Reiseanbieter

Bei DER Touristik Suisse setzt man verstärkt auf das Thema Videoberatung. Eine Art der Video-Inspiration gab es zudem am gestrigen Auftakt zum virtuellen Kundenevent "Reisekompass". Bild: DER Touristik Suisse

Kuoni verfügt nun bereits über 58 Videoberater/innen

Jean-Claude Raemy

Beim ersten virtuellen Kundenevent von DER Touristik Suisse erfuhr man einiges über die zukunftsgerichtete Beratung und Technologie beim Unternehmen. Dazu gab es einen spannenden Beitrag mit Kurt Schaad zum Thema «Reisetrends 2021».

Gestern stieg der erste virtuelle Kundenevent von DER Touristik Suisse, welcher noch bis zum 28. Januar weiter läuft. Auch wir haben beim auf Facebook live übertragenen Event reingehört. Zum Auftakt gab es ein paar Worte von CEO Dieter Zümpel. Dabei erfuhr man unter anderem, dass die im letzten Frühling testmässig eingeführte Videotelefonie-Beratung nun definitiv auf breiter Basis eingeführt wird.

Der Vorteil liegt auf der Hand: Beratungsgespräche können ortsunabhängig und im Prinzip auch jederzeit durchgeführt werden, wobei im Vornherein ein Termin vereinbart werden muss. Bei Buchung ist die Beratung kostenlos; falls kein Abschluss zustande kommt, fällt eine Gebühr von 60 Franken an. Kuoni-Kunden haben dank dem neuen Angebot die Möglichkeit, auch ausserhalb der regulären Öffnungszeiten ein Beratungsgespräch zu vereinbaren. Wie Sprecher Markus Flick auf Nachfrage von Travelnews erklärt, werden per Anfang Februar 58 deutschsprachige Videoberaterinnen und Videoberater bei DER Touristik Suisse tätig sein. Im April wolle man auch in der lateinischen Schweiz soweit sein. Sämtliche 75 Reisebüros schweizweit sollen Videoberatung anbieten können.

Es gibt also eine Art neue Berufsgattung «Videoberater». Laut Flick wurde diese Tätigkeit intern ausgeschrieben; die ausgewählten Personen wurden dann geschult und üben weiterhin untereinander; bei entsprechenden Anfragen kommen diese Beraterinnen und Berater zum Zug. Flick weist darüber hinaus darauf hin, dass die anderen Mitarbeitenden durchaus noch aktiv sind: Die Kuoni- und Helvetic-Filialen bleiben nämlich - im Gegensatz zu Mitbewerber Hotelplan - geöffnet.

Generell wurden aber die Mitarbeitenden in den vergangenen Monaten auf «smart work» umgestellt. Laut Flick heisst dies, dass diese heute standortunabhängig für die Arbeit ausgerüstet sind, nicht nur am Hauptsitz, sondern auch die Filialmitarbeitenden. «Von klassischen Telefonen haben wir uns getrennt, MS Teams ist unser hauptsächliches Kommunikationsinstrument nach innen und nach aussen geworden», führt Flick aus, «dank einer Cloud-Lösung können wir auch unterwegs mit dem Mobile auf unsere Dateien zugreifen. Unsere IT hat da echt viel auf die Beine gestellt, angefangen schon im vergangenen Frühjahr, als in kurzer Zeit alle im Unternehmen mit einem Laptop ausgerüstet wurden, um daheim arbeiten zu können. Das war bei Filialmitarbeitenden damals beispielsweise noch nicht der Fall.»

Vorsichtiger Optimismus

Und die Innovation hat sich nun also auch im virtuellen Kunden-Event niedergeschlagen. Oder wie Dieter Zümpel sagte: Der Online-Anlass «steht symbolisch für den Blick nach vorn». Natürlich war auch Zümpel hinsichtlich der Reisemöglichkeiten 2021 nur vorsichtig optimistisch - «weniger als 2020 geht ja nicht» - doch sei es nun wichtig, weiter zu inspirieren, die Lust am Reisen aufrecht zu erhalten und von 2020 nach 2021 verschobene Reisen gut durchzuführen, zumal «die Kunden mit den Hufen scharren».

Drei Gründe nannte Zümpel explizit für seinen optimistischen Ausblick:

  1. Verbesserungen beim Testing/Möglichkeit von Reisen dank PCR-Testing
  2. Baldige breitflächige Impfung
  3. Vorhandene Schutzkonzepte vor Ort sorgen für Sicherheit

Darüber hinaus sieht Zümpel Reisen als «Grundbedürfnis des Menschen». Doch haben sich die Ansprüche durchaus geändert. An vorderster Stelle sei bei Kunden nun spürbar die Sicherheit sowie die Flexibilität der Buchung. Wichtig seien auch verlässliche Destinations-Informationen, sichere Reisestandards und eben - wie eingangs dargelegt - adäquate technologische Lösungen. Themen wie Nachhaltigkeit und Gesundheit/Wellness/Sport rücken zudem weiter in den Vordergrund, während Volumenreisen (Badeferien) vorerst «an Attraktivität verlieren».

Nicht zuletzt ist Zümpel überzeugt, dass Reisebüros jetzt erst recht wieder ihre Berechtigung im Markt haben - was etwa die grosse Repatriierungswelle im Frühjahr deutlich machte, und der ständige Informationsbedarf weiter unterstreiche. All dies schliesse aber natürlich nicht aus, dass man sich weiter digitalisieren müsse.

Die Reisetrends aus Sicht von Kuoni

Auf Zümpels einleitende Worte folgten kurzweilige Präsentationen von Railtour/Frantour) und Kuoni Sports, bevor dann (im angehängten Komplett-Video ab 1:49:00 nachzuverfolgen) der schweizweit berühmte Fernsehmoderator und Redaktor Kurt Schaad gemeinsam mit Mike Jakob (Railtour/Frantour), Markus Meier (Kuoni Sports) und Bruno Bisig (Kontiki) über Reisetrends diskutierten.

Schaad erwartet weiterhin eine extreme Kurzfristigkeit bei Entscheidungen hinsichtlich den Reisezielen, abhängig von der jeweiligen Situation in Bezug auf Grenzöffnungen, Gesundheits-Richtlinien und auch Verfügbarkeiten. Als Trend sieht auch er Natur-Themen, was sich in deutlich stärkeren Zahlen etwa für Reisen nach Madagaskar niederschlage. Dass Wandern oder Langlaufen im Inland wahnsinnig angezogen habe, sei «der Not gehorchend», allerdings möglicherweise mit langfristigen Folgen, weil nun eben neue Reise- und Aktivitäts-Arten entdeckt werden.

Nach der Diskussionsrunde folgten noch eine Präsentation von Kontiki Reisen (mitsamt zugeschalteten Gästen aus Island). Nicht vergessen: Heute und morgen gibt es weitere Präsentationen, wieder live zu verfolgen ab 18 Uhr abends.

Anbei das Video vom 26. Januar in voller Länge, mit sämtlichen Vorträgen und der Diskussionsrunde: