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Schon im Sommer 2020 war an einem der beliebtesten Strände Portugals, der Praia da Rocha in Portimão, wenig von einer Reiseflaute zu spüren. Bild: TN

TUI erwartet im Sommer 2021 ein weitgehend normales Reisegeschäft

TUI-Chef Friedrich Joussen spricht von einem «hohen Nachholbedarf» und rechnet damit, dass die begonnenen Coronavirus-Impfungen Reisebeschränkungen bald unnötig machen.

Europas führender Tourismuskonzern TUI erwartet in diesem Jahr trotz der Coronavirus-Krise beim Reiseverkehr einen «weitgehend normalen Sommer». TUI werde allerdings nur rund 80 Prozent so viele Flugreisen wie in früheren Jahren anbieten, um eine optimale Auslastung zu erreichen. In den Sommerferien sei es daher wahrscheinlich, «dass die Jets auf manchen Strecken im Mittelmeerraum schnell ausgebucht sind». Dies sagte Konzernchef Fritz Joussen der «Rheinischen Post» (Abo).

Laut Joussen geben viele Kunden in diesem Jahr mehr für Reisen aus. Ein Grund sei, dass Gutscheine für 2020 stornierte Reisen eingelöst würden. Ausserdem gebe es einen «hohen Nachholbedarf»: «Alle unsere Marktforschungen zeigen, dass es eine enorme Sehnsucht der Menschen gibt, nach dieser schwierigen Corona-Zeit wieder schöne Reisen machen zu können.»

Der TUI-Chef rechnet zudem damit, dass die begonnenen Coronavirus-Impfungen Reisebeschränkungen bald unnötig machen: «Wenn wir die besonders gefährdeten Gruppen vor einer Infektion geschützt haben, können die Einschränkungen insgesamt stark fallen.» TUI will nach Joussens Worten in diesem Jahr auch alle 16 Kreuzfahrtschiffe des Konzerns wieder einsetzen.

Erst 2022 sei allerdings damit zu rechnen, dass die Tourismusbranche sich wieder auf das Niveau des früheren Rekordjahres 2019 erhole, 2021 werde allein wegen eines zu erwartenden noch schwachen ersten Halbjahres noch «ein Jahr des Überganges». Er sei aber sicher, dass sich das Feriengeschäft deutlich schneller erhole als das allgemeine Reisegeschäft inklusive Geschäftsterminen: «Videokonferenzen ersetzen weiterhin so manches Gespräch, aber ein Urlaubserlebnis lässt sich nicht digital ersetzen.»

(nau/TN)