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Wird Ende Mai geschlossen: Die Globetrotter-Filiale in Brig. Bild: Globetrotter Travel Service

Globetrotter schliesst die Filiale Brig

Das Filialnetz der Globetrotter Travel Service wird leicht reduziert. Grundsätzlich glaubt das Unternehmen aber weiterhin an eine positive Zukunft des stationären Reisevertriebs.

Die Corona-Pandemie zieht weiter ihre unheilvollen Kreise über der Reisebranche. Nun hat es bei der Globetrotter Travel Service (GTS) eine Filiale erwischt: Die Filiale in Brig VS wird per Ende Mai geschlossen, wie GTS-Geschäftsführer Dany Gehrig auf Anfrage von Travelnews bestätigt. Damit wird das Globetrotter-Filialnetzwerk bald nur noch aus 15 Filialen bestehen. Eine erste Schliessungswelle war bereits im vergangenen Sommer nötig geworden, als entschieden wurde, z.B. in Bern von 2 auf 1 Standort zu reduzieren.

Für Diskussionsstoff sorgte damals der von Globetrotter eingeschlagene Weg der Delegierung gewisser Entscheidungskompetenzen an die eigenen Mitarbeitenden, in Rahmen einer Organisationsform, die auf dem Prinzip der «Soziokratie» beruht. Heisst das nun, dass die Mitarbeitenden in Brig die Schliessung selber entschieden haben? Nicht ganz, wie Gehrig präzisiert: «Die soziokratischen Grundsätze werden weiterhin angewendet. Wichtig ist dabei jeweils zu definieren, welche Stufen welche Entscheide treffen. Dabei ist es unausweichlich, dass etwa von der Geschäftsleitung gewisse Leitplanken gesetzt werden, eine Art Spielfeld, innerhalb dessen sich das Team dann jeweils selber organisieren kann. Nach einer ersten Überprüfungsrunde führten wir nun jüngst eine zweite Überprüfungsrunde durch und stellten fest, dass es bei den Filialen kaum mehr Sparpotenzial gab, nachdem die Möglichkeiten mit Kurzarbeit, unbezahltem Urlaub, Mietzinsreduktion und dergleichen bereits ausgeschöpft waren. So musste entschieden werden, an welche Standorte wir künftig noch glauben und an welche nicht. Wir haben dann entschieden, dass wir den Standort Brig nicht mehr als zukunftsfähig erachten.»

Betroffen sind drei Mitarbeitende; mit diesen wurden andere Lösungen in Betracht gezogen, es kam jedoch zu keiner Einigung. Und was ist mit den anderen Standorten? «Wir glauben an die Zukunftsfähigkeit all unserer anderen Filialen», so Gehrig. Er sieht künftig weiterhin einen grossen Bedarf für Live-Beratung, was sich auch anhand der aktuellen Situation ablesen lasse: «Trotz Pandemie bestehen zwei Drittel unserer um einen Termin ersuchenden Kunden um eine Live-Beratung, und nicht etwa um eine Telefon- oder Videoberatung.»

(JCR)