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TUI setzt auf nachhaltigen Tourismus für Wohlstand & Entwicklung. Bild: TUI

TUI Group plant ambitionierte Emissionsreduzierung

Das Tourismusunternehmen TUI präsentiert seine Nachhaltigkeitsagenda «People, Planet, Progress». Darin enthalten sind verbindliche Reduktionsziele für Fluggesellschaften, Hotels und das Kreuzfahrtgeschäft bis 2030.

Mit einem Bekenntnis zu verbindlichen Emissionsreduktionen bis 2030 und zum Net-Zero-Ziel weit vor dem von EU und Industrie anvisierten Jahr 2050 stellt TUI Group CEO Sebastian Ebel die Nachhaltigkeitsagenda des Tourismusunternehmens vor. Sie ist der strategische Rahmen für die Initiativen und Programme des Unternehmens mit einer klaren Mission für die nächsten Jahre: Der ökologische Fussabdruck des Unternehmens soll massiv reduziert sowie die soziale und ökonomische Teilhabe in Urlaubsländern maximiert werden.  

Für die drei Kernbereiche der Agenda People, Planet und Progress hat der Konzern detaillierte Programme ausgearbeitet, die in den nächsten Jahren in allen Segmenten des Konzerns umgesetzt werden. Die Massnahmen decken 15 Schwerpunktbereiche ab, von Investitionen in moderne Flugzeuge bis zu Energieeinsparungen in allen Bereichen, von der Förderung des lokalen Einkaufs für Hotels über mehr nachhaltige Treibstoffe für Kreuzfahrtschiffe bis zum Ausbau der Zertifizierung von Hotels und Ausflügen nach international anerkannten Nachhaltigkeitskriterien. Dabei trägt TUI zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der UN (UN SDGs) bei und verankert ESG-Kriterien in der Unternehmensführung. Sie wurde von einem internationalen Expertenteam des Unternehmens in engem Austausch mit den Geschäftseinheiten entwickelt. Nachhaltigkeit ist damit fest in allen operativen Einheiten der TUI verankert.  

«Wir befinden uns in der Dekade der nachhaltigen Transformation – für TUI und den Tourismussektor als Ganzes. Wir wollen den Tourismus als globalen Motor für Wohlstand und Entwicklung stärken und weiterentwickeln», sagt Sebastian Ebel, CEO der TUI Group.  

Planet: Ökologischen Fussabdruck kontinuierlich verringern 

Für den Bereich Planet steht die Emissionsreduktion des Konzerns im Fokus. Als wichtigen Zwischenschritt hat sich das Unternehmen zu Emissionsreduktionszielen für 2030 für die eigenen Fluggesellschaften, Kreuzfahrtgesellschaften und Hotels verpflichtet. Die unabhängige Science Based Targets Initiative (SBTi), die unter anderem vom UN Global Compact und der Umweltorganisation WWF getragen wird, hat die selbstgesteckten Ziele der TUI auf ihre Übereinstimmung mit den neuesten Erkenntnissen der Klimawissenschaft eingehend überprüft und vor einigen Tagen bestätigt, dass diese den strengen Verifizierungsprozess erfolgreich bestanden haben.

Seit 2020 haben Teams der TUI auf die Validierung der Emissions-Reduktionsziele durch SBTi hingearbeitet. Dafür haben sie auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse Roadmaps entwickelt, die den Weg zu ambitionierten Emissionsreduzierungen aufzeigen. TUI will bis spätestens 2050 im gesamten Unternehmen sowie in der Lieferkette Netto-Null-Emissionen erreichen.

Bis 2030 sollen Emissionen der TUI Fluggesellschaften um 24 Prozent, der konzerneigenen Hotels um mindestens 46,2 Prozent und der Kreuzfahrtgesellschaften um 27,5 Prozent im Vergleich zu den Werten aus 2019 reduziert werden. «Diese Szenarien wurden auf der Basis heutiger wissenschaftlicher Erkenntnisse und der heute verfügbaren Technologien, Antriebe und Treibstoffe getroffen. Ich erwarte aber keinen Stillstand bei Technologie und Innovation, sondern weiter massive Sprünge. Das ist Ansporn für uns, mehr zu tun als heute möglich erscheint», sagt Sebastian Ebel.

Ziele der Fluggesellschaften

Die TUI Fluggesellschaften stehen für rund 80 Prozent der Emissionen des Reisekonzerns. Bereits zwischen 2008 und 2022 haben die Fluggesellschaften des Konzerns ihre spezifischen Emissionen um 18 Prozent gesenkt. Bis 2030 werden die Emissionen im Vergleich zum Basisjahr 2019 um 24 Prozent reduziert. Um dies zu erreichen, setzt TUI auf moderne Flugzeuge sowie optimierte Flugrouten. Zudem wird TUI den Einsatz nachhaltiger Flugkraftstoffe (SAF) auch über aktuelle Beimischungspflichten hinaus erhöhen.

Dazu habe TUI bereits erste Kooperationsvereinbarungen zur Förderung der Produktion und zur Lieferung von SAF abgeschlossen. Ebel fordert Politik und Flughäfen auf, in den Gebührenordnungen für den Luftverkehr Anreize für klimafreundliche Flugzeuge zu schaffen: «Höhere Gebühren für alte Flugzeuge, niedrigere Gebühren für moderne Treibstoff- und CO₂-arme Flugzeuge. Das sind einfache Mechanismen, um Investitionen in die Nachhaltigkeit direkt zu stärken.»

