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Türkei-Apéro an der Fespo: Hilal Demirel und Botschafter Ilhan Saygili begrüssten viele Gäste am Stand 3.012. Bild: TN

«2018 setzen wir verstärkt auf Aktiv- und Kulturtourismus»

Die Zeichen für eine verstärkte Rückkehr der Türkei auf die Ferien-Landkarte stehen gut, sagen an der Fespo llhan Saygili, der Botschafter der Türkei in der Schweiz, und Hilal Demirel, Leiterin des Türkischen Fremdenverkehrsamtes in Zürich.

Im Rahmen eines Apéros mit kulinarischen Spezialitäten und Musik aus der Türkei sowie einer Verlosung mit attraktiven Preisen präsentierte sich das Ferienland Türkei am ersten Messetag der Fespo von seiner besten Seite. Zu Besuch in der Messe Zürich war auch der türkische Botschafter in der Schweiz Ilhan Saygili. 

Im Gespräch mit travelnews.ch zeigte sich Ilhan Saygili überzeugt davon, dass die Türkei 2018 an die Erfolge des Rekordjahres 2014 anknüpfen könne, die Zeichen dafür stünden gut. Zudem unterstrich er die Bedeutung der europäischen Märkte und fügte an, dass die Türkei aber auch in anderen Märkten wie Russland, Iran, Indien und China eine grosse Nachfrage verspüre.

Zur Nachfrage in der Schweiz äussert sich Hilal Demirel, Leiterin des Türkischen Fremdenverkehrsamtes in Zürich, im nachfolgenden Interview.

Frau Demirel, wie beurteilen Sie die Nachfrage in der Schweiz für Ferien in der Türkei 2018?

Hilal Demirel: 2018 wird das Jahr der Rückkehr für die Türkei auf den Schweizer Markt sein. Dies haben wir bereits seit Mitte 2017 gesehen. Im Juli hatten wir 5,87%, im August 4,18%, im September 20,16%, im Oktober 1,6%, im November 19,43% mehr Türkei-Reisende. Die Zahl der Schweizer Besucher in der Türkei ist im Vergleich zu 2016 markant gestiegen. Diese Zahlen sind ein klares Zeichen für die Rückkehr der Türkei und wir erwarten, dass die Türkei 2018 einen noch stärkeren Anstieg der Besucherzahlen verzeichnen wird. Auch die Aussagen und Erwartungen der Schweizer Reiseveranstalter und der Reisebüros gehen in diese Richtung.

Welche Anstrengungen unternimmt Türkei Tourismus, um die Nachfrage für Ferien in der Türkei zu erhöhen?

Wir hatten im Schweizer Markt 2018 einen guten Start, die Zahlen steigen, Frühbuchungen haben schnell begonnen, also scheint alles auf gutem Weg zu sein, so, wie wir es geplant und erwartet haben. Natürlich sind wir uns bewusst, dass der Tourismussektor wie eine grosse Familie mit allen Partnern wie Reiseveranstaltern, Reisebüros, Tourismusbüros, Fluggesellschaften, Restaurants und Hotels funktioniert. Wenn einer dieser Partner Schwierigkeiten bekundet, wird der ganze Sektor von dieser Situation betroffen sein. Wir sind hier, um alle zu unterstützen, und wir arbeiten immer eng mit der Reisebranche in der Schweiz zusammen. Seit langem führen wir gemeinsame Marketingaktivitäten mit den Schweizer Reiseveranstaltern und Reisebüros durch. So wollen wir 2018 den Schweizer Tourismus stark unterstützen und unsere enge Zusammenarbeit fortsetzen. Unsere Pläne für den Schweizer Markt beinhalten auch die Diversifizierung der Tourismusprodukte. Im Jahr 2018 werden wir neben traditionellen Strandferien auch auf Sporttourismus, Aktivtourismus, Kulturtourismus und Thermen-Tourismus setzen. Die Türkei wird in allen wichtigen Veranstaltungen und Organisationen anwesend sein. Und wir werden auch wieder eine grosse Türkei-Roadshow für den Fachbereich auf dem Schweizer Markt organisieren, um die Schönheiten der Türkei zu zeigen und neue Produkte, neue Destinationen, neue Flüge etc. zu präsentieren.

«Das Ziel der Türkei ist es, die Tourismussaison auf das ganze Jahr über zu verlängern»

Stehen in diesem Jahr besondere Events oder Themenschwerpunkte an?

2018 wurde vom türkischen Ministerium zum «Jahr Trojas» erklärt, in Bezug auf den 20. Jahrestag der Anerkennung der antiken Stadt Troja durch die UNESCO in ihrer Weltkulturerbe-Liste.. Daher sind im Laufe des Jahres zahlreiche Feiern und Kultur- und Kunstveranstaltungen geplant. Das Museum von Troja wird ebenfalls bald eröffnet. Es wird eines der wenigen Museen sein, die nach dem Verständnis eines zeitgenössischen Museums gebaut wurden. Auf einer Gesamtfläche von 10‘000 Quadratmetern, davon 3‘000 für Ausstellungsräume, werden Stücke gezeigt, die ins Ausland entführt und anschliessend in die Türkei zurückgebracht wurden. Darunter befinden sich auch 24 Stücke Goldschmuck, die nach 125 Jahren in die Türkei zurückgebracht wurden, darunter Teile, die Helena von Troja zugeschrieben werden. Im Rahmen der Veranstaltungen, die 2018 in Çanakkale stattfinden sollen, werden das Türkische Staatstheater sowie die Staatsoper und das Ballett Theaterstücke und Musicals mit dem Thema «Troja» aufführen.

Gibt es Neuigkeiten bei der touristischen Infrastruktur?

Das Ziel der Türkei ist es, die Tourismussaison das ganze Jahr über und auch im ganzen Land zu verlängern. So haben wir Investitionen in verschiedenen Regionen des Landes geplant. Gemäss der Tourismusstrategie «Türkei 2023» werden 9 thematische Zonen und 7 Tourismusentwicklungskorridore festgelegt, und diese Gebiete sind hauptsächlich für neue Investitionen vorgesehen. Und natürlich gibt es in Antalya, Izmir und Muğla, parallel zur steigenden Nachfrage nach diesen Destinationen, immer noch neue Investitionen für Hotels und Infrastruktur.

(GWA)