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Ägypten will 2018 über 120'000 Schweizer anlocken

Das Pharaonenland verzeichnet wieder deutlich mehr Nachfrage aus der Schweiz. Und möchte bald wieder eine SRV-GV empfangen.

Die Nachfrage der Schweizer für Ägypten nimmt wieder deutlich zu. Mohamed Farag, Leiter International Relations beim Ägyptischen Fremdenverkehrsamt, erklärt: «2017 kamen 75'403 Schweizer nach Ägypten. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr mit etwas über 46'000 Einreisen aus der Schweiz einem markanten Wachstum von 63 Prozent. Dennoch liegen wir noch weit weg von den Zahlen von 2010, als fast 200'000 Schweizer nach Ägypten reisten.» Obwohl die Nachfrage klar steigt, bleibt Farag realistisch: «Unser Ziel für 2018 ist, 120'000 Besucher aus der Schweiz empfangen zu können.» Das würde einem weiteren Wachstum von rund 60 Prozent entsprechen.

Farag ist überzeugt, dass dies möglich ist. Zum einen, weil man die Kooperationen mit Schweizer Anbietern wie ITS Coop, Kuoni, Hotelplan, TUI, ETI, Amin Travel und weiteren intensiv zu pflegen versuche und auch 2018 viele Marketingaktivitäten mit diesen anstehen. Andererseits, weil die Fluganbindungen wieder verbessert werden - Farag nennt dabei explizit die neuen Flüge ab Zürich nach Hurghada mit Air Cairo (ab Mai) und ab Basel nach Hurghada mit der Spot Group (ab März). «Germania und Edelweiss haben auf ihren Ägypten-Rotationen schon fast keine Kapazitäten mehr und können kaum noch mehr auflegen», bemerkt Farag überdies. Und das ist nur die Schweizer Sicht - aus zahlreichen anderen Ländern werden die Flugkapazitäten inzwischen wieder deutlich aufgestockt.

«Ägypten ist stabil und so sicher wie jedes europäische Land», ist Farag überzeugt. Angesprochen auf die Anschläge auf dem Sinai vor Kurzem, erinnert er daran, dass dies im Nordsinai an der Grenze zu Israel/Palästina geschah und damit 600 Kilometer entfernt von touristischen Gebieten auf dem Sinai wie Sharm-el-Sheikh.

Neue Attraktionen sollen für noch mehr Besucher sorgen

Farag erzählt auch von neuen Attraktionen. Erwähnenswert ist natürlich einerseits das Grand Egyptian Museum of Cairo, welches voraussichtlich 2019 eröffnen wird und schon jetzt viel Medienaufmerksamkeit geniesst. Ein weiteres Grossprojekt ist die neue Plan-Hauptstadt, welche Ägypten aktuell südöstlich von Kairo, rund 60 Kilometer vom Roten Meer entfernt, bauen lässt. Die neue Hauptstadt heisst schlicht «El Asema Elgedida», was Arabisch für, eben, «Neue Hauptstadt» ist. Teile der Stadt sind schon eröffnet; es wird natürlich primär eine Verwaltungsstadt sein, aber auch Residenz- und Tourismusstadt. Ägypten will damit primär im Kongresstourismus punkten.

Weitere Neuheiten gibt es beim Suezkanal, wo eine grosse Logistikzone namens «Suez Canal Economic Zone» entsteht, welche für zusätzliche Arbeitsplätze und Investitionen sorgen wird, sowie ein neuer Flughafen, der «New Cairo Capital Airport», welcher 2021 im Osten der Hauptstadt eröffnen soll. Daneben soll auch die Mittelmeerstadt El Alamein, westlich von Alexandria, touristisch weiter ausgebaut werden.

Auch infrastrukturell hat Ägypten Grosses vor: Aktuell gibt es im Land laut Farag rund 225'000 Hotelzimmer. Im kommenden Zeitraum von zehn Jahren, also bis 2028, sollen nochmals 200'000 Zimmer dazu kommen, der Bettenbestand also fast verdoppelt werden. Ägypten baut beim Wachstum darauf, nebst den klassischen Anziehungspunkten wie den Stränden und den Tauchgebieten am Roten Meer sowie den Kulturstätten am Nil vermehrt auch Aktivitäten wie Golf und Wellness ins Zentrum der touristischen Bemühungen zu stellen. Im Februar findet beispielsweise alljährlich die Golf Trophy Soma Bay statt, die man noch besser vermarkten will, währenddem auch vermehrt auf die Wellness-Einrichtungen in Safaga oder Assuan eingegangen werden soll. Auch will er noch die Werbetrommel rühren für die Oper Aida, welche vom 8.-10. März 2018 bei den Pyramiden von Gizeh mit einer komplett neuen Ton- und Lichtshow aufgeführt wird.

SRV-GV wieder in Ägypten?

Natürlich ist es noch weit hin bis zur SRV-GV 2019. Doch die Planungen laufen. Und Ägypten will auf jeden Fall eine Rolle spielen. Farag würde die Schweizer GV-Teilnehmer zu gerne wieder in Ägypten empfangen. Er hatte bereits die SRV-GV in Kairo im Jahr 2007 mitorganisiert. Nun möchte er das nochmals machen, «aber nicht unbedingt in Kairo, man könnte das auch in Marsa Alam oder Luxor durchführen», so Farag. Man wird ja sehen, ob das klappt.

(JCR)