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Zürcher Reisebüros haben in diesen Tagen Härtefallhilfen erhalten. Bild: Adobe

Rettender Geldsegen für Zürcher Reisebüros

In den letzten 48 Stunden haben zahlreiche Zürcher Reisebüros Härtefallhilfe erhalten. SRV-Geschäftsleiter Walter Kunz zeigt sich sehr erfreut.

Es war eine Geduldsprobe. Obwohl die Reisebranche schon im Herbst 2020 vom Parlament als Härtefallbranche deklariert wurde, flossen in vielen Kantonen lange Zeit keine Gelder. Das Einreicheprozedere verzögerte sich, das Zusammenstellen aller nötigen Papiere war eine intensive Arbeit.

Nachdem der Kanton Zürich auch schon als Trödelkanton in diesem Zusmmenhang genannt wurde, hat sich dies nun in den letzten 48 Stunden schlagartig geändert. Zahlreiche Zürcher Reisebüros haben in diesen Tagen erste Hilfsgelder überwiesen erhalten. Das Intervenieren der kantonalen Taskforce mit Sarah Weidmann und mit Unterstützung von Stephan Roemer und Simon Schnellmann hat offensichtlich Früchte getragen. Die Hilfe ist da.

«Wie ich aus ersten Telefongesprächen gehört habe, haben schon zahlreiche Zürcher Reisebüros Gelder überwiesen erhalten», sagt Walter Kunz, Geschäftsleiter des Schweizer Reiseverbands. «Ich habe noch kein negatives Feedback vernommen, das stimmt mich äusserst positiv».

Offensichtlich ist auch die Höhe der überwiesenen Hilfsgelder zufriedenstellend. Kunz nennt ein Beispiel: «Ein Reisebüro mit etwas mehr als fünf Millionen Franken Durchschnittsumsatz in den letzten Jahren hat 400'000 Franken erhalten – à fond perdu. Das ist natürlich in der äusserst prekären Lage, in der sich Reisebüros befinden, eine sehr willkommene Hilfe.»

Weiterhin Flickenteppich

Die Erleichterung bei den Reisebüros wie auch bei Walter Kunz ist spürbar. Obwohl die Reisebranche anfangs der Krise Kreditzusagen und die Möglichkeit zur Kurzarbeit erhalten hat, galt das bisherige Hilfspaket je länger die Krise nun andauerte, als nicht lebensrettend. Mit der direkten Härtefallhilfe dürften sich zahlreiche Konkurse abwenden lassen.

Doch der Flickenteppich ist nach wie vor gross. Die Hilfsleistungen unterscheiden sich je nach Kanton deutlich. Positive Signale gibt es neben dem Kanton Zürich auch aus den Kantonen St. Gallen und Genf. Ein grösseres Bangen zeichnet sich bei Reisebüros etwa in den Kantonen Schaffhausen und Waadt ab.

Der SRV wird sich nächste Woche im Gespräch mit den einzelnen Regionen ein übersichtliches Bild verschaffen. Das Aufatmen in Zürich ist aktuell aber schon einmal gross.

(GWA)