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Am Mittwoch hiess es noch, bei Einreise genügt das Vorzeigen eines Antigenschnelltests. Zwei Tage später hat das BAG umformuliert. Bild: ZRH

BAG-Zickzackkurs treibt Reisebüros in den Wahnsinn

Am Mittwoch hiess es noch, für die Einreise in die Schweiz genügt neu ein Antigentest. Am Freitag änderte das BAG den Kurs. Der Frust bei Reisebüros ist gross.

Den Überlebenskampf von Reisebüros lindert derzeit das zumindest minime Reiseaufkommen. Einige Destinationen, etwa die Malediven, Costa Rica, die Dominikanische Republik oder Ägypten, sind ohne grosse Hürden bereisbar.

Am 8. Februar folgte aber ein Dämpfer. Wer zurückreist, von wo auch immer – nicht nur aus einem Risikoland –, muss bei Einreise in der Schweiz einen negativen PCR-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden ist. Am 17. Februar entschärfte das BAG das Prozedere und publizierte diese Medienmitteilung, im letzten Abschnitt heisst es, auch ein Antigentest (immunologischer Schnelltest) genügt für die Einreise in die Schweiz:

Doch die Freude von Reisebüros und Reisenden darüber, diesen umständlichen und teuren PCR-Test an der Feriendestination nicht durchführen zu müssen, währte nicht lange. Denn am Freitag lautete die BAG-Formulierung, was die Einreise betrifft, schon wieder anders. Ein immunologischer Schnelltest reicht zwar für das Boarding am Abflugsort, doch bei der Einreise gilt es nun plötzlich doch wieder ein negatives PCR-Testresultat vorzuweisen:

Fragen bleiben. Was passiert nun in der Praxis, wenn jemand bei der Einreisekontrolle am Schweizer Flughafen nur mit dem Resultat eines Schnelltestes dasteht? Wenn man dort kein negatives PCR-Testresultat vorweisen kann, muss man sich umgehend auf eigene Kosten testen lassen. Aber wo? Noch vor der Einreisekontrolle und dann fünf Stunden warten auf das Testergebnis? Oder kann man dann einreisen, muss aber in den nächsten Stunden sich gleich testen lassen und dieses Resultat vorlegen? Das Prozedere scheint jedenfalls nicht durchdacht.

Entsprechend erzürnt sind Schweizer Reisebüros, die ratlosen Reisenden mit handfesten Informationen zur Seite stehen möchten.

Solange das BAG an den Einreisebestimmungen rumschraubt, ohne sich über die Machbarkeit im Klaren zu sein, bleibt die Beratung im Reisebüro ein Ding der Unmöglichkeit. Und für Reisende bleibt der Frust genauso gross, sich bei all den sich ständig ändernden Bestimmungen auf eine Reise vorzubereiten.

(GWA)