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Die Auswirkungen der Pandemie prägten das Reisejahr – und unsere Kommentare. Bild: TN/Adobe

Das ging uns gegen den Strich

Jahresrückblick, 6. Teil: Kommentare. Die Travelnews-Redaktion hat in diesem Jahr zahlreiche Entwicklungen hinterfragt, eingeordnet und beurteilt.

45 Mal hat Travelnews in diesem Jahr die Aktualität oder eine fragwürdige Entwicklung hinterfragt, kommentiert und eingeordnet. Wir blicken auf einige der Beiträge der Travelnews-Redaktion zurück.

Tinu steigt vom Rad, schrieben wir Mitte Januar und begründeten Martin Wittwers Karriereende bei TUI Suisse so: die Vorstellungen, in welcher (verschlankten) Form TUI Suisse im Schweizer Markt künftig agiert, drifteten zwischen dem CEO und der Führungsetage in Hannover immer weiter auseinander.

Was es mit dem Trend mobiler Reiseverkäufer auf sich hat, versuchten wir einzuordnen. Und warnten dabei: nicht jeder Reisebüro-Profi ist für die Freelance-Arbeit geboren. Unternehmertum, Disziplin und eine gehörige Portion Marketing-Spirit sind nötig.

Am 25. Februar fragten wir: Betrifft die Coronavirus-Krise auch das Mittelmeer-Geschäft? Und forderten: Veranstalter wären gut beraten, die Reisebüros intensiv mit spezifisch für Reiseanliegen aufbereiteten Informationen zu versorgen, damit diese den unweigerlich aufkommenden Fragen bestmöglich begegnen können. Der direkte Kundenkontakt ist das beste Schutzmittel, das die Reisebranche hat. Denn das Coronavirus ist nun mal da, wenn nicht im Land oder gar im Blut so zumindest schon in den Köpfen. Und es wird nicht einfach so in den kommenden Tagen verschwinden.

Am 1. März bewerteten wir die ITB-Absage als richtigen Entscheid. Schrieben aber: Schade, hat es die ITB verpasst, klarer und vor allem schneller zu kommunizieren. Es wurde darauf gewartet, wer zuerst «zuckt»: Sagt der Aussteller ab, bleibt er auf den Kosten. Sagt die Messeleitung ab, bleibt sie auf den Kosten.

Dass es nicht sein kann, dass die gesamte Reisebranche mit Vorauszahlungen den regulären Geschäftsbetrieb finanziert, war das Thema eines Kommentars im Mai: Die Zahlungsmodalitäten sollten jetzt unter die Lupe genommen werden.

Was die Entlassung von 170 Mitarbeitenden bei Hotelplan zu bedeuten hat und welche Konsequenzen auf das Unternehmen zukommen, war Ende Juni zu lesen.

So ist die Quarantänepflicht ein Unsinn

Zögerlicher SRV, neue «organisierte Basis» und viel Unmut: Es brodelt in der Reisebranche. Ist es wirklich der richtige Zeitpunkt, mitten in der Krise einen neuen Dachverband zu formieren?

So ist die Quarantänepflicht ein Unsinn, befanden wir, nachdem 29 Länder auf der BAG-Risikoländerliste landeten. Die heisse Kartoffel werde bloss vom Bund zu den Kantonen, zu den Flughäfen, zu den Airlines, zu den Reisenden selber und wieder zurück gereicht. Das Thema blieb heiss: Reiseverbote können keine langfristige Lösung sein.

Dass die Entlassungswelle in der Reisebranche zum Riesenproblem wird, hielten wir weiter fest. Denn parallel zu den Entlassungen zeichneten sich auch viele freiwillige Abgänge ab.

Nun weht ein anderer Wind bei Knecht Reisen, lautete die Analyse im September, nachdem in Windisch eine neue Führungsstruktur etabliert wurde.

Auch das geplante Direktinkasso von MSC wir in Frage gestellt: Ist der direkte Zugang zum Kunden wirklich immer besser?

Dieser CEO hat zur Swiss gepasst, hiess es zum Abgang von Thomas Klühr. Zum langsamen Restart der Reedereien schrieben wir: Jetzt bloss keinen Fehler machen!

Elegant gelöst vom SRV, analysierten wir im Oktober die Neuaufstellung des Verbands-Vorstands mit mehr Vertretern von «Kleinen». Das finale Fazit folgte nach der SRV-GV Ende November.

Und wie verantwortungsvoller Tourismus in der neuen Normalität funktioniert, bewerteten wir nach der Rückkehr aus der Dominikanischen Republik.


Jahresrückblick 2020:

(GWA)