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Seit September 2019 erlaubt Saudi Arabien Touristen die Einreise - Wird das unbekannte Land nun einen Hotspot in der Arabischen Welt? Bild: Mishaal Zahed

«Saudi-Arabien stösst auf reges Interesse»

Nadia Imbaumgarten

Philippe Raselli, der Geschäftsführer von Holiday Maker Tours AG, spricht im Interview vom Potenzial Saudi-Arabiens und sagt, wie sein Unternehmen derzeit durch die Krise kommt.

Länder wie der Oman oder die Vereinigten Arabischen Emirate sind schon länger sehr beliebte Feriendestinationen von Herr und Frau Schweizer. Im September 2019 lockerte ein weiteres interessantes Land im Arabischen Raum seine Visabestimmungen für die Touristen: Saudi Arabien.

Auch Philippe Raselli, Geschäftsführer von Holiday Maker Tours AG, ist davon überzeugt, dass es in diesem noch sehr touristisch unbekannten Land viel zu entdecken gibt. Im Interview mit Raselli erfahren wir, neben der Begeisterung zu arabischen Ländern, auch wie es Holiday Maker in dieser jetzigen Krise geht und was sie in Zukunft planen.


Herr Raselli, wie geht es Holiday Maker Tours AG als Unternehmen in dieser Krise? Beissen Sie sich durch?

Philippe Raselli: Uns geht es in der aktuellen Situation wohl ähnlich wie vielen anderen auch. Es läuft der Situation entsprechend und wir beissen uns durch. Dass wir ein äusserst bodenständiger Familienbetrieb sind und weder Aktionären noch sonstigen Geldgebern gegenüber Verpflichtungen haben, ist in dieser Situation ein grosser Vorteil für uns und macht uns unabhängig. Die Situation hat sich zudem seit Aufhebung der Quarantäneliste des Bundes ein wenig verbessert.

Kommt allenfalls ein Verkauf der Unternehmung in Frage?

Aktuell ist das kein Thema, da der Preis kaum passen würde. Zudem sind wir gerne unabhängig. Für den Moment ist es gut so wie es ist.

Einige Arabische Länder sind geöffnet und für Touristen aktuell bereisbar. Buchen Kunden zurzeit Ferien im Arabischen Raum?

Seit ein paar Wochen haben wir einige Buchungen für die Emirate. Auch wenn es teilweise etwas Überzeugungskraft braucht haben wir festgestellt, dass die Gäste immer sehr happy zurückkommen.

Philippe Raselli, Geschäftsführer Holiday Maker Tours AG

Welche Destinationen werden bei Ihnen allgemein aktuell nachgefragt für den Winter? Und welche Destination empfehlen Sie für den Winter und fürs Jahr 2021?

Wir können in der aktuellen Situation vor allem die V.A.E. sehr empfehlen. Der Flug dauert nur knapp 6 Stunden und vor Ort trifft man – neben strahlendem Sonnenschein und der Möglichkeit sich zu entspannen und verwöhnen zu lassen - und nicht zu vergessen die Vitamin D Reserven aufzufüllen, was gut gegen Corona sein soll – auch ausgezeichnete Hygienestandards an. Nicht zuletzt darf man auch sagen, dass die medizinische Infrastruktur in den Emiraten ganz sicher dem Vergleich mit der Schweiz standhält – sollte also wirklich etwas sein, ist man in den Emiraten bestens aufgehoben. Ebenfalls gut bereisbar im Moment sind die Malediven. Für 2021 hoffen wir, endlich wieder unser ganzes Angebot an Destinationen verkaufen zu können.

Was halten Sie von der Quarantäneliste des Bundesamtes für Gesundheit (BAG)? Hätten Sie etwas anders gemacht oder hätten Sie es sich anders gewünscht?

Wie wir alle inzwischen wissen, war die sogenannte Quarantäneliste des Bundes sinnlos und hat natürlich unser Business komplett zerstört, was sehr schade – und ungeschickt – war und ist. Nun sind wir froh, dass diese Liste wegfällt und zumindest vereinzelte Buchungen bei uns eintreffen.

«Leider hat uns Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht.»

Sie bieten auch Reisen in das eher unbekannte Land Saudi Arabien an. Ist das Land allenfalls ein Kandidat für einen nächsten Hotspot in der Arabischen Welt?

Saudi Arabien bieten wir seit November neu an. Das unbekannte Land hat auch uns auf den ersten Blick fasziniert und begeistert. Der Reiz des Unbekannten macht einen Grossteil der Faszination, die dieses Land ausübt, aus.  Auf der einen Seite bietet es uralte Stätten und Geschichte pur, auf der anderen Seite begeistert es mit ultramodernen Städten und einmaligen Zukunftsvisionen. Das Land macht aktuell eine grosse Veränderung durch, öffnet sich dem Westen und ist mit Sicherheit eine unglaublich spannende Reisedestination für unsere Kunden, die Arabien kennen und lieben. Wir bieten vom 6. bis 14. Februar 2022 eine von Holiday Maker Tours geführte Gruppenreise nach Saudi Arabien an, die bereits auf reges Interesse stösst.

Waren Sie schon einmal in Saudi Arabien? Wenn ja, was hat Sie am meisten beeindruckt?

Leider hat uns Corona da einen Strich durch die Rechnung gemacht: den ersten Versuch haben wir im Frühling gestartet, in den Sommer verschoben und schliesslich wären wir auf einem Famtrip im Dezember angemeldet gewesen, der abgesagt wurde. Wir hoffen, dass es nun beim 4. Versuch im Frühjahr 2021 klappen wird.

Hat Holiday Maker Pläne, weitere Rund-und Gruppenreisen ins Angebot aufzunehmen?

Wir bieten jedes Jahr ein, zwei «ausgefallene» Rundreisen, die nicht in unsere Destinationen führen, an. Für 2021 sind Kroatien und Grönland geplant. Zudem sind wir natürlich ständig am Evaluieren, welche Destinationen für uns spannend wären und wir in unser Programm aufnehmen könnten.

Wie planen Sie allgemein fürs kommende Jahr? Welche Herausforderungen sind zu meistern?

Planung ist aktuell sehr schwierig. Wir hoffen auf eine rasche Besserung der Situation damit sich die Reisetätigkeit mittelfristig wieder normalisiert.  Auch bleibt es für uns wichtig, dass weiterhin eine Kurzarbeitsentschädigung für die Mitarbeiter geleistet wird – andernfalls könnte es natürlich schwierig werden.