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Am zweiten Tag der Berner Ferienmesse, Messeleiterin Gaëlle Grosjean. Bild: JCR

Ferienmesse Bern zur Halbzeit auf Kurs

Jean-Claude Raemy

Die neue Messeleiterin Gaëlle Grosjean zieht eine positive Zwischenbilanz.

Am Freitagnachmittag auf der Ferienmesse Bern: Messeleiterin Gaëlle Grosjean ist entspannt und erklärt, dass alles «im Plan und den Erwartungen entsprechend» sei. Die Stimmung bei den Ausstellern sei gut – besonders der Sektor mit den Kreuzfahrten, wo alle namhaften (Fluss-)Kreuzfahrtenanbieter vertreten sind, stösst offensichtlich auf viel Zuspruch.

Rund 300 Aussteller sind in Bern zugegen. Im «Blick» wurde zwar von «100 Aussteller weniger» gesprochen, doch Grosjean relativiert: «Ein paar grössere Aussteller sind abgesprungen, welche jeweils viele Unteraussteller hatten, was mit politischen Situationen und Budgetkürzungen zu tun hat. Allerdings haben wir auch einige grosse Stände neu dazugewonnen, etwa von Kuoni.» Deshalb habe man die verkaufte Standfläche auf dem Vorjahresniveau halten können.

Die Verschmelzung der Genfer Ferienmesse «Vacances & Loisirs» mit der Ferienmesse Bern hat die Situation natürlich verändert. Übernommen wurden von Genf rund 10 Aussteller, etwa der Flughafen Genf. Grosjean erklärt denn auch, die Ferienmesse Bern habe sich der Romandie «geöffnet», mit mehr Ausstellermarketing ennet der Sense sowie einer dreisprachigen Website. Sie stellt aber klar, dass Romands «willkommen» sind, aber Bern nicht die Ferienmesse für die Romands sein soll: «Das wäre auch ein Challenge für die vielen primär deutschsprachigen Aussteller.» Immerhin habe man aus dem grösseren Bern Einzugsgebiet viele Besucher aus Biel/Neuchâtel und Freiburg feststellen können. Man hört tagsüber denn auch hie und da Französisch, die grosse Mehrheit der Besucher sind aber klar Deutschschweizer, primär aus dem Raum Bern.

Eine Umfrage von travelnews.ch bei Ausstellern ergibt, dass der Donnerstag besser frequentiert war als der Freitag, grundsätzlich habe man aber gute Gespräche führen können. Am Donnerstag und Freitag ist der Altersdurchschnitt der Besucher erwartungsgemäss hoch, was aber übers Wochenende kompensiert werden sollte.

Neu sind die geänderten Öffnungszeiten. Statt wie früher von 13 bis 20 Uhr ist die Messe jetzt von 10 bis 18 Uhr geöffnet, also eine Stunde länger und früher. «Dies wurde von vielen Ausstellern gewünscht und entsprechend positiv aufgenommen», versichert Grosjean. In der Tat sind zwischen 10 und 12 Uhr offensichtlich mehr Besucher präsent, als Abends nach 17 Uhr.

Positive Zwischenbilanz und Zukunftspläne

Während des Gesprächs öffnen Raucher eine grosse Türe beim Haupteingang, was nicht nur für Kälte sorgt, sondern eigentlich auch eine Sicherheitslücke darstellt, weil dadurch Besucher theoretisch ohne Ticket in die Ferienmesse können. Grosjean nimmt sich der Sache sofort an, löst das Problem und bemängelt bei der Rückkehr an den Interview-Tisch die etwas alte Infrastruktur des Gebäudes beim Eingang. Dem soll aber abgeholfen werden: Laut Grosjean wird bei Bernexpo über eine Neugestaltung des Foyers am Eingang diskutiert, was solchen Problemen Abhilfe schaffen sollte.

Die Zwischenbilanz ist also positiv und man darf gespannt sein, ob die angepeilte Besucherzahl von 40‘000 erreicht wird. Bis dahin freut sich Grosjean vor allem auch über den regen Zuspruch bei den «Erlebnis-Stationen», etwa den Casinotischen am Eingang, den Foto-Workshops oder einer Swisslos-Windmaschine, wo Besucher Schlange stehen, um im Windkanal ein Swisslos oder Happy-Day-Ticket ergattern zu können.