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Fürs Reisen muss in naher Zukunft wohl mehr hingeblättert werden - was die Schweizerinnen und Schweizer offenbar in Kauf nehmen. Bild: AdobeStock

Der SRV rechnet mit einem guten Reisejahr

Trotz Pandemie-Nachwehen und Ukraine-Krieg werden 80 Prozent des Umsatzes von 2019 erwartet, allerdings mit steigenden Preis-Tendenzen. Dies gab Martin Wittwer, der Präsident des Schweizer Reise-Verbands (SRV), im Rahmen eines Interviews am Wochenende bekannt.

Martin Wittwer

Die Schweizer Reisebranche rechnet mit stark wachsender Nachfrage auf den Sommer hin - darüber hatte Travelnews bereits mehrfach berichtet, zuletzt am vergangenen Freitag. Ebenso wird man aber mit einer Teuerung rechnen müssen - vor allem bei Transportleistungen wie Flügen oder bei Carreisen, aber auch in Hotels.

Diese zentralen Themen, sowie weitere, wurden vom «Tages-Anzeiger» nun im Rahmen eines grossen Interviews mit Martin Wittwer, dem im letzten November frisch gewählten Präsidenten des Schweizer Reise-Verbands (SRV), nun aufgenommen. Dieser hält fest, dass die Nachfrage «angezogen» habe und der SRV davon ausgeht, dass die Branche «dieses Jahr 80 Prozent des Umsatzes von 2019 erreichen» werde - trotz der steigenden Treibstoffpreise, welche sich laut Wittwer «erst im Herbst bemerkbar machen» würden. Und obwohl das Reisen tendenziell teurer werde, beobachtet Witter, dass «die Zahlungsbereitschaft höher ist», zumal ein Nachholbedarf bestehe. Bereits für 2023 rechnet Wittwer mit einer Rückkehr zu prä-pandemischen Nachfrage-Grössen.

Als grosse Themen der Zukunft, welche ihn als SRV-Präsidenten beschäftigen werden, sieht Wittwer indes «Nachhaltigkeit, politische Rahmenbedingungen, Digitalisierung sowie Fachkräftemangel». Um gegen Letzteres anzukommen, müsse man «in die Ausbildung von Reisebürofachpersonen investieren», also bei der Grundausbildung und bei Quereinsteigern. Er appelliert zudem an die soziale Verantwortung der Reiseveranstalter.

Die Pandemie habe zudem ein «Comeback der Reisebüros» herbeigeführt, da Kunden die vielen Fragen rund ums Reisen wieder vermehrt via persönlicher Beratung beantworten lassen. Wie nachhaltig diese Entwicklung sein wird, bleibt indes unbeantwortet.

(TN)