Reiseanbieter
Universal startet mit Jubiläums-Aktion ins neue Jahr
«Ich mietete mir in Genf-Cointrin unweit der Flugpiste ein leerstehendes, spottbilliges Chalet», schrieb Alfred Erhart (1918 – 1998), der Gründer von Universal Flugreisen, in seiner Autobiografie «Wunder dauern etwas länger». Er witterte bei der Firmengründung im Jahr 1947 grosse Chancen in der aufkommenden Fliegerei, beförderte bald schon Walliser Erdbeeren ins Ausland, dann erste Touristen, 1955 gründete er Swiss Universal Air Charter und 1963 das erste Hotel auf Mallorca, in Sant Elm im Westen der Insel.
75 Jahre später verfügt Universal Flugreisen über 15 Hotels auf der Baleareninsel und gilt seit Jahrzehnten als der Mallorca-Spezialist in der Schweiz, bekannt für top Lagen direkt am Wasser. Geschätzt sind die Buchungsmöglichkeit der gewünschten Zimmernummer und die Qualität bei Service und Kulinarik.
Nun aufs Jubiläumsjahr hin hat die Universal-Geschäftsleitung mit Gründersohn Philippe C. Erhart (CEO, eben 70 geworden), Silvia Schembri (Managing Director) und Manuel Posch (Director Marketing & IT) einiges vor. Schembri und Posch haben die Pläne im Gespräch bei Travelnews persönlich vorgestellt.
Stylishes Hotel Florida
Zunächst einmal gibt es einen grosszügigen Jubiläumsrabatt. Wer für die Sommersaison 2022 bis am 15. März eine Classic-Reise bucht (Sonntag bis Sonntag), erhält pro Person und Woche einen Abzug von 75 Franken – eine vierköpfige Familie spart beim zweiwöchigen Aufenthalt somit 600 Franken. «Seit dem Wegfall des Testzwangs ziehen die Buchungen langsam an», sagt Silvia Schembri beim Travelnews-Besuch, von der Jubiläumsaktion erhofft sie sich nun weiteren Schub für die nächsten Wochen.
«Über die ganze Saison wird es weitere Jubiläums-Aktionen geben», sagt Manuel Posch und erwähnt dabei zwei geplante Jubiläumsreisen, eine Wander- und Genussreise mit Stammkunden im September, in Begleitung der Familie Erhart, sowie eine Reise für aktive und abenteuersuchende Gäste im Juni. Bei beiden Reisen gilt «first come first served». Dass nebst gesetzteren Stammkunden auch jüngere Abenteuerlustige angesprochen werden, hat Plan, denn trotz stolzem Firmenalter und einer grossen Stammkundschaft hat die Universal-Crew die Neuzeit schon länger anvisiert und zahlreiche Erneuerungspläne angestossen oder noch vor sich.
Am augenfälligsten: die abgeschlossene Renovation des Hotels Florida by Universal nahe Magaluf, das nun sehr elegant und stylish ist und verstärkt auch jüngere Gäste ansprechen wird, etwa auf Social Media oder auch mit DJ-Sets im Hotel. Auch die Hotels Elisa und Cabo Blanco sind renoviert, als nächste stehen die Häuser Don Camilo und Lido an.
Ein weiterer Trumpf bei Universal während der ganzen Saison: die grossen Fixplatzkontingente bei Edelweiss und die angenehmen Mittagsflugzeiten. Neben den Abflügen ab Zürich verfügt Universal auch ab Bern mit Helvetic und Swiss ab Genf über fixe Flugsitze. Schliesslich stammt jeder dritte Universal-Gast aus der Romandie. «Ab St. Gallen-Altenrhein bieten wir auch Plätze mit People's an von Mai bis Oktober», ergänzt Silvia Schembri.
Und ein Revival erhoffen sich Schembri und Posch bei den Gruppenreisen, die in den beiden Pandemiejahren kaum mehr stattfanden. «Wir sind Spezialisten für Mallorca-Gruppen jeglicher Grösse von 15 bis 250 Personen, ob für Vereine, Sportgruppen oder Geschäftsausflüge», unterstreicht Manuel Posch. «Die Organisation ist mit unseren eigenen Hotels sehr einfach und wir haben vor Ort viel Know-how und Erfahrung.» Für diese Saison sei die Nachfrage schon sehr positiv. Die ersten Hotels öffnen am 13. Februar und bei den Gruppenreisen wird auch mit anderen Spezialisten wie Imbach oder Vögele oder auch im Bereich von Leserreisen mit grossen Medien kooperiert.
