Reiseanbieter

Die Hälfte der Ferienbuchenden hält an den Auslandferien fest

Wer für dieses Jahr Ferien im Ausland gebucht hat, wartet vorerst ab, zeigt eine aktuelle Travelnews-Umfrage. 48 Prozent haben noch nicht annulliert oder umgebucht.

Wohin gehen Sie dieses Jahr in die Ferien? Dies wollten wir von unseren Leserinnen und Lesern vergangene Woche in Erfahrung bringen. Eine grosse Anzahl Antworten ist bei uns eingetroffen, bis heute Morgen waren es 518 Leser, die sich zu Ihren anstehenden Ferienplänen äussern – darunter die immer zahlreicheren Konsumenten, die Travelnews verfolgen, wie auch viele Reiseprofis, die ja auch selber Ferienpläne haben.

Das Ergebnis überrascht: praktisch die Hälfte der Umfrageteilnehmer sagen, die Ferien im Ausland gebucht haben, halten an ihren Plänen fest. Die Hoffnung vieler, Ferien etwa an einem Mittelmeer-Strand zu verbringen, sind also noch intakt.

Auf 19 Prozent beläuft der Anteil jener, die ihre Auslandferien mittlerweile umgebucht haben, 9 Prozent haben diese gleich storniert. 11 Prozent sagen, statt einer Auslandreise stehen nun Ferien in der Schweiz an.

Dass der Anteil jener, die ihre Auslandreise noch nicht storniert haben, nicht grösser ist, das hat seinen Grund. Jedenfalls geht es dem Schreiber dieser Zeilen gleich – wir haben eine einwöchige Portugal-Reise Ende Juli gebucht. Wer jetzt storniert, zahlt 200 Franken Annullationsgebühr. Dieser Umstand ändert sich bis 32 Tage vor Abreise nicht, erst dann werden die Annullationskosten – sollte die Reise dann immer noch stattfinden – deutlich höher (30 Prozent des Reisepreises in unserem Fall). So lassen also viele ihre Reisebuchung vorerst stehen, wenngleich der Glaube an die Durchführung kleiner wird.

Gleichzeitig mit der anhaltenden Coronakrise und den noch geltenden Einreisebeschränkungen wird das Szenario, dass der Reiseveranstalter die Reise annullieren muss, grösser. Wer zuwartet, kann mit einer vollen Rückerstattung oder einem Gutschein plus Aufbesserung rechnen.

Was wir aus der Umfrageauswertung zudem lernen: wer im Reisebüro bucht, fährt gut. Denn wird etwa eine Mittelmeer-Badeferienreise stückweise gebucht – hier auf diesem Portal der Flug, dort auf einem anderen Portal oder direkt das Hotel –, dann würde die Annullationskostensituation für den Reisenden ungleich schlechter aussehen. Immerhin dürfen also Reisebüro in diesen Tagen von diesem Gesichtspunkt her künftig stärker profitieren, wenngleich sie gestern durch undifferenzierte Aussagen des Secos («keine Auslandferien in diesem Jahr») einen Nackenschlag erhielten.

(GWA)