Reiseanbieter

Localbini-Gründer Mateusz Mierzwinski will Menschen durch gemeinsame Erlebnisse zusammenbringen, um den interkulturellen Austausch zu fördern. Darin sehen auch viele Investoren Potenzial. Bild: zVg

«Localbini plant im 2. Quartal 2021 einen kompletten Relaunch»

Private Führungen mit Einheimischen sind ein Tourismusprodukt mit Potenzial. Soeben hat sich das St. Galler Unternehmen LocalBini eine Finanzierung in Höhe von 550'000 Franken gesichert. Was mit dem Geld passiert, erklärt Firmengründer Mateusz Mierzwinski im Interview.

Diese Woche wurde bekannt, dass sich Localbini frisches Kapital in Höhe von 550'000 Franken gesichert hat. Wie Travelnews-Leser wissen, ist das St. Galler Unternehmen mittlerweile die grösste europäischen Plattform für kulturelle, exklusive Städte-Erlebnisse und seit diesem Sommer eine Aktiengesellschaft, was den Weg für institutionelle Anleger geebnet hat.

Die an dieser Finanzierungsrunde beteiligten Investoren sind unter anderem die Stiftung Startfeld aus der Ostschweiz, die HIAG Beteiligung Holding AG aus Basel sowie Joachim Masur, der ex-CEO von Zurich Versicherungen Schweiz. Doch wozu wird das Geld konkret benötigt? Mateusz Mierzwinski, der Gründer von Localbini, gibt Antwort.


Herr Mierzwinski, Glückwunsch zum Erhalt frischen Kapitals in dieser schwierigen Zeit. Was wird nun mit der halben Million gemacht?

Mit dem Kapital kann LocalBini weiterhin in ihr Wachstum investieren und gleichzeitig die Covid19-Pandemie überstehen. Konkret wird das Investment dazu genutzt, manuelle Prozesse voll zu automatisieren, damit unserem Wachstum nach Beendigung der Pandemie - wir hoffen, dass der Tourismus in 12-18 Monaten wieder boomt - nichts im Wege steht.

Das müssen Sie näher beschreiben.

Wir investieren intensiv in die technische Entwicklung der Plattform, um vollumfassende API-Schnittstellen mit allen unseren Partnern zu erschliessen und aufrecht zu erhalten. Auch geht es darum, die Locals auf unserer Plattform effizienter «on-zu-boarden» sowie darum, die Qualitätsprozesse stärker zu digitalisieren. Es wird im 2. Quartal 2021 ein kompletter Re-Launch unserer Plattform erfolgen! Darauf freuen wir uns schon sehr.

Wieso war die Kapitalspritze gerade zum jetzigen Zeitpunkt nötig?

Unser IT-Investmentplan stand bereits 2019 fest und die Finanzierungsrunde war ursprünglich für Frühjahr 2020 geplant. Wir haben die Finanzierungssumme allerdings nach oben angepasst, da uns die Pandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. So habe ich mir ein paar Monate mehr Zeit genommen, noch weitere passende Investoren zu finden.

Jetzt können wir die technische Entwicklung der Plattform nach unserem Plan umsetzen und haben zusätzlich Puffer, sollte die Pandemie noch tief bis ins Jahr 2022 andauern. Wir hoffen allerdings sehr stark, dass, sobald die Impfung auf dem Markt erhältlich ist, das Reisen wieder anfängt!

Wo soll Localbini in 3-5 Jahren stehen?

Meine Vision ist es, dass wir mit Localbini in fünf Jahren in weiteren Bereichen aktiv sein können, und dass «Erlebnisse» auch in anderen Formaten durchgeführt werden können. Dazu betreiben wir intensiv R&D [«Research & Development», Anm. d. Red.] und sobald es nennenswerte Prototypen gibt, veröffentlichen wir dies. Diese «neuen Formate» sollen vielen Menschen ermöglichen, andere Kulturen besser kennenzulernen.

Grundsätzlich bleiben wir unserer Mission treu: Menschen durch gemeinsame Erlebnisse zusammenzubringen um den interkulturellen, zwischenmenschlichen Austausch zu fördern.

(JCR)