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Stellt eine erfreulich hohe Nachfrage fest: Carmen Doré, Managing Director von FTI Touristik. Bild: TN

«Der Durchschnittspreis pro Person ist gestiegen»

Hohe Nachfrage bei FTI Touristik: Managing Director Carmen Doré verzeichnet so viele Buchungseingänge wie vor drei Jahren – und sie nennt im Interview die aktuellen Reisetrends.

Frau Doré, in einem Monat beginnen die Sommerferien. Was sagen Sie zum aktuellen Buchungsaufkommen?

Carmen Doré: Die Nachfrage ist erfreulich hoch, vor allem für die Destinationen rund um das Mittelmeer. Eine starke Nachfrage verzeichnen wir derzeit zum Beispiel für die Türkei, Griechenland und die Balearen. Auf der Langstrecke sind die Top-Zielgebiete momentan die Malediven, die Dominikanische Republik und die USA. Teilweise erreichen uns die Buchungen dabei sehr kurzfristig, es treffen aber auch schon viele Buchungen für Herbst und Winter ein. Aufgrund dieser guten Entwicklungen haben wir unsere Kapazitäten aufgestockt und das Portfolio deutlich erweitert. Beispielsweise setzen wir für die Herbstferien ab 2. Oktober mit Corendon einen Vollcharter nach Antalya ein – der Flug ab Zürich ist aktuell bereits sehr gut gebucht.

Werden Sie den Umsatz des Jahres 2019 in diesem Jahr schon wieder erreichen?

Stand heute sind wir auf gutem Weg dorthin. Ich bin sehr zuversichtlich und blicke mit Optimismus in die Zukunft.

Welche Trends machen Sie aus?

Es gibt in diesem Jahr gewisse Kapazitätsengpässe, etwa bei den Mietwagen und Campern in den USA. Wir empfehlen daher möglichst frühzeitig zu buchen. Was wir auch feststellen: unsere Kunden geben mehr aus als in früheren Jahren, der Durchschnittspreis pro Person ist gestiegen, man gönnt sich zum Beispiel  hochwertigere Hotels oder verlängert die Aufenthaltsdauer.

«Grosse Erwartungen haben wir an Saudi-Arabien.»

Die Reisebranche leidet unter Personalengpässen. Auch Sie bei FTI Touristik?

Wir sind gut aufgestellt. Aber klar, wenn die Buchungen nun weiterhin boomen, haben wir wieder mehr Spielraum, um uns personell zu vergrössern.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit den Agenten?

Jüngst haben wir verschiedene Studienreisen durchgeführt, etwa nach Kreta und in die Türkei, nächste Woche geht es mit einer VIP-Gruppe nach Mauritius. Dabei versuchen wir jeweils die Gruppen kleinzuhalten, sodass der gegenseitige Austausch gut möglich ist. Das hat sich bewährt, das Feedback ist gut. Die Teilnehmer sind zudem dankbar dafür, dass wir keinen Hotelmarathon durchführen, sondern einen guten Mix von Land, Leuten und Hotels ermöglichen. Auch mit Webinaren sind wir sehr aktiv, die betreut vor allem unsere Aussendienstmitarbeiterin Mireille Hug. Wir sind dabei sehr flexibel und passen uns an den Bedarf der Partner an – momentan haben wir die Frequenz leicht zurückgefahren, weil die Leute in den Reisebüros in diesen Tagen überaus beschäftigt sind und wenig Zeit haben. Aktiv schulen wir auch unser Tool «FTI 360» , das die Zusammenstellung individueller Reisen stark erleichtert.

Und gibt es ein Reiseziel, das Sie künftig verstärkt anbieten?

Grosse Erwartungen haben wir an Saudi-Arabien. Ich habe das Land jüngst selbst bereist und schätze das Potenzial als sehr gross ein. Gerade für reiseerfahrene Leute bietet sich hier ein spannendes und vielseitiges Reiseziel.

(GWA)