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Meersicht-Inhaber Marco Wipfli (l.) hat den erfahrenen Balkanländer-Spezialisten Pavle Pavlovic (zurück) ins Boot geholt. Bildmontage: TN

Meersicht stärkt sein Spezialisten-Image

Mit Pavle Pavlovic holt Inhaber Marco Wipfli einen neuen, in der Branche bestens bekannten Co-Geschäftsführer an Bord, der sich auf die Balkan-Kernmärkte konzentrieren wird - was Wipfli den Rücken freihält für weitere Expansionsmöglichkeiten. Travelnews hat sich mit den beiden Co-Geschäftsführern unterhalten.

Ab dem 1. Januar 2022 verstärkt Pavle Pavlovic das Team von Meersicht Travel & Lifestyle als Co-Geschäftsführer. Er übernimmt die Verantwortung für die Destinationen Kroatien, Montenegro und Serbien, welche nach und nach ausgebaut werden. Gründer und Inhaber Marco Wipfli konzentriert sich auf das ausgebaute Griechenland-Programm, welches ab 2022 zusätzlich mit einem separaten Griechenland-Katalog erweitert wird, sowie die in diesem Jahr neu lancierten Autorundreisen in Europa und Israel. Die Destinationen Slowenien und Albanien stehen in der Verantwortung von Mojca Dvorak. Ab dem 1. Dezember wird dann noch eine vierte Person das Team des Zürcher Spezialisten verstärken - um wen es sich handelt, verrät Wipfli aber noch nicht.

Gegenüber Travelnews führt Wipfli dagegen aus, wieso es überhaupt zu diesem Co-Geschäftsführerschafts-Modell kommt: «Pavle hat sehr viel Erfahrung und hatte in den vergangenen Jahren stets Kaderpositionen inne, darüber hinaus ist er der bestvernetzte Mann im Schweizer Markt für die von ihm betreuten Destinationen. Da lag es nahe, dass ich ihm auch bei uns eine verantwortungsvolle Position übertrage.» An den Besitzverhältnissen ändert sich allerdings nichts: Wipfli bleibt zu 100 Prozent Eigentümer von Meersicht. Er lässt allerdings durchblicken, dass Pavlovic dereinst ein potenzieller Nachfolger für ihn sein könnte - wobei Wipfli selber erst 54 Lenze zählt. Aber man kann mit Nachfolgeregelungen ja nie früh genug beginnen.

Hinzu kommt natürlich, dass sich die beiden seit Jahren sehr gut kennen. Dazu muss man etwas ausholen: Wipfli gründete im Jahr 1995 die Firma Unique Travel, welche sich auf die Balkanländer spezialisierte. Pavlovic trat 2006 in die Firma ein. 2008 wurde diese an Kuoni verkauft, wobei Wipfli zunächst Geschäftsführer blieb, 2010 aber Konzern-intern in die damalige P&P-Organisation übertrat, woraufhin Pavlovic die Geschäftsführung von Unique übernahm. 2014 erfolgte dann ein Rebranding zu Adria365, doch 2016, im Sog der Kuoni-Übernahme durch die DER Touristik, wurde die Firma dann geschlossen. Im selben Jahr, am 1. November 2016, gründete Wipfli die Firma Meersicht - und übernahm gleich einige seiner früheren Mitarbeitenden, jedoch nicht Pavlovic. Diesen zog es nach dem Aus von Adria365 zunächst zu Hotelplan, danach zum Switzerland Travel Centre, und schliesslich zu Balkan Holidays, wo er seit Dezember 2018 als Geschäftsführer agierte.

Wipfli und Pavlovic blieben über die Jahre verbunden und als sich jüngst abzeichnete, dass Wipfli im Bereich Serbien/Kroatien/Montenegro Verstärkung brauchte, war für Pavlovic schnell klar, dass er diese Herausforderung in seinen Herzenszielen - bei Balkan Holidays sind eher Bulgarien und Rumänien im Kern des Angebots - übernehmen würde. Gegenüber Travelnews erklärt Pavlovic: «Ich freue mich extrem auf die neue Aufgabe und bin sicher, dass Marco Wipfli und ich uns gut ergänzen werden. Ich glaube auch, dass gerade für einen Spezialisten wie uns noch viel Potenzial in den Märkten an der Adria vorhanden ist.» Dem pflichtet Wipfli bei: «Unser Bereich mit den Autorundreisen und gerade auch Griechenland, wo es einen echten Spezialisten im Schweizer Markt braucht, sind sehr vielversprechend. Aber auch bei den etablierten Märkten wie Kroatien und Montenegro gibt es noch viele Wachstums-Möglichkeiten.» Serbien, aktuell etwas auf Eis gelegt, soll sanft ins Angebot reintegriert werden - und wer wäre da besser geeignet als der gebürtige Serbe Pavle Pavlovic? «Wir haben ein gutes Image im Markt und viel Know-how und hatten in der ganzen Pandemiezeit keine Reklamation zu verzeichnen», schliesst Wipfli, «wir sind ein echter Spezialist, wir verkaufen zu 80 Prozent über den Reisebürovertrieb und zu 20 Prozent direkt, und sehen uns als ideal aufgestellt für den Reise-Restart.»

(JCR)