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Das Interesse zu verreisen wird grösser, stellen Schweizer Reisebüros fest. Buchungen treffen aber erst spärlich ein. Bild: Adobe Stock

Diese Reiseziele bieten die Reisebüros derzeit an

Gregor Waser

Was läuft in den Schweizer Reisebüros? Treffen nach dem Quarantäneerlass mehr Buchungen ein? Vier Reisebüros geben Auskunft.

Der bundesrätliche Entscheid vom 28. Oktober, dass die Quarantäneliste für die meisten Länder aufgehoben ist, löste bei Reisebüros und Touroperators sogleich Aufbruchstimmung aus. Und Travelnews fragte: Schlägt jetzt die Stunde der Fernstrecken?

Einige Tage später haben wir nun bei einigen Schweizer Reisebüros den Puls gefühlt und gefragt: Treffen in diesen Tagen mehr Reiseanfragen bei Ihnen ein? Von einer Buchungswelle kann nicht die Rede sein. Doch interessante Ansätze sind auszumachen.

«Ganz vereinzelt treffen Anfragen ein. Diese stehen jedoch in keinem Verhältnis zu den Zeiten vor Covid 19», sagt René Bättig von Rolf Meier Reisen in Schaffhausen. «Der November war bei uns jeweils immer ein sehr buchungsstarker Monat. Momentan scheint die Verunsicherung insbesondere wegen den hohen Ansteckungsraten bei uns zu gross zu sein oder dann hat man Respekt davor, wieder problemlos aus den Ferien zurückkommen zu können.» Aber man merke schon, dass die Reiselust bei vielen am Wachsen sei.

«Die Nachfrage ist immer noch fast gleich null», stellt Lukas Meier von Sense of Travel in Zürich fest. «Ich denke nicht, dass die Nachfrage in den nächsten Wochen steigen wird. Es sind ganz wenige, die wirklich verreisen werden. Aber lassen wir uns überraschen!»

«Bei mir Treffen sehr wenige Reiseanfragen ein», sagt auch Béatrice Biner von CT Travel in Dällikon ZH. «Glücklicherweise gehen bei mir einige Hotelbuchungen für die Schweiz ein, diese Kunden buchen bei mir aus Solidarität. Weiter habe ich derzeit noch Kunden in Ägypten beim Tauchen. Mehr nicht.»

Kein anderes Bild zeigt sich bei Jonas Sulzberger vom Reisebüro Sulzberger in Neuhausen SH: «Wir merken, dass unsere Kunden sehr eingeschüchtert sind. Buchungen gehen nur spärlich ein – wenn, dann Last Minute. Für 2021 verzeichnen wir noch fast keine Buchungen.»

Dahin könnte die Reise gehen

Doch welche Destinationen bieten die vier Reisebüros für Abflüge in den nächsten Wochen überhaupt an?

Lukas Meier empfiehlt derzeit Mexiko, die Dominikanische Republik und das Niltal Ägyptens. Über klassische Badeferienkunden verfüge Senso of Travel nicht, insofern seien die Seychellen und Malediven kein Thema. Generell sagt Meier: «Die Einreisebestimmungen sind extrem heikel. Es besteht auch die Gefahr, dass diese immer wieder ändern können. Und wo man die richtigen Infos bekommt, ist nicht immer so klar.»

Einen interessanten Ansatz verfolgt Jonas Sulzberger: «Auf Kunden, die eine aktuell bereisbare Destination in den letzten Jahren wiederholt besucht haben, gehen wir proaktiv zu und informieren sie ūber die Mōglichkeiten samt Einreisebestimmungen. So kam eben eine Aruba-Buchung zustande.» Weiter präsentiert Sulzberger auf seinem Reisebüro-Blog zuhanden seiner Kunden eine gute Übersicht, auf welche Stolpersteine es bei einer Buchung derzeit zu achten gilt. Zudem trete das Sulzberger-Team demnächst einige Studienreisen an, um anhand eigener Erfahrungen die Kunden informieren zu können.

Aktuell auf fünf Destinationen konzentriert sich Béatrice Biner: Schweiz-Ferien in Zermatt, Huskytouren in Schweden, Afrikareisen nach Tansania, Kenia und Südafrika, Seychellen-Badeferien sowie Hapag-Lloyd Cruises. «Mein Beratungsaufwand hat sich verdoppelt respektive verdreifacht, da ich meine Kunden in Sachen Einreisebestimmungen und Anullations-/Reiseversicherungen persönlich berate», sagt sie weiter.

Bereits wieder eine breite Palette bietet Rolf Meier Reisen an: Griechenland, Türkei, Ägypten, Kananarische Inseln, Dubai, Dominikanische Republik, Sanzibar, Tansania, Seychellen, Mexiko, Kenia, Brasilien, Costa Rica, Südafrika und die Malediven. Dazu sagt René Bättig: «Einerseits müssen wir die Einreiseformalitäten genauestens abklären insbesondere wegen der unterschiedlichen Covidtest-Fristen und dann andererseits gilt es Pauschalarrangements zu berücksichtigen bei denen wir grosszügige, <coronamässige> Annullationsbedingungen vorfinden.» Es sei momentan immens wichtig, gegenüber den Kunden grosszügig sowie tolerant agieren zu können.