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Effektive Abhilfe gibt es nur auf politischem Weg - da kann eine Petition einiges bewirken. Deshalb ist die Teilnahme wichtig. Bild: Rod Long

Jetzt nochmals Dampf machen wegen der KAE-Regelung!

In der Reisebranche gibt es viele Inhaber von kleinen Reisebüros, welche auf die KAE-Entschädigung dringend angewiesen sind. Deshalb sollte die auch von SRV und STAR unterstützte Campax-Petition dringend unterschrieben werden.

Das Thema Kurzarbeitsentschädigung (KAE) treibt die Reisebranche weiterhin um. Oder genauer: Die am 20. Mai entschiedene Aufhebung der KAE-Berechtigung für Lehrlinge sowie «Personen in arbeitgeberähnlicher Stellung» per Juni. Seit nunmehr 10 Tagen entfällt dadurch die KAE für zahlreiche inhabergeführte Reisebranchen-KMU, weil deren Inhaber eben genau in die Kategorie «Personen in arbeitgeberähnlicher Stellung» fallen; die Erwerbsersatzordung für Selbständige (Einzelfirmen) wurde sogar bereits per 16. Mai aufgehoben. Dabei hatten die meisten Antragsteller eine Verfügung von 3–6 Monaten Dauer erhalten.

Zur Erinnerung: Kurzarbeit kann beantragt werden, wenn es aus wirtschaftlichen Gründen (Konjunktur, strukturelle Gründe, aber eben auch behördliche Massnahmen wie Betriebsschliessungen etc.) zu Arbeitsausfällen kommt. Der Bundesrat hat wegen Corona die Bedingungen für Kurzarbeit gelockert, wovon viele Unternehmen profitieren. Die zwischenzeitliche Bewilligung für KAE auch für befristet und temporär Angestellte sowie für Lernende und eben auch die «Chefs» wurde aber wieder abgeschafft, aus Sicht von Bundesrat und Parlament aus Rücksicht vor einer Überverschuldung der Arbeitslosenversicherung (ALV).

Das nimmt aber keine Rücksicht auf die besondere Lage von zahlreichen KMU, insbesondere in der Reisebranche. Inzwischen läuft eine Petition von Campax, um den politischen Entscheid rückgängig zu machen. Auch der Schweizer Reise-Verband (SRV) und die Swiss Travel Association of Retailers (STAR) haben ihre Mitglieder zur Unterzeichnung der Petition aufgefordert. Auf Bitte von Hans-Peter Brasser (Brasser & Partners) hat zudem die Markus Flühmann AG die Petition kostenlos an sämtliche Email-Adressen in deren Datenbank verschickt. Auch wir erinnern hiermit nochmals alle betroffenen Personen und auch «Mitfühlende» daran, diese Petition zu unterschreiben, um die KMU-Vielfalt in der Schweiz und insbesondere in der Reisebranche zu erhalten.

Jede Unterschrift ist wichtig. Nach heutigem Stand haben bereits über 90'000 Personen die Petition unterschrieben; die Bewegung geht also weit über die Reisebranche hinaus. Dadurch besteht Hoffnung.

PS: Es wird auch schon nach Rechtsmitteln gesucht. Klar ist schon mal, dass Arbeitgeber laut einem Bundesgerichtsentscheid nicht pauschal vom KAE-Anspruch ausgeschlossen werden dürfen.

(JCR)