Reiseanbieter

Stellen am Hotelplan-Hauptsitz in Glattbrugg die Neuerungen von Vtours Suisse vor: Carmen Doré (Head of Agent Sales, Hotelplan Suisse) und Torge Petersen (COO Volume Tour Operating, Hotelplan Group). Bild: TN

Sie bringen Vtours Suisse zum Fliegen

Gregor Waser

Hotelplans Dynamic-Packaging-Spezialist heisst in der Schweiz neu «vtours suisse» und richtet sich an Reisebüros. Was die Agenten neuerdings erwarten dürfen, verraten Carmen Doré (Head of Agent Sales, Hotelplan Suisse) und Torge Petersen (COO Volume Tour Operating, Hotelplan Group).

Im Oktober 2019 übernahm die Hotelplan-Gruppe den deutschen Online-Anbieter Vtours und holte sich damals über Nacht gegen 400 Millionen Umsatz ins Haus, mit 95 Prozent der Kunden aus Deutschland. Seit Oktober 2021 werden Vtours-Buchungen auch im Kommissionsmodell von Hotelplan Suisse berücksichtigt. Ab diesem Geschäftsjahr soll die Marke nun noch stärker zum Fliegen kommen.

Travelnews hat sich mit Torge Petersen, COO Volume Tour Operating, Hotelplan Group und Carmen Doré, Head of Agent Sales, Hotelplan Suisse, unterhalten. Denn es ist viel passiert in den letzten Wochen.

«Die Anregung kam aus dem Vertrieb heraus», blickt Torge Petersen auf die Initialzündung zurück. «Die Reisebüros fragten nach einem vergleichbaren Produkt zur Direktmarke Migros Ferien für den Handel.» Nun wurde aus dem bisherigen Brand Vtours International eigens für die Schweiz «vtours suisse» geschaffen.

Unterstützt wurde dies durch die technologische Migration des Volumengeschäfts in Deutschland und der Schweiz auf das Mythos-System. Die Go-Live-Phase im letzten November sei nicht einfach gewesen, sagt Torge Petersen. «Während rund drei Wochen hatten wir eine Buchungsdelle, ein dynamisch paketierendes System anzuschliessen war nicht einfach.» Seit Mitte Dezember seien alle Prozesse angepasst und es laufe gut. «Der Entscheid, auf ein System zu gehen, war aus Weiterentwicklungs- und Kostengründen total sinnvoll. Dank des gemeinsamen IT-Systems können Synergien besser genutzt und die Effizienz auch für Vtours Suisse gesteigert werden», sagt Torge Petersen.

Hotline auch am Samstag

Mit dem Start von Carmen Doré bei Hotelplan Suisse anfangs Jahr – sie war vorher bei FTI Managing Director –, hat nun die Marke «vtours suisse» an Fahrt aufgenommen. «Ich habe den Auftrag erhalten, die Marke zu stärken und den Vertrieb auszubauen», sagt die Leiterin Agent Sales. «In der Vtours-Zentrale in Aschaffenburg haben wir nun eigens zwei Ansprechpartner für den Schweizer Markt, die Hotline ist von Montag bis Freitag verfügbar, ebenso am Samstag bis 13 Uhr.»

Zudem wurde das Kommissionsmodell angepasst. Erhielten Agenten zehn Prozent bis im letzten Geschäftsjahr, werden nun Vtours-Buchungen gestaffelt mit 10 bis 12 Prozent honoriert. «Gleichzeitig haben wir dem Produkt viel Swissness verliehen», sagt Carmen Doré, so wurden neben den auch in Deutschland verfügbaren 8000 Hotels auch weitere, besonders für den Schweizer Markt geeignete Häuser hinzugeholt – 90 Prozent des Angebotsportfolios von Vtours Suisse sind 4- und 5-Sterne-Hotels.

Paketiert werden die Pauschalreisen dazu mit Schweizer Airlines und Kontingentsflügen von Vfly, dem Flugbroker von Vtours, zudem werden sie zeitnah auch mit Liniengesellschaften erweitert. Und Torge Petersen erklärt: «Ein rein dynamisches Paket reicht nicht aus, um auf Dauer erfolgreich zu sein. Wir haben eine Hybridlösung und können uns bei Airline-Kontingenten bedienen, ausserdem erhalten wir dank Vorauszahlungen bei Hotels bessere Preise und Verfügbarkeiten.»

Beide Top-Touristiker unterstreichen im Gespräch vor allem das gute Preis-Leistungsverhältnis bei den Packages von Vtours Suisse, «wir verfügen über das passende hochwertige Produkt für den Schweizer Markt, mit guten Preisen und einem breiten Portfolio», sagt Torge Petersen.

Bereit für Last-Minute-Welle

Das Timing bei Vtours Suisse scheint zu stimmen. Denn gerade in den letzten Wochen hat sich bei Schweizer Reisebüros, was Badeferien-Buchungen betrifft, eher eine Buchungsdelle abgezeichnet. Als dynamischer Paketierer kann Vtours Suisse nun in den nächsten Wochen für den Sommer und Herbst passende, attraktive Familien-Packages auflegen und diese den Vertriebspartnern mit Infoletters näherbringen und sie bewerben.

Im Powersearch auf dem Reservationssystem CETS ist Vtours Suisse  prominent platziert und dürfte nun im Badeferiengeschäft ein gehöriges Wort mitreden. 70 Prozent des Umsatzes generiert Vtours Suisse im Sommerhalbjahr, 30 Prozent im Winter. Neben den gängigen Mittelmeerzielen sind auch zahlreiche Angebote für die Kanarischen Inseln, Ägypten, aber auch Mauritius, Malediven, Thailand und Dominikanische Republik aufgeschaltet.

Unterteilt hat Vtours Suisse die Angebotspalette zudem in die Produktgruppen «Package» (Annullationsspesen ab Tag der Buchung), «Flex Package» (flexible Annullations- und Änderungsbedingungen) sowie «Hotel Only» (nur Landleistungen ohne Transfer, etwa für Selbstfahrer). Das Feedback der Agenten sei bisher sehr gut, sagt Carmen Doré. Die Formel, qualitativ hochwertige Ferien für einen geringen Preis, dazu ein guter Kundenservice, komme gut an.