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Der Reisekonzern TUI steckt auch dieses Jahr tief in den roten Zahlen. Bild: TUI

TUI steckt weiter tief in den roten Zahlen

Die TUI Group hat die Geschäftszahlen für 2021 vorgelegt. Das zweite Corona-Jahr hat dem Reisekonzern einen weiteren Milliardenverlust eingebrockt. Der Reiseveranstalter zeigt sich aber zuversichtlich.

Der Reizekonzern TUI muss trotz einer Erholung des Tourismusgeschäfts zum zweiten Mal in Folge einen Jahresverlust in Milliardenhöhe verbuchen. Im Gesamtjahr 2021 lag das Minus bei knapp 2,5 Milliarden Euro. Im vorangegangenen Geschäftsjahr hatte der Verlust wegen der Corona-Folgen bei 3,1 Milliarden Euro gelegen.

Im 4. Geschäftsquartal erwirtschaftete der Konzern jedoch einen Umsatz von 3,5 Milliarden Euro, fast drei Mal so viel wie im Vorjahreszeitraum. Vor einem Verlust in diesem letzten Quartal seines Geschäftsjahres 2020/21 konnte das den Reiseveranstalter allerdings nicht bewahren: Operativ fiel ein Minus von 97 Millionen Euro an, wie das Unternehmen am gestrigen 8. Dezember 2021 mitteilte.

Aufgrund der erfolgreichen Belebung des operativen Geschäfts im 4. Geschäftsquartal verbuchte die TUI deutliche Mittelzuflüsse, so dass der Cashflow vor Finanzierungstätigkeit mit 1,4 Milliarden Euro für das zweite Quartal in Folge positiv war. Mit Stand 6. Dezember hatte die TUI 3,5 Milliarden Euro finanzielle Mittel zur Verfügung. Wichtig: Die ertragsstarke Konzerneinheit «TUI Hotels & Resorts» sowie die TUI-Reiseveranstalter in den Regionen Zentral (Schweiz, Deutschland, Österreich, Polen) und West (Belgien, Niederlande, Frankreich) verzeichneten erstmals seit Beginn der Pandemie ein positives Quartalsergebnis.

Insgesamt zählte TUI im abgelaufenen Geschäftsjahr nur 5,4 Millionen Gäste, davon 3,8 Millionen allein im Sommerquartal. Damit erreichte das Geschäft in den Monaten Juli bis September lediglich rund 50 Prozent des Vorkrisenniveaus. Für den laufenden Winter und den Sommer 2022 hat TUI derzeit dafür schon 4,1 Millionen Buchungen verzeichnet - trotz der Verunsicherung durch die neue Virus-Variante.

Solide Liquidität

Der Vorstandsvorsitzende der TUI Group, Fritz Joussen, zeigt sich optimistisch: «Das erste Geschäftsquartal 2022 ist schon heute nahezu vollständig gebucht. Damit erreichen wir derzeit 69 Prozent des Vorkrisenniveaus. Wir gehen davon aus, dass der Sommer 2022 ein weitgehend normalisiertes Buchungsniveau erreichen wird.» Auch strukturell habe TUI die Hausaufgaben gemacht. Die Transformation des Konzerns und das globale Effizienzprogramm kommen laut Joussen sehr gut voran: «Wir haben bereits rund 60 Prozent der für 2023 angekündigten jährlichen Kosteneinsparungen in Höhe von 400 Millionen Euro in 2021 realisiert. Darüber hinaus haben wir mit erfolgreichen Refinanzierungsmassnahmen unsere Verschuldung verringert, die Bilanz gestärkt und haben eine sehr solide Liquidität.»

Für den Winter und das kommende Jahr zeige sich deutlich, dass Gäste höherwertige Angebote wählen und auch bereit sind, ein grösseres Budget für ihren Ferien einzuplanen. Die Durchschnittspreise liegen bei TUI um 15 Prozent über dem Vorkrisenjahr. Für den vergleichsweise sehr gut gebuchten Sommer 2022 liegen die Durchschnittspreise sogar um 23 Prozent höher.

(TN)