Reiseanbieter

Die Holidaycheck Group blickt auf ein verhaltenes Geschäftsjahr 2019 zurück. Bild: Holidaycheck

Holidaycheck Group schreibt 4,8 Millionen Franken Verlust

Der Konzern erwirtschaftete im Jahr 2019 zwar mehr Umsatz, doch die Germania Pleite und Thomas-Cook-Insolvenz wirkten sich negativ auf das Geschäft aus.

Das Geschäftsjahr 2019 ist für den Holidaycheck-Group-Konzern nicht optimal verlaufen. Im Vergleich zum Vorjahr verbesserte sich der Jahresumsatz um 3,5 Prozent auf umgerechnet rund 152 Millionen Schweizer Franken. Dies ist darauf zurückzuführen, dass mehr Reisevolumen generiert wurde und der 2018 gegründete Reiseveranstalter HC Touristik umgerechnet erstmals etwa 2,1 Millionen Schweizer Franken Erlös erzielte.

Dennoch beläuft sich das Konzernergebnis nach allen Abzügen auf einen Verlust von umgerechnet 4,8 Millionen Schweizer Franken. Zum Vergleich: Im Jahr 2018 verbuchte das Unternehmen einen Gewinn von umgerechnet 2 Millionen Schweizer Franken.

Das negative Ergebnis sei darauf zurückzuführen, dass die Insolvenzen der deutschen Germania sowie der deutschen Tochtergesellschaften der Thomas Cook Group auch das Geschäft der Holidaycheck Group negativ beeinflussten. Ausserdem fielen die Kundennachfragen aus dem mitteleuropäischen Pauschalreisemarkt schwächer als erwartet aus.

Ausblick 2020

Damit das Gesamtgeschäft im nächsten Jahr aufgrund des neuen Geschäftsmodells mit der Veranstaltung von Reisen besser dargestellt werden kann, plant die Holidaycheck Group ab dem Geschäftsjahr 2020 ihr Geschäft nach der Bruttomarge zu steuern, an Stelle der bisher verwendeten Steuerungsgrösse Umsatz. Die Bruttomarge wird definiert als Umsatzerlöse abzüglich COGS (costs of goods sold - Einkauf von Reisevorleistungen, wie Ausgaben für Hotels, Flüge und Transferdienstleistungen, durch den eigenen Veranstalter HC Touristik).

Das Unternehmen sei in den ersten zwei Monaten gut in das neue Jahr 2020 gestartet, doch seit Ende Februar sinkt die Nachfrage nach Reisen erheblich aufgrund der Coronavirus-Krise. Infolge dessen verzeichnet der Veranstalter auch eine grosse Anzahl Stornierungen von Pauschalreisen durch die Kunden. Dies werde sich wohl auch noch in den nächsten Wochen fortsetzen.

Derzeit arbeiten die Angestellten wenn immer möglich im Homeoffice, sodass der Geschäftsbetrieb weiterhin funktioniert und sie bestmöglich von einer Ansteckung geschützt sind. Ausserdem hat das Unternehmen einen Krisenstab gegründet, der die Betreuung der betroffenen Gäste sicherstellt. Um die Liquidität zu sichern wurden Sparmassnahmen beschlossen, wie zum Beispiel die Reduzierung der Marketingmassnahmen auf ein Minimum. Auch beim Personal wird gespart: Es wird auf Lohnerhöhungen verzichtet, Kurzarbeit wurde eingerichtet und der Vorstand verzichtet teilweise auf den Lohn. Die Mitarbeitenden möchte man so gut wie möglich erhalten.

(NWI)