Über CETS-Classic und OTDS-Player
Schon seit Sommer 2020 sind alle Angebote für Reisebüros über CETS Classic buchbar. Die Pandemie gut nutzen konnte Manuel Posch, der anfangs 2021 von DER Touristik zu Universal stiess, für die Weiterentwicklung der IT. «Neben dem Classic-Produkt mit Fix-Flugsitzen am Sonntag haben wir das Flexi-Produkt mit Linienflügen ab Zürich, Genf und Basel deutlich ausgebaut». Die Produktion der Angebote laufe jetzt immer über OTDS-Player und inkludiere die dynamischen Flüge von Condor, Easyjet, Eurowings, Swiss und Vueling, sagt Posch.
Zudem wurde die neue Universal-Webseite, die im November 2021 gelauncht wurde, mit Daten aus dem OTDS-Player gespeist. «Aktuell planen wir den Einsatz der OTDS-Daten auch in CETS Power-Search», das Projekt starte in Kürze. Damit tragen die seit 2018 angestossenen Investitionen langsam Früchte. Damals war Universal noch ein «recht analoger» Veranstalter, so Posch, inzwischen sei man à jour und «ein ernst zu nehmender Online-Anbieter».
Bereits weit vorangeschritten sind die Nachhaltigkeits-Initiativen bei Universal. Neben der Zusammenarbeit mit Unicef unterstützen die Universal Hotels nun auch ein Projekt von Cleanwave, bei dem es um die Wiederaufforstung von Unterwasserpflanzenwelten geht. Erst neulich haben sich Silvia Schembi und Manuel Posch im Tauchanzug vom Projekt überzeugen lassen, die Fortschritte seien eindrücklich. Und neu empfiehlt Universal seinen Kundinnen und Kunden den durch den Flug entstandenen CO2-Ausstoss über Myclimate.org zu kompensieren, die Option ist auf der neuen Webseite eingebaut.
Reduziertes Team, steigende Zahlen
Spurlos ging die Pandemie natürlich nicht an Universal vorbei. Die Standorte in Lausanne, Bern und Zürich wurden geschlossen, lediglich der Standort Vaduz verbleibt. Dort hat man übrigens die auch in der Schweiz üblichen Hilfsmittel wie Härtefallhilfe erhalten, allerdings musste anders vorgegangen werden und Universal als einziger grösserer Reiseveranstalter des Ländle hatte da laut Posch allerhand Überzeugungsarbeit zu leisten.
Aktuell sind noch 22 Personen (15 FTE) bei Universal angestellt, was klar unter dem Niveau von 2019 ist, aber es geht in die richtige Richtung und erste neue Stellen sind bei Universal bereits wieder ausgeschrieben. Kurzarbeit gibt es noch, allerdings nur noch in einzelnen Abteilungen und im kleinen zweistelligen Prozentbereich. Das Unternehmen, eine Aktiengesellschaft, befindet sich übrigens vollständig in Familienbesitz der Familie Erhart; Posch und Schembri haben keine Beteiligung. Sie halten auch klar fest: «Die Pandemie bläst uns nicht weg.»
Für die Zukunft sieht es also etwas besser aus. Von 2019 auf 2020 gingen 90% des Geschäfts verloren, 2021 war zwar immer noch schwierig, doch haben sind die Umsätze verdoppelt und für 2022 rechnet man vorsichtig mit einem Umsatz auf etwa 50% des Niveaus von 2019. Während die Lage im Dezember noch extrem ruhig war, waren seither immerhin die Vorausbuchungen im Gruppenbereich positiv. Nun hofft man auf weitere Öffnungsschritte in der Schweiz wie auch vor Ort und plant auch einen Fam-Trip für Agenten im Mai, damit dann Mallorca mit Universal definitiv wieder ein Renner ist.