Reiseanbieter

So hat sich das die Kuoni-Stiftung nicht ausgedacht

Der Ankeraktionärin wurde ein Aufpreis versprochen, damit sie der skandinavischen Übernahme zustimmt. Die Übernahmekommission stellt sich jetzt aber gegen diese Sonderbehandlung.

Bei der Übernahme des Reisegruppe durch die schwedische Beteiligungsgesellschaft EQT erhält die Kuoni-und-Hugentobler-Stiftung keinen Aufpreis. Die Übernahmekommission hat eine Einsprache des Ankeraktionärs gegen einen von ihr früher gefällten Entscheid abgewiesen.

Gemäss der Best-Price-Regel müssten die A-Aktien der Stiftung  gleich behandelt werden wie die B-Aktien des Publikums, begründete die Übernahmekommission (UEK) ihren publizierten Entscheid. Damit verbietet sie die zwischen der Stiftung und dem skandinavischen Käufer EQT ausgemachte Prämie von maximal 20 Prozent für die A-Aktien.

Diese Prämie hätte die Stiftung zum einen für ihren Aktienanteil von 6,25 Prozent und zum anderen für den Verzicht auf die Stimmrechtskontrolle erhalten sollen. Die Kuoni-und-Hugentobler-Stiftung hält 25 Prozent der Stimmrechte am Konzern.

Sie hatte gegen eine Ende Februar publizierte Verfügung der UEK Einsprache erhoben. Sie monierte, ihre A-Aktien hätten einen anderen Charakter als die im Publikum befindlichen B-Aktien. Mit dem am Donnerstag veröffentlichten Entscheid wies die UEK das zurück und beharrte auf ihrem Standpunkt.

Die Kuoni-und-Hugentobler-Stiftung kann die Verfügung noch an die Finanzmarktaufsicht (Finma) weiterziehen. Ihr bleiben fünf Börsentage Zeit. Sekretär Marco Müller teilte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda mit, der Stiftungsrat werde die Verfügung analysieren. Ein Entscheid sei noch nicht gefällt. Das Angebot an die B-Aktionäre sei nicht betroffen und die Stiftung nach wie vor überzeugt, dass die Transaktion wie geplant durchgeführt werde.

Kuoni Group mit einem Jahresverlust von 294,2 Millionen Franken.

(TN)