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Neben Griechenland – hier die Gassen von Oia auf Santorini – zieht es die Schweizer Badeferien-Gäste in diesem Jahr auch nach Zypern und in die Türkei. Bild: MM

Im östlichen Mittelmeer brodelts

Die Sommerferien-Trends der Schweizer Veranstalter: Spanien lässt Federn, insbesondere Mallorca. Aktuell stehen Griechenland, Zypern und die Türkei hoch im Kurs.

Der Schweizer Reise-Verband (SRV) hat kurz vor dem Start der Sommerferien die Badeferien-Veranstalter TUI, DER Touristik (Kuoni und Helvetic Tours), Hotelplan, ITS Coop, knecht reisen, Globetrotter und Bentour nach den aktuellen Buchungsständen und -trends befragt. Die Reiselust in der Schweiz ist ungebrochen hoch und dürfte diesen Sommer gegenüber dem bereits sehr guten Vorjahr nochmals wachsen, so das Fazit. Die grössten Reiseveranstalter der Schweiz rechnen für das Sommer- und Herbstgeschäft 2018 mit einer Steigerung der Gästezahlen im mittleren einstelligen Prozentbereich.

Nachdem Spanien und seine Inseln in den letzten Jahren alle Rekorde schlugen, entscheiden sich in diesem Jahr wieder mehr Schweizer für Badeferien im östlichen Mittelmeer – genauer gesagt in Griechenland, Zypern und der Türkei. Gründe für die Verlagerung sind das überdurchschnittliche Gästeaufkommen und die in einzelnen Fällen gestiegenen Hotel- und Flugpreise. Bei Hotelplan Suisse etwa liegt der entsprechende Buchungsrückgang sogar im tiefen zweistelligen Prozentbereich. Demgegenüber haben Griechenland und Zypern teils markant an Reservationen dazu gewonnen. Und auch die jüngsten «Problemkinder» Ägypten, Tunesien und die Türkei erleben einen Aufschwung. Bei DER Touristik hat die Südtürkei für die Sommermonate in der Kundenbeliebtheit sogar Gran Canaria überholt.

TUI Suisse kann sich über die Rangverschiebung der Südtürkei im Ranking der beliebtesten Sommerdestinationen von Rang 8 im Vorjahr auf Rang 3 freuen. Sehr gut und vor allem von Familien gebucht wird aktuell auch Menorca, die kleine Schwesterinsel von Mallorca. Das Comeback der Südtürkei freut natürlich vor allem den Türkeispezialisten Bentour, wo per Ende Mai ein sattes Umsatzplus um über 73 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt zu Buche schlug. Bei den Fernreisen hält der vor Jahren eingesetzte Kanada-Boom unvermittelt an, wie sowohl von Knecht Reisen als auch von Globetrotter zu vernehmen ist. Ebenfalls einen Buchungszuwachs verzeichnen beide Anbieter für Südafrika.

Preise: «Stabil geblieben»

Hinsichtlich der Preisentwicklung zeigt sich bei den sieben Reiseveranstaltern ein relativ einheitliches Bild: «Stabil geblieben». Unterschiedliche Einflüsse wie der sich zuletzt leicht erholte Euro, mehr oder weniger Flugverbindungen an eine Destination oder Preisanpassungen der Hoteliers gleichen sich unter dem Strich in etwa aus. Zudem würden sich Preise heutzutage sehr dynamisch entwickeln und teils von Woche zu Woche verändert.

Was die noch verfügbaren Kapazitäten der Veranstalter betrifft, können sich Kurzentschlossene freuen. «Trotz gutem Buchungseingang habe man zu allen Zielen im Nah- und Mittelstreckenbereich noch Flugplätze verfügbar», heisst es bei ITS Coop Travel. Bei TUI Suisse findet man ebenfalls noch Plätze für fast alle Destinationen. Freie Flugsitze und Hotelzimmer finden Kunden bei Kuoni und Helvetic Tours noch in der Südtürkei, Djerba, Zypern, Marokko, Sardinien, Portugal und Thailand. Knecht Reisen berichtet von noch guten Verfügbarkeiten für USA-Reisen. Der Türkeispezialist Bentour hat auf die wiedererstarkte Nachfrage reagiert und kurzfristig zusätzliche Flüge auch im Hinblick auf die Herbstferien ins Programm aufgenommen.

(YEB)