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Die Schweizer zieht es zur Osterzeit wieder in die Ferien - sowohl innerhalb der Schweiz als auch ans Mittelmeer, nach Skandinavien und auch zudiversen Fernreisezielen. Bild: AdobeStock

So läuft das Ostergeschäft

Nächste Woche steht Ostern an - und in den meisten Schweizer Kantonen im Anschluss daran auch gleich die Frühlingsferien. Wie ist die Nachfrage für diese erste Ferienzeit, welche nach der Rückkehr der normalen Lage in der Schweiz zustandekommt? Travelnews hat bei den Grossveranstaltern nachgefragt.

Noch eine Woche und es ist Ostern, und gleich danach folgen die Frühlingsferien. Üblicherweise eine wichtige Reisezeit, und in diesem Jahr besonders im Fokus, weil es ja in der Schweiz nun gefühlt vorbei ist mit der Pandemie, was allerdings für diverse Reiseziele noch nicht gilt. Was heisst das nun für die Osterferien? Gibt es viele Buchungen? Wird kurzfristig gebucht, gibt es aber auch schon wieder längerfristige Buchungen? Und wie sieht die Preisentwicklung aus?

All dies wollten wir von den «Big 6» wissen - anbei deren Antworten. Daraus kann man zusammenfassend entnehmen: Es ist eine gewisse Rückkehr zur Normalität spürbar, zumindest beim Buchungsverhalten. Fürs Ostergeschäft ist die Nachfrage so gut, dass es nur noch wenige Kapazitäten und entsprechend hohe Preise gibt, während es langfristig noch Luft gibt - und zu frühem Buchen ermutigt wird.


Markus Flick, Mediensprecher, DER Touristik Suisse

Markus Flick

«Die Nachfrage nach Ferienreisen im April ist gross. Verfügbarkeiten etwa von Reisen in bestimmte europäische Städte, nach Ägypten oder auf die Malediven sind bereits recht knapp. Kuoni und ihre Schwestermarken versuchen aber gerne, auch kurzfristige Reisewünsche noch zu erfüllen. Dabei hilft etwas Flexibilität seitens der Kundinnen und Kunden.

Kundinnen und Kunden, die es an die Wärme zieht, entscheiden sich um Ostern vielfach für die Malediven, Ägypten, die Kanaren oder Dubai. Unser Schweiz- und Städte-Reisen-Spezialist Railtour verzeichnet derweil eine besonders hohe Nachfrage für Paris, Venedig, Hamburg, Mailand und Amsterdam. Zahlreiche Kundinnen und Kunden entscheiden sich zudem für Reisen innerhalb der Schweiz. Railtour verzeichnet hierbei eine besonders hohe Nachfrage für Ascona – wo die Verfügbarkeit nur noch sehr gering ist – und empfiehlt Kurzentschlossenen Zermatt, Lugano, Davos, Grindelwald oder Genf. Dort sind noch Hotelkapazitäten vorhanden.

Was das Buchungsverhalten angeht, so sind auch mittel- und langfristige Reisen von unseren Kundinnen und Kunden wieder vermehrt geplant. Meistens liegt der Fokus aktuell aber noch auf den Frühlings- und Sommerferien.

Schnäppchen für die Ostertage sind aufgrund der vielerorts nur noch knappen Kapazitäten eher ausgeschlossen. Wann immer möglich raten wir unseren Kundinnen und Kunden, Ferienwünsche so frühzeitig wie möglich bei uns zu platzieren.»

