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Muss jetzt auch in der Schweiz einen grossen Jobabbau bekanntgeben: Ralph Schiller, Managing Director FTI Group. Bild: TN

FTI streicht gegen 30 Prozent der Stellen in der Schweiz

Bei der FTI Touristik in Allschwil BL und Dietlikon ZH fallen rund 40 Stellen weg – deutlich mehr, als erwartet. Auch der Marketing-Chef muss gehen.

Ende Juli musste die FTI Group wegen den düsteren Buchungseingängen und schlechten Aussichten bekanntgeben, dass sie 20 Prozent der total 12'000 weltweiten Jobs streichen muss. Gleichzeitig baute Miteigentümer Samih Sawiris seinen Anteil von 33 auf 75 Prozent aus. Zu jenem Zeitpunkt liesst FTI noch offen, wie der Stellenabbau in der Schweiz ausfallen wird.

Jetzt gibt Ralph Schiller, der Verwaltungsratspräsident der FTI Touristik AG, bekannt, das neben den bereits eingeleiteten Schritten nun auch Restrukturierungsmassnahmen beschlossen wurden: es sind 25 bis 30 Prozent der Stellen, die in der Schweiz wegfallen. Damit dürften rund 40 der total 148 Stellen an den Standorten Allschwil BL und Dietlikon ZH wegfallen.

Der Stellenabbau betrifft auch Kaderleute. Wie Travelnews erfahren hat, muss Christoph Voser seinen Arbeitsplatz in Allschwil BL räumen. Der Werbe- und Kommunikationsfachmann stiess im Januar 2017 zur FTI Touristik AG und leitete seither die Marketing-Abteilung.

«Dem kantonalen Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit, KIGA Baselland wurde am 19. August 2020 zur Einleitung des Vernehmlassungsverfahrens eine Personalkostenreduktion von etwa 25 bis 30 Prozent in allen Geschäftsstellen in Allschwil und Dietlikon angekündigt», teilt Schiller mit. Und weiter: «Wir bedauern sehr, dass sich die Restrukturierung unserer Gruppe nun auch mit Verschlankungen in der Schweiz niederschlägt. Jeder Mitarbeiter ist ein wertvolles Mitglied unserer Familie. Wir hatten daher diesen Schritt mit allen Mitteln zu vermeiden versucht. Leider können wir es aber in der aktuellen Situation nicht verhindern, uns auch von Mitarbeitern trennen zu müssen, die in der Schweiz für den Schweizer Markt, aber auch teilweise für den französischen Markt tätig sind.»

Top 6 streichen 530 Jobs

Schiller, auch Managing Director der FTI Group, sagt weiter: «Corona stellt die gesamte Branche vor enorme Herausforderungen und verlangt nach schwierigen und schmerzhaften Entscheidungen. Wir sind aber überzeugt, dass wir mit den eingeleiteten Massnahmen den richtigen Weg gehen, um fokussiert und gestärkt aus dieser Krise zu kommen. Mit optimierten Prozessen in allen Bereichen werden wir zukünftig noch dynamischer und flexibler werden, um uns bestmöglich auf die kommenden Herausforderungen einzustellen und so unsere Rolle als Global Player zu behaupten.» Dieser künftige Weg erfolgt nun leider ohne einen grossen Teil der bisherigen, engagierten Belegschaft.

Mit der FTI Touristik AG gibt nun auch die Nr. 6 im Schweizer Markt das Ausmass des Stellenabbaus bekannt. Zuvor hatten schon Hotelplan Suisse (170), TUI Suisse (70), DER Touristik Suisse (140), Knecht Reisen (60) und Globetrotter Group (Anzahl noch in Diskussion) den Umfang der wegfallenden Jobs kommuniziert.

(GWA)