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Studiosus-CEO Peter Mario Kubsch hatte im Rahmen einer Webpräsentation gute News zu verkünden. Bild: Studiosus

Studiosus verzeichnet deutliches Umsatz-Wachstum

Cornel Küng

Gemäss Hochrechnung dürfte der Studienreise-Spezialist Studiosus 2022 den Umsatz gegenüber Vorjahr vervierfachen. Der Wert liegt allerdings mit geschätzten 136 Millionen Euro Umsatz immer noch rund 50 Prozent unter dem Level von 2019. Gut zu wissen: Die sechs Studiosus- und drei Marco Polo-Kataloge sind nun auch gedruckt erhältlich.

Geschäftsführer Peter-Mario Kubsch und Frano Ilic (Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) führten am 10. Oktober durch die virtuelle Jahres-Pressekonferenz, an welcher auch Travelnews teilnahm. Auf der Agenda stand eine Hochrechnung für das laufende Geschäftsjahr 2022, dazu wurde eingehend über die Themen Nachhaltigkeit, Nachfrageentwicklung, Kundenzufriedenheit, sowie natürlich über die insgesamt neun Kataloge für das kommende Jahr referiert.

Klares Umsatzwachstum gegenüber Vorjahr

Die Unternehmensgruppe, zu der auch der Veranstalter Marco Polo gehört, erwartet 2022 gemäss Hochrechnung einen Gesamtumsatz von 136,5 Millionen Euro, gegenüber 27,3 Millionen Euro 2021. So vielversprechend dieser Wert scheint - er liegt noch immer rund die Hälfte unter dem vorpandemischen Niveau (276 Millionen Euro im Jahr 2019). Die Pax-Zahl stieg im gleichen Zeitraum in ähnlichem Verhältnis wie der Umsatz, von 12'202 im Jahr 2021 auf 51’100 im Jahr 2022 (Hochrechnung). Auch dieser Wert liegt gut 50 Prozent unter jenem von 2019 (103'904 Pax).

Als wichtigsten Einflussfaktor bezeichnete Kubsch die Pandemie. Die zunehmenden Lockerungen und die Reiselust führten zu einer steilen Nachfrage, insbesondere auf den Kurzstrecken und damit auch volumenmässig wichtigsten Destinationen für Studiosus. Grösster Umsatztreiber war Italien, gefolgt von Frankreich, Spanien, Griechenland und weiteren europäischen Destinationen. Skandinavien erreichte bereits die Werte von 2019, und Island übertraf 2019 gar eindeutig. Die heissen Temperaturen scheinen somit einen leichten Trend in nördliche Destinationen zu begünstigen. Osteuropa brach nach Ausbruch des Krieges komplett ein. Auf ein Russlandangebot verzichtet Studiosus auch im kommenden Jahr.

Die Fernreisen verzeichneten dagegen einen klar schwächeren Erholungskurs. Für 2023 sieht Kubsch jedoch auch auf der Langstrecke ein signifikantes Wachstum. Die Rede ist von einem «Comeback der Langstrecke».

Für eine fundierte Prognose 2023 sei es derweil noch zu früh. Immerhin gibt es mehr positive als negative Faktoren zu vermelden. Allen voran steht die ungebrochene Reiselust. Auch die mutmasslich weiter nachlassenden Covid-Einschränkungen dürften die Nachfrage 2023 begünstigen. In guter Hoffnung ist Kubsch hinsichtlich Qualität der touristischen Infrastrukturen in den Destinationen, wie auch mehr Normalität im Flugbereich. Negativ zu Buche schlagen die eindeutigen Preissteigerungen (bis zu 20 Prozent auf der Langstrecke, unter 10 Prozent auf der Kurzstrecke). Dies könnte aufgrund der durch die steigenden Energiepreise und der Inflation belasteten Haushaltsbudgets ein besonders kritischer Aspekt werden. Können sich Reisende mit geringer Kaufkraft Ferien 2023 noch leisten?

Hervorragende Kundenzufriedenheit

Ein Glanzresultat verleihen die Kunden von Studiosus bei den Kriterien «Zufriedenheit mit dem Reiseleiter» und «Weiterempfehlung von Studiosus». Hier liegen die Werte mit 96.6 (Skala 1 – 100) auf ungebrochen hohem Niveau. Die Weiterempfehlungsrate stieg gar auf 95.5 und somit klar über den Vorjahren. Diese Resultate sind erfreulich, handelt es sich doch um direkt beeinflussbare Grössen.

Bei den Hotels liegt der Wert mit 90.7 ebenfalls auf einem hohen und nur leicht veränderten Niveau. Wenig verwunderlich ist der Einbruch der Kundenzufriedenheit bei «Flugkomfort» auf einen Wert von 82.4 Punkten.

Gutes Abschneiden von Studiosus bei der Kundenzufriedenheit. Bild: TN/Printscreen Medienkonferenz

Gelebte Nachhaltigkeit

Studiosus geht beim Klimaschutz weiter voran und veröffentlicht seit Mai 2022 bei jeder Reise den CO2e-Fussabdruck inklusive des separat ausgewiesenen Anreiseanteils. Eine Transparenz, die sich auch in den neuen Katalogen 2023 wiederfindet. In vielen Zielgebieten in Europa schreibt Studiosus dabei alternativ zur Flug- auch die Bus- bzw. Bahnanreise aus. In diesen Fällen können Kundinnen und Kunden die unterschiedlichen Anreisearten in punkto Klimawirksamkeit vergleichen und das in ihre Entscheidung einfliessen lassen.

Kataloge nun auch in gedruckter Form verfügbar

Bereits im Sommer lancierte Studiosus die Online-Versionen der Kataloge 2023. Nun stehen insgesamt sechs Studiosus und drei Marco Polo Kataloge in Printfassung da. Attraktiv, gerade bei den Europareisen, sind auch individuelle Alternativen zu geführten Gruppenprogrammen in den Destinationen.

Studiosus-Kataloge:

  • Europa 2023 – ganz Europa in einem Katalog
  • Family 2023 - Europa für Familien mit Kindern von 6 – 14 Jahren
  • Fernreisen 2023 – 100 Reiseziele rund um den Globus
  • CityLights 2023 – Städtereisen vorwiegend in Europa
  • me & more – für Singles und Alleinreisende
  • smart & small – Auszeit Kultur in Kleingruppen

Marco Polo-Kataloge:

  • Entdeckerreisen im Team - mehr als 50 Reisen, einige auch in Minigruppen
  • individuell reisen - mit eigenem Marco Polo Scout unterwegs, Personalisierung möglich
  • Young Line Travel - für 20 bis 35-Jährige – mehr als 50 Reisen, auch zum selbst anpacken; beinhaltet auch 15 Reisen für das Segment «Young Line ab 35»