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Nebulöse Kommunikation: Warum nicht gleich von Anfang an alles darlegen, Swiss? Bild: Claudio Schwarz/purzlbaum

Die Rückfluggarantie der Swiss ist auch über das GDS buchbar, aber...

Nach dem Aufschrei der Branche hat Swiss die Buchungsmodalitäten ihrer Rückfluggarantie «präzisiert». Der SRV zeigt sich zufrieden.

Die Rückfluggarantie der Swiss (bzw. aller Airlines der Lufthansa Group) ist an und für sich eine gute Sache. Allerdings setzte sich die Swiss bei ihren Vertriebspartnern in die Nesseln, weil sie diese Garantie lediglich über NDC-Buchungskanäle buchbar machte. Dafür wurden gegenüber Travelnews «technische Gründe» geltend gemacht. Der Schweizer Reise-Verband protestierte dagegen.

Heute nun erreichte die Agenten bzw. Rezipienten des «Expert-Newsletter» der Lufthansa Group eine weitere Meldung zur Rückfluggarantie. Darin wird präzisiert, dass die Rückfluggarantie für alle Tarife und Buchungskanäle inklusive den GDS gilt. Das sei schon von Beginn weg so gewesen, wird aber nun eben explizit erwähnt, «aufgrund zahlreicher Anfragen», wie es heisst. Allerdings muss man hier auch festhalten: Die zusätzlichen Optionen «Bring me home now» (früherer Rückflug für Passagiere mit Economy Flex oder Business Flex Tarifen) und das «Rundum-Sorglos Paket» für Passagiere mit «Economy Classic» und «Business Saver» Tarifen auf europäischen Routen (AXA übernimmt z.B. Quarantänekosten und Beratungs-Dienstleistungen) sind weiterhin nur über NDC-Kanäle buchbar.

SRV-Geschäftsführer Walter Kunz erklärt auf Anfrage von Travelnews: «Die Hauptleistung, nämlich das Umbuchen auf einen Rückflug im Falle von Einreiseproblemen, ist nun klar für alle Reisebüros buchbar. Das ist wichtig und gut.» Dass die komplexeren Leistungen nur über NDC-Kanäle buchbar sind, dürfte eher verständlich, wenn auch bedauerlich sein.

Nun stellt sich die Frage: Weshalb hat Swiss nicht von Beginn weg klarer kommuniziert, hinsichtlich der Buchungsmöglichkeit über GDS? Absicht oder Versehen? Warum wurde einmal mehr ein - eigentlich unnötiger - Streit mit dem stationären Vertrieb entfacht? Warum brauchte es den Aufschrei und Interventionen, bevor man zumindest die Hauptleistung als frei buchbar bekanntgab? Die Swiss hat gewiss ihre legitimen Gründe für bestimmte Vorgehensweisen - aber es scheint, als ob ihr die Sensibilität für den doch auch wichtigen Reisebüro-Vertriebskanal ziemlich abgeht.

(JCR)