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De Luxe Ein Club für die Welt-Elite der Travel Agents

Luxusinsider

Den Reiseberater ganz konsequent in den Mittelpunkt stellen – der Ansatz ist schon mal goldrichtig. Das Ganze gleich auf globaler Ebene und mit einer Art «Approved»-Stempel aufziehen, und schon wird's auch für Anbieter spannend. Hier sind die wichtigsten Infos zum neuen Club «The 1000», der die einflussreichsten Reiseverkäufer der Welt vereinen will.

Hand aufs Herz: Irgendwie möchte doch jeder gern zu den viel zitierten «oberen Zehntausend» gehören. Reiseberater können sich jetzt einer solchen Elite anschliessen, nur dass diese Idee noch etwas exklusiver ist: Tim Morgan (Ex-Virtuoso) und Jeff Sirota (Ex-SLH) haben «The 1000» ins Leben gerufen – einen Club für die einflussreichsten Reiseverkäufer der Welt.

Keine Sorge: Hier geht es nicht um wohlgeformte Influencer, sondern um knallharte Fakten – gemeint ist Einfluss im klassischen Sinn, also die Kaufkraft der Mitglieder. «Jetzt wo die Reisebranche wieder auflebt, ist es wichtiger als je zuvor, dass sich Reiseberater bewusst sind, wie mächtig ihr Einfluss eigentlich ist. Und sie sollten dafür eine Art der Anerkennung erhalten, von der sie, ihre Kunden und ihre Beziehung zu den Leistungsträgern auch wirklich profitieren», erläutert Tim Morgan, «jetzt beginnt eine neue Ära, die nach einem neuen Ansatz verlangt.»

Der erste Schritt dafür ist bereits getan: Bislang haben sich Reiseberater aus 30 Ländern für eine Mitgliedschaft beworben – mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Jahresumsatz von 2,2 Millionen US-Dollar. Laut Tim Morgan sind es vor allem Top-Agenturen, aber auch die bekannten Konsortien, die ihre Mitglieder zum Mitmachen ermuntern, da sie das Ganze als gute Ergänzung zu ihren eigenen Treueprogrammen betrachten. Seit dem 26. November nimmt The 1000 vorläufig keine Bewerbungen mehr entgegen.

Wer als Travel Agent dabei sein möchte, muss sich ganz schön in die Karten schauen lassen. Umsätze und Co. werden nicht nur abgefragt, sondern auch durch Rücksprachen mit den entsprechenden Leistungsträgern verifiziert. Klingt erschreckend? «Das findet alles längst schon statt», winkt Mit-Initiator Morgan ab, «es redet nur niemand so offen darüber. Und bislang macht unsere Branche auch leider keinen sehr guten Job darin zu verifizieren, welche Agents wirklich zu den Top-Verkäufern der Welt gehören.» Als ehemaliges Virtuoso-Pflänzchen vertritt er in erster Linie die Vertriebsperspektive, während Jeff Sirota dank seiner Sales-Vergangenheit bei den Small Luxury Hotels of the World vor allem die Sichtweise der Supplier einnimmt.

Die Rolle des Reiseberaters wird komplexer

In einer Hinsicht sind sich beide aber absolut einig: Die (Reise-)Welt wird komplizierter, entsprechend wichtiger wird die Rolle des Reiseberaters. Deshalb betonen sie, dass es ihnen darum geht, den einzelnen Verkäufer hervorzuheben und nicht das gesamte Reisebüro. Dabei steht The 1000 ganz explizit allen Top-Performern offen, nicht nur Luxusreise-Profis. Erwünscht sind Verkaufstalente über alle Segmente und Produktarten hinweg. Und die beiden Club-Gründer haben sich vorgenommen, ihnen gut zuzuhören: Ein Grossteil der weiteren Details soll von den Agents selbst bestimmt werden. Welche Art von Anerkennung wünschen sie sich? Welche Benefits motivieren sie? Was hilft ihnen wirklich im Verkauf ­– sind inkludierte Extra-Leistungen tatsächlich schon das höchste der Gefühle?

Umgekehrt möchten sie auch den Leistungsträgern Zugang zu einer Datenbank der nachweislich besten Travel Agents weltweit geben – völlig gleich, in welchem Quellmarkt diese durchstarten wollen. Denn auch umgekehrt gilt: Ein Reiseverkäufer muss für das Business des Anbieters relevant sein. Logisch: Kostenlos ist das nicht, durch Mitgliedsbeiträge von Suppliern sollen die Programme und Benefits für die Agents finanziert werden. (Spoiler: Das Interesse der Supplier ist schon jetzt gross, noch werden aber keine Bewerbungen von Anbietern entgegengenommen.)

Was haben die Reiseberater davon? Sie können ihre Performance mit anderen Club-Mitgliedern vergleichen – regional, national und global. Und sie können die Plattform und das Renommee der Mitgliedschaft nutzen, um sich selbst zu promoten und so neue Geschäftsbeziehungen anzubahnen.

So weit, so gut. Aber… gibt's das nicht schon bei Konsortien wie Traveller Made oder Virtuoso? «Zum einen sind viele richtig gute Verkäufer frustriert, dass sich dort auch Agents tummeln, die definitiv nicht so erfolgreich – und damit nicht so relevant – sind wie sie. Daher wollen wir die Angaben der Reiseverkäufer sehr viel gründlicher überprüfen, als es bislang in der Branche üblich ist», erklärt Morgan und legt damit seinen Finger in eine Wunde, die ein offenes Geheimnis ist. «Die Frage 'Wer sind wirklich die besten Reiseverkäufer der Welt?' wurde bislang nicht beantwortet», so Morgan, «es gibt weltweit rund eine Million Reiseverkäufer, aber längst nicht alle verfügen über nennenswerten Einfluss.» Mit The 1000 sollen sich nun Gleichgesinnte finden, eine Community bilden und ihre Mitgliedschaft als internationales Aushängeschild nutzen.