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Tui setzt auf die Boeing 737-Max. Bild: Boeing.

TUI will noch mehr Flieger und Hotels kaufen

Der Tourismuskonzern will neben den bereits bestellten Fliegern weitere ordern. Zudem plant das Unternehmen, Geld für neue Kreuzfahrtschiffe und Hotels in die Hand zu nehmen.

«Wir haben 70 737-Max-Flugzeuge fest bestellt. Ich denke, dass es sinnvoll ist, insgesamt 90 abzunehmen», sagt Unternehmenschef Friedrich Joussen der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Montagausgabe). «In den nächsten Monaten werden wir uns ansehen, ob und wie wir Tausch und Modernisierung weiter gestalten.»

Eine Option auf 50 weitere 737-Max-Jets sei vereinbart, für 20 würden schon die Konditionen nachverhandelt. «Flugzeuge spielen für Tui eine wichtige Rolle. Ohne die Kontrolle über Flugzeuge ist es schwieriger, neue Reiseziele für sich und die eigenen Kunden zu erschliessen», sagt Joussen. «Wir sind mehr und mehr ein Konzern, der selbst in Hotels und Clubs investiert. Da muss ich schon bei der Investition sicherstellen, dass die Ziele angeflogen werden.» Bis 2024 soll die Flotte erneuert sein.

Cruise-Geschäft ist hochprofitabel

Aber nicht nur in neue Flugzeuge will der Tui-Chef investieren, sondern auch in neue Kreuzfahrtschiffe und konzerneigene Hotels, die mittlerweile 56 Prozent zum Konzerngewinn beisteuern.

Für die deutsche «Mein Schiff»-Flotte von Tui Cruises erwartet er 2018 und 2019 je einen Neuzugang. Im Luxussegment sind für Hapag-Lloyd-Kreuzfahrten zwei Expeditionsschiffe geordert.

«Das Geschäft ist hochprofitabel, und die Nachfrage bleibt höher als das Angebot», sagt Joussen. Er sieht hier in den nächsten fünf bis sieben Jahre einen deutlichen Wachstumsmarkt. «Es spricht einiges dafür, zeitnah über zusätzliche Schiffe zu den heutigen Bestellungen nachzudenken, insbesondere bei Tui Cruises.»

Tui will mer Chinesen anlocken

Mit Blick auf neue Hotels sagt Joussen: «Wir wollen vor allem unser Hotelangebot in der Karibik und in Südostasien ausbauen.» 327 eigene Hotels mit mehr als 230 000 Betten hat Tui schon, 360 bis 370 sollen es werden.

Vor allem Ziele für Chinesen hat Joussen im Blick. «Was die Karibik schon heute für den amerikanischen Reisemarkt ist, kann Südostasien für China werden», sagte er.

(AWP)