Reiseanbieter

David Armstrong, CEO der HolidayPirates Group (mit dem Portal ferienpiraten.ch), muss 20 Prozent der Arbeitnehmerschaft abbauen. Bild: HolidayPirates Group

Jeder fünfte Ferienpirat wird entlassen

Die Reisedeal-Plattform verzeichnet einen Umsatzeinbruch von 50 Prozent und wird künftig die Abteilungen stärker nach einzelnen Märkten strukturieren und eine kleinere Führungsebene haben.

Die HolidayPirates Group, welche weltweit in zehn Märkten aktiv ist (darunter seit 2015 auch in der Schweiz), muss wegen dem Corona-bedingten Nachfragerückgang redimensionieren. Dies, weil der Umsatz in diesem Jahr um über 50 Prozent eingebrochen ist und der Ausblick auf die kommenden Monate von Unsicherheit geprägt ist und eine Prognose für das gesamte Jahr 2021 sehr schwer zu stellen.

Konkret werden die einzelnen Abteilungen restrukturiert. Diese sind zukünftig nicht mehr nach Kompetenzfeldern gegliedert, sondern nach Märkten. Bisher richtete die HolidayPirates Group ihre Struktur marktübergreifend nach Aufgabenbereichen wie Content-Creation, SEO und Social Media aus. Die aktuelle Situation der Reisebranche und Marktnachfrage erfordert nun eine Neuausrichtung: Zukünftig sind die im Tagesgeschäft relevanten Kompetenzfelder den Märkten zugeordnet. «Jedes Land, fast jede Stadt agiert derzeit unabhängig voneinander, wenn es um Massnahmen und Regelungen in Bezug auf die Pandemie geht», erklärt David Armstrong, CEO der HolidayPirates Group, «aufgrund dessen ist es unabdingbar, unsere zehn Märkte separat und individuell in den Fokus zu stellen, um schneller auf die jeweiligen spezifischen Veränderungen im Markt eingehen zu können.»

Die Teamstrukturen werden in diesem Zusammenhang verschlankt und an die neuen Marktgegebenheiten angepasst. Die HolidayPirates Group beschäftigt zukünftig weniger Personen in leitenden Positionen, dafür mehr Experten und Spezialisten, die die Krise mit viel Eigeninitiative und -verantwortung gemeinsam überwinden werden. Die Führungsebene wurde neu formiert und ist nun mit sechs Frauen – darunter Product & IT, Marketing, der wichtige D-A-CH Markt, sowie Partnerships – und vier Männern in Schlüsselpositionen besetzt, welche direkt an CEO David Armstrong berichten. Durch die neue Struktur wurden auch zwei Ebenen komplett abgeschafft, wodurch die ohnehin flache Hierarchie des Unternehmens weiter bestärkt wird.

Die Umstrukturierung führt unter dem Strich aber auch zu einem Verlust von knapp 20 Prozent des Personals. «Schweren Herzens müssen wir uns damit auch von einigen Persönlichkeiten trennen, die uns in den vergangenen Jahren nach vorne gebracht haben», bedauert Armstrong.

(JCR)