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Monsterstürme im Oktober – Hotelplan stellt Kataloge in Frage

Jahresrückblick: In der Karibik und in Hongkong spielte das Wetter verrückt – Die Bilanz von Hotelplans Vertriebschef – Marcel Wipflis Comeback.

2016 war von vielen Unwettern mit Auswirkungen auf die Tourismusindustrie betroffen, den Oktober traf es am heftigsten. Hurrikan Matthew etwa zwang zahlreiche Kreuzfahrt-Schiffe in der Karibik zu Routenänderungen. Auf Hispaniola, Jamaika und an den Küsten Puerto Ricos kam es zu Evakuierungen.

Ebenso im Oktober fegte ein Taifun über Hongkong und lähmte den Flugverkehr. Gegen 700 Flüge mussten storniert oder verschoben werden. Die Strassen der Finanzmetropole waren menschenleer. Auch im November hielten die Unwetter an, was ungewöhnlich ist. Hurrikan Otto steuerte auf Zentralamerika zu und forderte Menschenleben in Costa Rica und Nicaragua.

Auch das geschah im Oktober

Hotelplans Vertriebschef Daniel Reinhart sprach im Interview von einem Nachfragestau, der sich im Herbst löse, auf die Herbstferien hin hätten die Buchungen markant zugenommen. Und nachdem Hotelplan im August das Filialnetz von 122 auf 120 Verkaufspunkte reduziert hatte, sagte Reinhart: «Wir planen nicht, weitere Filialen zu schliessen.» Und zur Bedeutung der Kataloge meinte er: «Wir würden gerne schon lange damit aufhören. Doch das Bedürfnis nach etwas Haptischem ist bei den Kunden immer noch gross. Für den Veranstalter gehen die Kataloge aber in die Millionen-Beträge.»

Im Oktober meldete sich Marco Wipfli in der Reisebranche zurück. Der Gründer von Unique Travel (später Adria 365) kehrte nach einem Abstecher in die Brauerei-Szene mit der Firma Meersicht Travel & Lifestyle zurück. Mit Meersicht konzentriert sich Wipfli und sein vierköpfiges Team auf Reisen nach Slowenien, Kroatien, Serbien, Montenegro und Albanien – später soll auch der Vertrieb von Lifestyle-Produkten hinzu kommen.

Und zudem sorgte eine Reisebüro-Eröffnung im Oktober für Aufsehen: Simon Schnellmann, Gründer der travel worldwide AG, Langstrecken- und vor allem Online-Spezialist, entschied sich, auch ein Reisebüro mit Ladenlokal zu eröffnen – eine Trendumkehr, die im Jahr der Reisebüro-Schliessungen überraschte.

(TN)