Reiseanbieter

HolidayPirates: Mit Social Media zum Erfolg

Linda von Euw

6 Millionen Fans auf Facebook, einen Jahresumsatz von 120 Millionen Euro und 120 Mitarbeitende: Die Ferienpiraten sind im Aufschwung.

Der Online-Reiseschnäppchen-Anbieter HolidayPirates gewann im September 2015 den "Best Travel App Award", verliehen vom Travel Industry Club (TIC). 3,5 Millionen mal wurde die App heruntergeladen.

Dabei startete das Unternehmen im Jahr 2011 als einfacher Studentenblog, in dem Igor Simonow gute Reisedeals mit Interessierten teilte. Kurz darauf lernte er übers Internet Sebastian Kaatz kennen. Die beiden jungen Männer gründete im Jahr 2012 die HolidayPirates GmbH. In den ersten zwei Jahren haben die beiden ihr Business alleine hochgezogen. Seit 2014 verstärkt der ehemalige FTI-Manager David Armstrong die Geschäftsleitung in der Position des COO.

Bis heute kommt HolidayPirates ohne Fremdfinanzierung aus. Alleine in Berlin zählt das Unternehmen 95 Mitarbeitende, 25 weitere sind von anderen Ländern aus für die Online-Agentur tätig. Armstrong sagt: „Was wir machen, ist einfach: Wir suchen im Internet nach guten Travel-Deals, arbeiten diese redaktionell auf und posten sie auf unserem Blog und in den Social Media.“

TV-Werbung und Google AdWords bringen nicht viel

Während andere Online-Unternehmen viel Geld in TV-Werbung stecken würden – Trivago habe im Jahr 2014 beispielsweise 68.8 Mio. Euro dafür ausgegeben, Unister 63.1 Mio. Euro – setzen die HolidayPirates voll und ganz aufs Internet. „Die meisten Online-Anbieter haben nur 20-30 Prozent direkten Traffic. Wir haben 48.68 Prozent Direktzugriffe“, sagt Armstrong.

HolidayPirates registriere einen zu 95 Prozent organischen Search-Traffic, sprich: User, die ohne Hilfe von Google AdWords auf die Seite kommen. Denn diese Art der Werbung würde nicht viel bringen. Im Aufschwung sei dafür der mobile Traffic: Dieser betrage im Moment 45-60 Prozent in Deutschland, in England seien es sogar fast 80 Prozent.

„Wir wecken mit wenig Budget viel Interesse, aber die Deals müssen wirklich gut sein“, unterstreicht Armstrong das Marketingkonzept. Mit mittlerweile 6 Millionen Facebook-Fans seien sie der Leader in der Reiseindustrie und hätten damit Expedia und Booking.com abgelöst.

„Wir sind über Social Media im ständigen Austausch mit unserer Nutzern. Wir zählen rund 300‘000 Users, die unsere Deals teilen oder sogar selber welche posten, wenn sie auf gute Angebote stossen.“ Genau dies sei das Erfolgsrezept der noch jungen, aber mit einem Jahres-Umsatz von 120 Millionen Euro im letzten Jahr sehr erfolgreichen jungen Firma.