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Die Geschäftsleitung von Hotelplan Suisse heute im Hotel Schweizerhof in Zürich, von links: Pino Andreano (Director Touroperating Specialists & Modular), CEO Kurt Eberhard, Tim Bachmann (Director Touroperating Dyna & Package) und Kenny Prevost (Director Touroperating Sport & Special Tours, seit 1. November 2017). Bild: TN

Hotelplan Suisse: Die Zeichen stehen gut

Gregor Waser

Das neue Geschäftsjahr beginnt beim Branchenleader vielversprechend: Ägypten und Tunesien melden sich zurück. Der Sommer-Flugplan ist aufgeschient. Und für Ski- und Snowboard-Fahrer lanciert Hotelplan Suisse «powder finder».

Seit dem 1. November 2017 befindet sich Hotelplan Suisse im neuen Geschäftsjahr. Und dieses lässt sich gut an, wie CEO Kurt Eberhard und seine Geschäftsleitungskollegen an einer Medienkonferenz am Dienstag Morgen im Detail erläuterten. Sowohl die aktuelle Wintersaison wie die kommende Sommersaison stimmt die Hotelplan-Crew optimistisch.

In den Reisemonaten November bis März verzeichnen Ägypten, die Kanarischen Inseln und der Indische Ozean die meisten Buchungen. «Für 2018 registrieren wir Zuwächse in Griechenland, den Emiraten und Ägypten, aber auch Australien und der Südpazifik liegen im Plus», nennt Eberhard die Reisetrends 2018.

Zudem ist der Branchenleader ab heute mit einer neuen Marke präsent: «powder finder» nennt sich das neue Ski- und Heliski-Angebot bei Hotelplan Suisse, das vom neuen Geschäftsleitungsmitglied Kenny Prevost aufgebaut wurde und geleitet wird. Powderfinder bietet mehrtägige Arrangements – zum Teil auch in Begleitung ehemaliger Skiprofis – für Ski- und Snowboard-Fahrer an, etwa in Kanada, Alaska, Schweden, Russland, Indien und Chile.

«Man kann das Skifahren nicht neu erfinden», sagte Kenny Prevost bei seinem ersten Auftritt für Hotelplan Suisse, «aber wir haben das Know-how dazu.» Heute um 8.08 Uhr ging die Webseite von Powderfinder online, nach «einigem Schwitzen» wie er einräumt. «Wir setzen neue Standards in der Industrie», fügte er an.

Das Sommermenü ist angerichtet

Konnte Hotelplan Suisse jüngst für die Herbstferien 2017 noch viele Last-Minute-Buchungen verzeichnen, dürfte sich der Buchungstrend auf den Sommer 2018 ändern. «Die ersten Anzeichen sind da, dass wieder frühzeitiger gebucht wird», stellt Kurt Eberhard fest.

Deutlich im Plus für 2018 liegt die zuletzt gebeutelte Destination Tunesien. Auch die Reservationen für Zypern und die griechischen Inseln seien bereits gut angelaufen. Ein neuerlicher Boom dürfte sich für Spanien abzeichnen. Mit einer Erholung der Südtürkei, die in den letzten zwei Jahren deutliche Einbussen erlitt, rechnet Hotelplan Suisse aber noch nicht.

Um die Sommerbuchungen zu stemmen, hat Hotelplan Suisse das voraussichtliche Flugangebot jetzt publiziert. Nach dem Wegfall der Air-Berlin-Flüge fällt die Dominanz von Edelweiss auf, etwa nach Ägypten, Griechenland, Spanien, Kroatien und Tunesien. Ergänzend dazu stehen auch Aegean Airlines nach Griechenland, Tunisair nach Tunesien, Cobalt Air nach Zypern und Vueling nach Spanien im Einsatz. Für Flüge ab Bern nach Kreta, Kos, Rhodos und Mallorca setzt Hotelplan auf Helvetic Airways. Vermisst wird weiterhin die Germania Flug AG im Hotelplan-Angebot – hier zieht sich der seit zwei Jahren währende Rechtsstreit hin.