Klimaneutralen Kreuzfahrtreisen

TUI plant spätestens 2030 die ersten klimaneutralen Kreuzfahrtreisen anzubieten. Gleichzeitig reduzieren die Kreuzfahrtgesellschaften der TUI Group bis 2030 die CO2e-Emissionen ihrer Flotten absolut um mehr als ein Viertel (27,5 Prozent). Die Kreuzfahrtgesellschaften der TUI Group sind laut eigener Aussage die ersten ihrer Branche, deren Reduktionsziele von der unabhängigen SBTi bestätigt wurden. Energieeffizienz im Schiffsbetrieb, die treibstoffeinsparende Optimierung der Fahrtrouten, Landstromversorgung in den Häfen und die Nutzung von alternativen Kraftstoffen – wie zum Beispiel nachhaltige Bio-Kraftstoffe, Bio-LNG und grünes Methanol – seien wesentlich, um die Reduktionsziele bis 2030 zu erreichen.

Bei den drei weiteren Neubauten, die bis 2026 die Flotte ergänzen, wird auf Schweröl verzichtet: 2024 wird die Mein Schiff 7 in Dienst gestellt, welche mit emissionsärmerem Marinediesel betrieben und mit Katalysatoren sowie einem Landstromanschluss ausgestattet wird. Darüber hinaus wird das Schiff perspektivisch auch mit ´grünem Methanol‘ fahren können. In 2024 und 2026 folgen zwei Schiffe, die mit Flüssiggas (LNG) betrieben werden. LNG dient hier als Brückentechnologie. Perspektivisch wird sogenanntes Bio-LNG eingesetzt, welches entweder aus biogenen Quellen oder synthetisch aus erneuerbarer Energie erzeugt wird.

Die Reduktionsziele von TUI. Bild: Tui

Hotels & Resort sollen Emissionen um fast die Hälfte reduzieren

Für den Bereich TUI Hotels & Resorts verpflichtet sich TUI, die Emissionen um fast die Hälfte (46,2 Prozent) zu reduzieren. Gleichzeitig arbeitet das Unternehmen daran, noch ambitioniertere Reduktionsziele zu erreichen – und die Emissionen der Hotels schon bis 2030 weitestgehend auf null zu senken. Dafür setzt TUI konsequent auf erneuerbare Energien und ressourcenschonende Prozesse. «Zum persönlichen Ziel habe ich mir gesetzt, dass wir die Emissionen unserer Hotels bereits bis 2030 weitestgehend auf null reduzieren», sagt Sebastian Ebel, CEO der TUI Group.

Um den Planeten zu schützen, will TUI auch die Art und Weise verändern, wie natürliche Ressourcen genutzt werden. Dazu will das Unternehmen die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in allen Bereichen umsetzen. Abfälle aus Plastik und Lebensmitteln sind Schwerpunkte in den Bemühungen um ein Kreislaufwirtschaftsmodell. Die TUI Group verpflichtet sich, bis 2025 auf unnötige Plastikverpackungen und -artikel komplett zu verzichten. Bis 2019 hat das Unternehmen bereits mehr als 257 Millionen Einwegplastikteile aus seinen Hotels, Kreuzfahrtschiffen, Fluggesellschaften und Büros entfernt.

Darüber hinaus hat sich das Unternehmen das Ziel gesetzt, die Lebensmittelabfälle in den eigenen Hotels, auf Kreuzfahrten und bei den Fluggesellschaften bis 2030 um 25 Prozent zu reduzieren. Weitere Schritte und Initiativen sollen folgen, um spätestens bis 2050 ein Kreislaufunternehmen zu sein.

Progress: Innovationen für nachhaltigen Wandel 

Für den Fokusbereich Progress hatte die TUI mit dem «Destination Co-Lab: Rhodos» bereits eine zentrale Initiative vorgestellt. Die Ferieninsel Rhodos wird zum globalen Vorbild für nachhaltige Transformation entwickelt, ein gemeinsames Projekt der TUI Group, der Regierung der Südägäis sowie der griechischen Regierung und der TUI Care Foundation. Seit Bekanntgabe im Jahr 2022 wurde die Gesamtstrategie mit den Interessengruppen vor Ort erarbeitet und ein Massnahmenpaket verabschiedet.

In Zusammenarbeit mit dem Global Sustainable Tourism Council (GSTC) hat TUI als erstes Unternehmen der Branche begonnen, globale Nachhaltigkeitsstandards auch auf sein Ausflugsportfolio anzuwenden. Das Zertifizierungsprogramm für Ausflüge ist darauf angelegt, lokale Anbieter auf ihrem Weg zu nachhaltigen Angeboten zu unterstützen und somit den gesamten Sektor voranzubringen.  

People: Wissen und Fähigkeiten, um die nachhaltige Transformation aktiv mitzugestalten

Um positive soziale Auswirkungen für die Menschen in den Zielgebieten zu fördern, will TUI ab 2024 jährlich mindestens 10 Millionen Euro für die unabhängige TUI Care Foundation bereitstellen. Die Stiftung baut in ihrer Arbeit auf dem Potential des Tourismus als sozialem Entwicklungstreiber und Motor für Wohlstand und Bildung auf. Sie bietet jungen Menschen neue Bildungsperspektiven, schafft neue Einkommensmöglichkeiten für die Menschen vor Ort und setzt sich für den Schutz und die Regeneration von Natur und Umwelt ein.

Weitere Informationen zur TUI Nachhaltigkeitsagenda finden Sie auf der TUI Group Website.

(TN)