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Der Verkauf des Riu-Hotels Bachata in der Dominikanischen Republik trägt zum guten TUI-Ergebnis bei. Bild: RIU

Dank Hotel-Verkäufen und Türkei-Comeback

Die TUI Group legt einen guten Start hin – das Sommergeschäft liegt sechs Prozent im Plus.

Über alle Quellmärkte und Ferienländer hinweg liegen die Buchungen für den Sommer bei der TUI Group derzeit 6 Prozent höher als 2017, bei den Umsätzen für den bevorstehenden Sommer beläuft sich das Plus sogar auf 8 Prozent, hat die TUI Group bei der Präsentation des ersten Quartals 2017/2018 bekanntgegeben.

Von Oktober bis Dezember liess der Verkauf von drei Riu-Hotels den Konzern die Pleite des Ferienfliegers Niki offensichtlich gut verkraften. Verkauft wurden die Häuser Riu Merengue, Riu Mambo und Riu Bachata in der Dominikanischen Republik.

Der saisontypische Verlust unter dem Strich verringerte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15 Prozent auf 99,6 Millionen Euro. Der Umsatz legte um 8 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro zu. Das operative Minus (bereinigtes Ebita) verringerte sich um 59 Prozent auf knapp 25 Millionen Euro. 

Neben dem Verkauf der drei DomRep-Hotels baut der Konzern sein eigenes Hotelgeschäft aber weiter aus. Im abgelaufenen Quartal eröffnete er sieben Häuser, darunter ein Riu-Hotel und zwei Robinson Clubs. Unterdessen soll die Kreuzfahrtflotte der Sparte TUI Cruises ab 2023 auf sieben Schiffe wachsen. «Kreuzfahrten bleiben ein Wachstumsmarkt», zeigt sich Joussen von den hohen Investitionen in diesen Markt überzeugt. Im abgelaufenen Quartal steigerte die Sparte den operativen Gewinn um einen Drittel.

Rückkehr der Türkei und Ägyptens

Im Veranstaltergeschäft musste TUI hingegen einen etwas höheren operativen Verlust von 133 Millionen Euro hinnehmen. Ein Grund dafür waren Kosten für einen Markenwechsel in Grossbritannien, wo der Konzern seine Reisen jetzt statt unter der Traditionsmarke Thomson unter seinem eigenen Namen verkauft. Zudem zog die Pleite der Air-Berlin-Tochter Niki das Ergebnis um 20 Millionen Euro nach unten.

TUI hatte viele Jahre lang Flugzeuge samt Besatzung an die Air-Berlin-Tochter Niki verleast, doch die österreichische Airline konnte am Ende nicht mehr dafür bezahlen. Die derzeit elf Maschinen gehen nun für den konzerneigenen Ferienflieger Tuifly und die Lufthansa-Billigtochter Eurowings an den Start.

TUI baut dabei das Türkei-Angebot ab Deutschland kräftig aus und hat für Mai bis Oktober 100'000 Flugtickets zusätzlich ins Angebot aufgenommen. Zudem habe der Konzern erneut verbindlich Zimmer in mehreren türkischen Hotels gebucht, bei denen die Verträge eigentlich ausgelaufen wären. «Dieses Risiko zahlt sich aus», sagte Joussen. Die Terroranschläge und der gescheiterte Putschversuch in der Türkei hatte die Tourismusbranche des Landes schwer getroffen. Bei TUI gingen die Buchungen für das Land am Bosporus von 2015 auf 2016 konzernweit von rund zwei Millionen auf eine Million zurück. Auch 2017 erholten sie sich nicht. Joussen hatte aber wiederholt gesagt, die Türkei komme als Ferienland zurück. Im Winter hätten auch die Buchungen für Ägypten wieder angezogen.

(AWP)