Bianca Gähweiler, Hotelplan Suisse

Bianca Gähweiler

«Die Nachfrage nach Reisen ins Ausland ist über die diesjährigen Ostertage deutlich grösser als noch die letzten beiden Jahre, hat das Niveau von 2019 jedoch noch nicht erreicht und entspricht unseren Erwartungen. Die beliebtesten Destinationen für die diesjährigen Osterferien sind, auf der Kurzstrecke, Ägypten, Mallorca und Zypern, sowie auf der Langstrecke Dubai, die Malediven und die Dominikanische Republik. Beim Ferienwohnungsvermittler Interhome spüren wir zudem, dass die Schweiz über die Ostertage respektive während der Frühlingsferien nach wie vor sehr beliebt ist. Die beliebtesten Regionen sind das Tessin, das Wallis oder das Berner Oberland. Erfreulich ist jedoch auch, dass immer mehr ausländische Gäste den Weg wieder zurück in die Schweiz finden und sich wieder für Ferien in einem Ferienhaus oder einer Ferienwohnung in der Schweiz entscheiden.

Was das Buchungsverhalten angeht, so buchen die Kundinnen und Kunden von Hotelplan Suisse ihre Ferien – verglichen zu den letzten zwei Jahren – nun auch wieder längerfristiger. So werden teilweise auch jetzt bereits die Herbstferien 2022 gebucht. Dies nicht zuletzt auch deswegen, weil Sommer- und Herbstferien mit der Marke Hotelplan dank der Verlängerung der MaxiFlex-Angebote schon jetzt sorglos gebucht werden können. Konkret heisst das, dass Pauschalreisen der Marke Hotelplan, deren Flüge mit Edelweiss Air (ab Zürich) oder Helvetic Airways (ab Zürich und Bern) durchgeführt werden, bis 21 Tage vor Abreise ohne Angabe von Gründen kostenlos annulliert oder umgebucht werden können. Ebenfalls gilt das Angebot für eine Handvoll Flüge mit Swiss ab Zürich sowie rund 15 Destinationen, die von Swiss ab Genf angeflogen werden. Die MaxiFlex-Angebote gelten für sämtliche Neubuchungen bis 30. April 2022 mit Abreise bis 31. Oktober 2022.

Was die Preise angeht: Aufgrund des volatilen Erdölpreises sind die Preise für Flugtickets und somit auch für die beliebten Pauschalreisearrangements im Vergleich zum Jahresbeginn gestiegen. Die weitere Entwicklung des Erdölpreises und somit der Flugpreise ist nicht abschätzbar. Vor allem der östliche Mittelmeerraum ist gleichzeitig von einem starken Rückgang der Nachfrage aus der Ukraine, Russland und den Anrainerstaaten betroffen. Dadurch geraten die Hotelpreise zum Beispiel in Zypern, Griechenland und in der Türkei unter Druck – an diesen Destinationen sind Pauschalreisen diesen Sommer voraussichtlich deshalb insgesamt stabil. Selbstverständlich wird es aber auch bei Hotelplan Suisse in den kommenden Monaten im gesamten erweiterten Mittelmeerraum preislich attraktive Pauschalreisen, sogenannte Schnäppchen, geben.»

Milica Vujcic, Manager Corporate Communications, TUI Suisse

Milica Vujcic

«Die Buchungen für die Oster- und Frühlingsferien sehen gut aus und liegen innerhalb der Erwartungen. Aktuell werden auf der Kurz-/Mittelstrecke vor allem Hurghada, Antalya und Mallorca gebucht, auf der Langstrecke sind die Malediven, Punta Cana und Dubai gefragt. Wir haben einige Buchungen für Wellness- und Berghotels innerhalb der Schweiz. Die Mehrheit der TUI Kunden verreist im April ins Ausland für eine Städtereise oder ans Meer.

Was das Buchungsverhalten betrift: Grundsätzlich buchen unsere Kunden Mittelfristig. Es gibt weiterhin kurzfristige Buchungen, jedoch plant und bucht die Mehrheit bereits wieder mehrere Monate im Voraus. So werden bereits viele Buchungen für die Sommer- und Herbstferien getätigt.

