Romoos, ein kleines Voralpendorf, geschickt in den Hang gebaut. Wir lassen den Ort hinter uns und steigen weiter an.

Der zweite «Zacken» ist besonders gross geraten. Die Fahrt erinnert an einen Pass. Als Bergpreis bietet sich oben in Holzwegen eine grandiose Rundumsicht an. Was darauf folgt, ist eines der Highlights der Herzschlaufe: Eine rund acht Kilometer lange Abfahrt mit herrlichen Ausblicken und schön angelegten Kurven. Zuletzt führt der Weg einem Bach entlang mit vorerst mässiger Steigung hinauf Richtung Menzberg. Die zweite Hälfte des dritten «Berges» hat es in sich. 20 Steigungsprozente lassen unsere Beinmuskeln tanzen und unseren Puls rasen.

Nach einer Stärkung im Landgasthof Hotel Menzberg radeln wir entlang einer schönen Krete. Bis auf einige Kühe kommt uns nichts und niemand in die Quere, wir nehmen an Tempo auf. Der vierte «Berg» steht danach an. Der Weg führt uns auf einer Kiesstrasse durch den Wald hinauf nach Mülibüel und wieder hinunter nach Hergiswil bei Willisau. Ein letzter Anstieg und das Ziel ist vor uns. Geschafft. Die Runde ist komplett.

Fazit

Die Herzschlaufe ist eine sehr schön angelegte Rundtour um den Napf und bietet verschiedene Landschaftsbilder. Für weniger geübte Biker empfiehlt es sich aufgrund der Höhenmeter und der Steigungsprozente, ein E-Bike bei «Rent a Bike» zu mieten.

Herzlichen Dank an Eurotrek!