Reiseanbieter

Auf der Plattform Juvigo ist eine grosse Anzahl an Kinder- und Jugend-Feriencamps europaweit zu finden. Bilder: Juvigo

Der Jugendreise-Vermittler Juvigo kommt in die Schweiz

Gregor Waser

Für Kinder und Jugendliche von 6 bis 21 Jahren bietet das Berliner Online-Portal in zahlreichen europäischen Ländern Feriencamps an – neu ergänzen auch Ferien in der Schweiz die Angebotspalette. Juvigo-Gründer Björn Viergutz erklärt das Konzept.

Reitferien, Angelcamps, Sprachkurse, Kanuwochen, Kletterkurse: Juvigo hat sich spezialisiert auf Ferienaufenthalte für Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 21 Jahren. Vor sechs Jahren gegründet, hat das Berliner Online-Portal 2020 wie alle Tourismusplayer ein herausforderndes Jahr erlebt. Doch der vermittelte Umsatz konnte gleichwohl von 2,65 auf 2,8 Millionen Euro gesteigert werden.

Die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen aus Deutschland blieb im Inland, wo Juvigo über eine grosse Vielfalt an Partnern und lokalen Veranstaltern verfügt. Auf Juvigo.de sind aber auch Reisen in viele weitere europäische Destinationen zu finden: etwa England, Frankreich, Spanien, Italien, Österreich, Belgien und die Niederlande. Juvigo.de richtet sich dabei an Kinder aus Deutschland, die im Inland bleiben oder ins Ausland fahren - und das mit Veranstaltern aus Deutschland.

Die internationalen Plattformen wiederum richten sich an die Veranstalter von Kinder- und Jugendreisen vor Ort. So werden auf juvigo.nl vorwiegend Reisen von niederländischen Veranstalter-Partnern für Kinder aus den Niederlanden angeboten. Und ebenso wird dies nun auch für die Schweiz und juvigo.ch aussehen.

2015, noch während seines Studiums, gründete Björn Viergutz Juvigo.de.

«Wir werden vor allem Reisen von Veranstaltern aus der Schweiz vermitteln, die sowohl im In- als auch im Ausland stattfinden können. Gleichzeitig können aber auch Veranstalter aus den Nachbarländern ihre Reisen auf juvigo.ch listen, sodass die Camps mit internationalen Kindern und Jugendlichen stattfinden können», erklärt Juvigo-Gründer Björn Viergutz im Gespräch mit Travelnews die Ausweitung der Angebotspalette in weitere Länder.

Kinder-, Jugend- und Sprachreiseveranstalter profitieren von mehr Sichtbarkeit, von Juvigos Kundenservice und einem umfassenden Qualitätsmanagement. «Wir möchten jetzt verstärkt in langfristige Wachstumsprojekte investieren und den internationalen Vertrieb weiter auszubauen», begründet Björn Viergutz die aktuellen Pläne von Juvigo.

Mit einer Provision für Reisebüros

Doch wieso braucht es überhaupt ein solches Online-Portal, das bald europaweit Ferienmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche bündelt? «Für einen einzelnen Kanuanbieter in der Schweiz ist es schwierig, ein vernünftiges Online-Marketing aufzuziehen», erklärt Björn Viergutz. «Die Gründungsidee von Juvigo war, den vielen, kleinen Anbietern, die gute Programme machen, eine Plattform zu bieten.» Zu finden auf dem Portal sind sowohl grosse Jungendreise-Spezialisten wie Ruf Jugendreisen, aber auch einzelne Jugendherbergen, die als Veranstalter auftreten und sagen, wir haben die Räumlichkeiten und bieten dazu auch ein einwöchiges Pauschalprogramm mit Klettern, Angel, Reiten, etc. an.

Auf die Zusammenarbeit mit lokalen Veranstaltern angesprochen, sagt der Juvigo-Gründer, dass diese ihre Prozesse nicht umstellen müssen. Auch der kleinste Reiterhof könne die Reisen bei Juvigo einstellen und die Reise werde dann auf dem Portal aufbereitet.

Die Palette an Feriencamps ist bei Juvigo gross: Von Reitferien über Angelcamps, Sprachkursen, Kanuwochen, Kletterkursen bis Surfferien.

«Für uns ist die Schweiz interessant, weil viele Sprachcamps angeboten werden», sagt Björn Viergutz zum aktuellen Schritt in die Schweiz. Doch die Schweiz soll dabei nicht zur Zieldestination sein. Ab sofort können Kinder-, Jugend- und Sprachreiseveranstalter aus diesen Ländern Partner von Juvigo werden und ihre Reisen über die internationalen Plattformen von Juvigo vertreiben. Auf Juvigo.ch will das Online-Portal auch Schweizer Kinder, Jugendliche oder deren Eltern ansprechen, die auf der Suche nach einem passenden Feriencamp sind. Zudem können auch Reisebüros die Plattform Juvigo nutzen und ihren Kunden Feriencamps für Kinder und Jugendliche anbieten. Reisebüros verdienen eine Vermittlungsprovision von acht Prozent.

2015, noch während seines Studiums, gründete Björn Viergutz Juvigo.de mit einem Startkapital von 2200 Euro. Mittlerweile strebt das 25-köpfige Unternehmen die 3-Millionen-Euro-Umsatzschwelle an, mit einem noch grossen Potenzial. Die Palette an interessanten, gut organisierten Ferienlagern wird europaweit immer grösser. Auch das Bedürfnis von Eltern, ihren Kindern ausgefallene Erlebnisse und Aktivitäten – gepaart mit einem Sprachkurs etwa – anbieten zu können, wächst. Auch die Option, als Eltern eine Woche zu zweit zu verreisen und die Kinder in guter Umgebung zu wissen, spricht für das Wachstum von Kinder- und Jugendreisen.

Das Berliner Juvigo-Team ist bereits auf 25 Mitarbeitende angewachsen.