Es lohnt sich frühzeitig zu planen und die Ferien zu buchen. Grundsätzlich bleibt die Preisentwicklung auch zukünftig dynamisch und ist abhängig von Nachfrage und Angebot. Aufgrund der grossen Nachfrage erwarten wir in diesem Jahr in vielen Destinationen weniger Last Minute Angebote.»

Matthias Reimann, Mediensprecher, Knecht Reisen

Matthias Reimann

«Zurzeit bewegen wir uns bei den Osterferien-Buchungen innerhalb unserer Erwartungen, was uns freut. Auf der Kurzstrecke werden allgemein Skandinavien, Spanien und Griechenland gut gebucht, auf der Langstrecke die Ziele im Indischen Ozean, im Südlichen Afrika und in Nordamerika. Auch die Schweiz wird gebucht, da ist das Tessin besonders gefragt.

Zum Buchungsverhalten: Weiterhin ist der Grossteil kurzfristig für die jeweils die kommenden ein oder zwei Monate. Dennoch haben wir auch für Langstreckendestinationen viele Anfragen, welche wieder mit mehr Vorlaufzeit geplant werden. Es stimmt optimistisch, dass mehr und mehr Reisende den Blick wieder mit Vertrauen und Zuversicht in die Zukunft richten.

Die kurzfristigen Verfügbarkeiten für das Ostergeschäft sind allgemein knapp und das Angebot nicht so breit wie früher; dies ist ein Grund, weshalb die Preise stetig ansteigen.»

Carmen Doré, Managing Director, FTI Touristik AG

Carmen Doré

«Wir sind sehr zufrieden mit den Buchungen für die Osterferien und der Trend bleibt weiterhin positiv. Auf der Kurzstrecke werden besonders die griechischen Inseln, die Kanaren und Balearen sowie nun wieder die Türkei gebucht. Letztere befindet sich in einem sehr starken Aufwärtstrend. Auf der Langstrecke sind es die Dominikanische Republik, der Indische Ozean sowie die Karibik, welche besonders gut nachgefragt werden. Darüber hinaus sehen wir auch, dass Nordamerika gross nachgefragt wird und der Katalog hierfür sehr gut auf dem Markt angenommen wurde. Unser Portfolio bietet auch eine breite Auswahl an Hotels in der ganzen Schweiz an. Die aktuelle Reiselust ist jedoch mehr auf Auslandsreisen fokussiert.

Anfang des Jahres haben unsere Kunden eher langfristig gebucht. Seit Februar, unter anderem aufgrund der politischen Situation in der Ukraine, werden jedoch vermehrt kurzfristige Ferien nachgefragt.

Was die Preise angeht, so sind diese bislang stabil. Kunden sind bereit, mehr für ihre Ferien auszugeben: Sie verreisen länger und hochpreisiger. Langfristig werden Airlines die gestiegenen Treibstoffkosten weitergeben, deshalb empfehlen wir jetzt schon die Sommerferien zu buchen. Des Weiteren kann jetzt auch schon für den Winter gebucht werden und unser Flextarif sorgt dafür für Buchungssicherheit.»

Sandra Studer, Medienverantwortliche, Globetrotter Travel Service

Sandra Studer

«Die Buchungseingäne für die Osterzeit liegen ganz klar über den Erwartungen. Besonders stark gebucht werden bei uns aktuell das Südliche Afrika, Island, Portugal inklusive Madeira und die Kanarischen Inseln, darüber hinaus auch Australien - das sind jedoch Buchungen für Ende Jahr - sowie die USA inklusive Hawaii, hier auch eher für Sommer und Herbst. Sporadisch gibt es auch Schweiz-Buchungen, das gehört aber nicht zu unserer Kernkompetenz.

Das Buchungsverhalten unserer Kundschaft ist kunterbunt gemischt, also oft noch kurzfristig, aber auch schon wieder langfristig. Zum Ostergeschäfts lässt sich sagen, dass aufgrund des knappen Angebots aktuell hohe Preise zu bezahlen sind.»

(JCR/AAA)