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Die TUI-Strategie, den Schwerpunkt des Konzerns weg vom umkämpften Veranstalter- und Fluggeschäft hin zu lukrativeren Hotel- und Kreuzfahrtangeboten (im Bild die Mein Schiff 2) zu verlagern, hat sich positiv auf die Zahlen ausgewirkt. Bild: Barni1

TUI erstmals mit operativem Gewinn nach neun Monaten

Die Fokussierung auf eine Marke sowie auf das lukrative Hotel- und Cruise-Geschäft zahlt sich aus.

Die TUI Group hat im dritten Geschäftsquartal 2016/17 die Transformation zu einem voll integrierten Touristikkonzern weiter fortgesetzt. Der TUI-Vorstandsvorsitzende Fritz Joussen erklärte hierzu bei der Präsentation der Quartalszahlen: «Im dritten Quartal wurden das Spezial-Veranstaltergeschäft Travelopia und im Juli 2017 der verbliebene Anteil an der Hapag-Lloyd AG erfolgreich veräussert. Damit ist die Transformation vom früheren Mischkonzern zum Touristikkonzern TUI abgeschlossen. Auch der Markenwechsel war in allen Ländern sehr erfolgreich und hat TUI international und lokal gestärkt. Als letzter Markt folgt im Herbst 2017 Grossbritannien. Wir treten dann in den Quellmärkten einheitlich unter der Marke TUI auf. Die klare Ausrichtung auf die wachstums- und margenstarken Bereiche Hotels und Kreuzfahrten erweist sich als strategisch richtig und sehr erfolgreich.»

Das Quartalsergebnis selber kann sich durchaus sehen lassen. Der Umsatz der Monate April bis Juni stieg, getrieben von Wechselkursen und dem späten Ostertermin im Vergleich zum Vorjahr, um knapp 13 Prozent auf rund 4,8 Milliarden Euro. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn (Ebita) der fortgeführten Geschäftsbereiche legte um 38 Prozent auf fast 222 Millionen Euro zu. Der verlustreiche Verkauf der Spezialreise-Sparte Travelopia halbierte den Überschuss jedoch nahezu auf 48 Millionen Euro - obwohl die Trennung von Anteilen an der Container-Reederei Hapag-Lloyd einen Gewinn brachte.

Für das laufende Geschäftsjahr bis Ende September sieht Joussen den Konzern auf Kurs. Erstmals in der Unternehmensgeschichte habe TUI nach neun Monaten einen operativen Gewinn (bereinigtes Ebita) erzielt. Im laufenden Geschäftsjahr soll er - bereinigt um Währungsschwankungen - weiterhin um mindestens 10 Prozent steigen. Der Umsatz soll um mehr als 3 Prozent wachsen - und damit stärker als bisher gedacht.

Für die wichtige Sommersaison verzeichnet TUI bisher 4 Prozent mehr Buchungen als vor einem Jahr. Die starke Nachfrage nach Ferien in Ländern wie Spanien und Griechenland gleiche den Rückgang in der Türkei aus. In der Region Zentral (Deutschland, Österreich, Schweiz, Polen) verzeichnete laut TUI-Mitteilung vor allem Deutschland eine sehr starke Entwicklung. Teilweise begünstigt durch die späten Oster- und Pfingsttermine lagen die Gästezahlen um 11 Prozent über dem Vorjahreswert. Das bereinigte EBITA der Region Zentral lag bei +17 Millionen Euro gegenüber Vorjahr.

(AWP/TN)