Reiseanbieter

Airbnb wird politisch und setzt auf Luxus-Kunden

Airbnb soll schon bald Luxury Retreats übernehmen. Ausserdem setzt sich das Unternehmen für Flüchtlinge und Menschen in Not ein.

Wie verschiedene US-Medien berichten, soll Airbnb kurz vor der Übernahme der Villen-Miet-Plattform «Luxury Retreats» stehen. Der Kaufpreis wird auf rund 200 Millionen Dollar geschätzt. Luxury Retretas funktioniert ähnlich wie Airbnb - einfach für gut betuchte: User können sich via Internet eine Luxus-Unterkunft buchen – die Preise beginnen bei ungefähr 700 Dollar pro Nacht. Im Angebot von der in Montreal/Kanada beheimateten Firma findet sich auch eine italienische Villa, die im Besitz des Hollywood-Regisseurs Francis Ford-Coppola steht sowie Necker Island von Richard Branson.

Airbnb äusserte sich bislang nicht zu den Spekulationen um den Deal, bekundete in letzter Zeit aber mehrfach Interesse an Objekten aus dem Luxus-Segment. Leisten könnte sich der Bettenvermittler den Luxus-Anbieter problemlos: Airbnb hat im letzten Jahr fast 3 Milliarden Dollar erwirtschaftet und weist einen Wert von 30 Millionen Dollar auf.

Kostenlose Unterkünfte für Flüchtlinge und Menschen in Not

Airbnb scheint aber nicht nur Investitionspläne zu haben, sondern bezieht auch Stellung in politischen Fragen. Unter dem Hashtag #weaccept verkündet das Online-Portal: «Menschen, die aufgrund von Kriegen, Konflikten oder anderen Faktoren ihr Zuhause verloren haben, sind derzeit besonders in Gefahr, abgelehnt zu werden. Sie brauchen einen Ort, an dem sie sich willkommen, sicher und zuhause fühlen können.» Airbnb stelle schon seit einiger Zeit Unterkünfte für Menschen bereit, die aufgrund von Naturkatastrophen und Krisensituationen evakuiert werden mussten: man habe bisher in 54 Katastrophen-Fällen Hilfsbedürftige unterstützt und untergebracht.

Letzte Woche gab das Unternehmen bekannt, dass die Airbnb-Community Flüchtlingen und anderen, die unerwartet vom jüngst verhängten Einreiseverbot in die USA betroffen sind, eine kostenfreie Bleibe zur Verfügung stellen werde. Diese Ankündigung habe eine Welle der Hilfsbereitschaft innerhalb der Community ausgelöst – was Airbnb wiederum dazu ermutigt hätte, es nicht dabei zu belassen. In den nächsten fünf Jahren will Airbnb für 100.000 Menschen in Not eine vorübergehende Bleibe finden und in einem ersten Schritt Flüchtlinge und Überlebende von Naturkatastrophen sowie Katastrophenhelfer unterbringen. Langfristig möchte das Unternehmen auch Menschen, die ihr Zuhause aufgrund anderer Notlagen verloren haben, unterstützen. Ausserdem kündigt  Airbnb an, im Verlauf der nächsten vier Jahre 4 Millionen US-Dollar an das International Resche Committee zu spenden.

(TN)