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100 Etihad-Jets stehen derzeit in Abu Dhabi am Boden. Die Airline lässt hinter die Kulissen blicken. Bild: EY

«Liebe Kundinnen und Kunden...»

In Zeiten des Stillstandes richten verschiedene Player der Tourimusindustrie ihre Stimme Richtung Kunden und Branchenkollegen – bedanken sich, lassen hinter die Kulissen blicken und schüren Inspiration.

Der Lockdown hält an. Flieger stehen am Boden. Reisebüros sind geschlossen. Viele Mitarbeitende pausieren in Kurzarbeit. Pendente Dossiers sind bearbeitet oder auf Hold gestellt. Doch was nun?

Ein Rundblick in der Tourimusindustrie zeigt einigen Aktivismus. Zahlreiche Player nutzen die Zeit, sich mit Videobotschaften an ihre Stammkunden, Mitarbeitenden oder Branchenkollegen zu wenden. Wir haben uns einige Clips näher angeschaut.

Mit einer Handstellung, wie wir sie von Angela Merkel kennen, wendet sich etwa Karim Twerenbold, Verwaltungsratspräsident der Twerenbold Reisen Gruppe, an die «Lieben Kundinnen und Kunden». In einem sympathischen Speech erläutert er die Herausforderungen für Twerenbold Reisen in der aktuellen Situation, bedankt sich für die langjährige Treue und das aktuelle Verständnis. Mit 4:49 Minuten ist das Video zwar ein bisschen lang geraten. Doch die Botschaft dürfte ankommen und den einen oder anderen Kunden wohl auch zu einer Umbuchung oder der Entgegennahme eines Gutscheins bewegen.

«Viele liebe Grüsse» aus Dornbirn erreichen derzeit die Rhomberg-Kunden. Rhomberg Reisen hat ein Inspirationsvideo gedreht, jetzt sei die Zeit zum Träumen. Geniessen Sie die Vorfreude, lautet die Botschaft. Dabei wird das Fernweh geschürt mit anregenden Bildern. «Rieche den Duft des Meeres, erlebe die Gastfreundschaft...»:

Und was macht derzeit eine Airline, die zu normalen Zeiten 220 Flüge am Tag durchführt? Etihad Airways gewährt per Videoclip Einblick in die am Boden stehende Flotte. Rund 100 Jets sind in Abu Dhabi parkiert, das sind 80 Prozent der Flotte. Der Technik-Chef erläutert die Arbeiten, die derzeit anfallen und wie die Jets und ihre Turbinen vom Sand geschützt werden. Eindrücklich ist das Video nicht nur für Airline-Nerds. Es zeigt etwa auch, dass der Abu-Dhabi-Carrier die aktuelle Pause nutzt, um viele Renovierungsarbeiten vorzunehmen.

Doch was machen die verbleibenden 20 Prozent der Jets von Etihad Airways? Sind sie nicht mit Fracht unterwegs, stehen sie im Einsatz für Spezialflüge. In diesen Tagen erfolgen etwa zusätzliche Flüge von Abu Dhabi nach Amsterdam, London Heathrow, Brüssel, Tokio, Melbourne, Seoul, Singapur, Manila, Jakarta, Dublin und Zürich: EY72 fliegt am 17. und am 19. April (09:00/13:30) von Abu Dhabi nach Zürich.

Zwar nicht auf der eigenen Globetrotter-Webseite, aber auf dem in diesen Tagen entstandenen Portal «2m-abstand.ch» kommt Globetrotter-Group-CEO André Lüthi zu Wort. Für ihn und seine Globetrotter-Crew sei die momentane Belastung riesig. Und er appelliert dazu, jetzt Mut zu haben und gewisse Sachen mal anders zu machen. Zudem sieht Lüthi auch Good News in der Corona-Krise: es komme ein Zeit nach der Krise.

(GWA)