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Wàhrend Spanien auf sehr hohem Niveau stagniert, wird Griechenland als Sommer-Sieger 2017 hingestellt. Bild: Oia auf Santorini (Pixabay)

Die Sommerbuchungen ziehen bei Thomas Cook und TUI an

Die beiden Grosskonzerne vermelden ein wachsendes Sommergeschäft und sehen insbesondere Griechenland als Sieger. Aber auch die Preise zu den beliebten Mittelmeerzielen steigen.

Bei den grossen Reisekonzernen ziehen die Reisebuchungen wieder an. Thomas Cook hat am Dienstag für den Sommer ein Buchungsplus von 10 Prozent gemeldet. Im Vorjahr hatte der Einbruch bei den Türkei-Reisen das Unternehmen stark getroffen. Der Ausbau des Angebots in Griechenland half darüber hinweg; für diese Destination wuchs die Nachfrage bei Thomas Cook im letzten Jahr um 40%, und auch Zypern, Kroatien, Portugal und Bulgarien profitierten. Nun haben, nach einem langsamen Start ins Jahr, die Buchungen generell stark angezogen. Primär wiederum im westlichen Mittelmeer. Darüber hinaus wird der Schweizer CEO von Thomas Cook, Peter Fankhauser, im «Telegraph» dahingehend zitiert, dass Gäste vermehrt auch wieder Reisen nach Ägypten sowie in die Türkei buchen. Das Winterprogramm sei zu 90% verkauft, was aktuell einem Plus von 1% entspricht, bei um 1% gesunkenen Durchschnittspreisen.

Heute meldet auch TUI wieder wachsende Buchungszahlen für die wichtige Sommersaison. Derzeit liegen die Buchungen für den Sommer 4% höher als vor einem Jahr, wie TUI mitteilt. 48% des Sommerprogramms seien bereits verkauft. In allen Absatzmärkten des Konzerns gäben die Menschen dabei im Schnitt mehr Geld für ihre Reisen aus.

Die Türkei bleibt ein Problem, trotz einiger Lichtblicke

Auch bei TUI ist vor allem Griechenland im Aufwind. Einen erneuten Rückgang verzeichnet TUI bei Reisen in die Türkei. Schon 2016 hatte sich die Zahl der Türkei-Gäste bei TUI in etwa halbiert. Von den Zweifeln der Kunden an der Türkei profitieren nebst Griechenland vor allem die Kanaren und fernere Länder. Das geringere Interesse an Reisen nach Nordafrika und in die Türkei werde wie schon im Winter durch eine höhere Nachfrage nach Zielen etwa im westlichen Mittelmeer und der Karibik ausgeglichen. Die Vorausbuchungen bei der Kreuzfahrtlinie TUI Cruises entwickelten sich weiterhin gut.

Insgesamt konnte TUI konzernweit für den Sommer bisher 5% höhere Preise durchsetzen - was zusammen mit der höheren Gästezahl bislang einem Umsatzplus von 9% entspricht. Anfang 2016 hatten sich viele Kunden infolge der Anschläge in Paris, Istanbul und Brüssel lange mit Reiseentscheidungen zurückgehalten und sich erst spät zur Buchung durchgerungen.

Für britische Kunden wird es teuer

Besonders tief müssen diesmal Gäste aus Grossbritannien in die Tasche greifen. So hat das britische Pfund nach dem Votum der Bürger für den EU-Austritt ihres Landes stark an Wert verloren. Nach dem bisherigen Buchungsstand geben die Briten für ihren Sommerurlaub 2017 bei TUI im Schnitt acht Prozent mehr aus als im Vorjahr. Dennoch liegt die Zahl der Buchungen derzeit drei Prozent höher - genauso wie im wichtigsten Quellmarkt Deutschland. Dort konnte TUI bisher drei Prozent höhere Preise durchsetzen.

Thomas Cook wird ihr Gruppenergebnis für das am 31. März zu Ende gehende Geschäftsjahr am 18. Mai präsentieren. Die TUI wird den Halbjahres-Finanzbericht am 15. Mai präsentieren.

(JCR/AWP)