«Wir haben bewusst auf eine gute Balance verschiedener Airlines gesetzt, das hat mit den Preisen und Flugzeiten zu tun», erläuterte Bachmann. Fluggäste, die eine Stunde ausserhalb von Zürich wohnen, setzen lieber auf jene Airlines, die erst um den Mittag ab Zürich fliegen. Wir haben genügend Flugsitze im Markt zu guten Flugpreisen», ist er überzeugt. Bei Niki habe Hotelplan keine Risiken mehr, verkauft sie aber noch im Rahmen von Pauschalarrangements bis am 7. Januar.

Viel Hoffnungen setzt der scheidende Badeferien-Chef auf die neue Kooperation mit Iberostar, die Kette habe viel investiert. Neu zudem im Hotelplan-Angebot: Direktflüge ab Zürich und Bern nach Jerez an die spanische Costa de la Luz. Die publizierte Flugliste ist damit bereits ergänzt.

Partnerschaft mit Thurgau Travel

Für die Sommersaison 2018 tauchen bei Hotelplan Suisse weitere Neuheiten und Partnerschaften auf. So ist die Direktmarke Migros Ferien mit den Migros-Fitnessparks eine Kooperation eingegangen. Für 70 bis 80 Sportler wird nun Migros Ferien auf Kreta einen Fitnessplausch durchführen. Ebenso geplant sind Yoga-Wochen. Bei den Städtetrips konnten vermehrt Show- und Event-Tickets zur Seite gelegt werden.

Neu setzt die Marke Hotelplan auf eine Partnerschaft mit Thurgau Travel – dies für die eigenen Filialen. Der zusammen erstellte Flussfahrten-Katalog wird in allen 104 Hotelplan-, Travelhouse- und Gobus-Filialen aufliegen. Ein geschickter Zug: den der Aufbau einer eigenen Rivercruise-Linie, etwa für die Organisation eigener Bus-Anreisen zu den Abfahrtsorten der Schiffe, käme Hotelplan teuer zu stehen.

Während Travelhouse, der Spezialist für Individualferien, neu mit einem Südsee-Katalog aufwartet, setzt die Premium-Marke Globus Reisen etwa auf eine Fotoreise nach Costa Rica mit der Begleitung eines Profifotografen oder eine Bahnfahrt durch Südafrika mit dem «Shongololo Express».

«Neu haben wir bei Skytours die Heartland-Staaten eingeführt», sagt Langstrecken-Chef Pino Andreano, neu bei Falcon ist die Mongolei mit eigenen Reisen, ebenso die Färöer, St. Helena bei African Trails dank dem Direktflug von Johannesburg – «als erster Anbieter in der Schweiz mit buchbaren Arrangements». Weitere Highlights in Andreanos Departement sind die Musikkreuzfahrten für Schlager- und Country-Fans sowie die Poseidon-Expeditionen.

Kurz gehaltener Rückblick

Das vergangene Geschäftsjahr 2016/2017, das am 31. Oktober endete, sei positiv ausgefallen. Im Detail in die Karten blicken lässt sich CEO Kurt Eberhard noch nicht, sagt einzig, Umsätze und Passagierzahlen seien angewachsen. Auf die Frage, ob der Knick vom Vorvorjahr mittlerweile wieder aufgeholt sei, sagt er «nahezu». Man habe bewusst weniger eingekauft, um die Risiken kleiner zu halten.

Viel Freude hätten ihm die eigenen Reisebüros beschert, deren Performance sei im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr gut gewesen. Und bei einigen der 104 Filialen stehen Änderungen an, neue Reisebüro-Konzepte liegen vor. «Fünf bis sechs Büros werden pro Jahr aufgefrischt», nennt Eberhard den Fahrplan. Eben wurde die Filiale Burgdorf aufgefrischt, bald sei Steinhausen an der Reihe. Und auf die Virtual-Reality-Brillen angesprochen, sagt er, dass diese mittlerweile in 40 Filialen eingesetzt werden.