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Vom 17. März bis 19. April 2020 müssen Reisebüros geschlossen bleiben. Bild: TN

Reisebüros bleiben wegen Notlage geschlossen

Aufgrund der vom Bundesrat erklärten «ausserordentlichen Lage» müssen Reisebüros schliessen. Für das Arbeiten hinter verschlossenen Türen setzt sich der SRV beim SECO ein. Ob diese Intervention überhaupt nötig ist, stellt der Reisebüro-Verband STAR aber in Frage.

Nach der Zuspitzung der Coronakrise hat der Bundesrat am Montagnachmittag die Massnahmen verschärft und die «ausserordentliche Lage» erklärt. Ausser Lebensmittelläden und Apotheken bleiben alle Geschäfte mit Publikumsverkehr bis am 19. April 2020 geschlossen – damit auch Reisebüros.

Hotelplan Suisse meldet: «Für unsere eigenen Filialen konnten wir mit den zuständigen Behörden vereinbaren, dass diese zwar für die Laufkundschaft geschlossen werden, die Filialmitarbeiter aber weiter arbeiten dürfen und somit telefonisch und per Mail für Kunden erreichbar sind.» Hotelplan empfiehlt den Agenten und weiteren Reisebüros das selbe Vorgehen. Zuhanden der Agenten und Filialen schreibt Hotelplan Suisse zudem: «Stellen Sie sicher, dass Sie Zugriff auf Ihr System haben (SER-Notes, Vendor List etc.). Bitte gewährleisten Sie eine telefonische Erreichbarkeit während 24 Stunden für uns und Ihre Kunden.

Der Schweizer Reise-Verband (SRV) versucht, eine solche Lösung für sämtliche Reisebüros zu erzielen. Dazu schreibt der SRV: «Leider ist es uns bis spät am Abend nicht gelungen mit einer der entsprechenden Stelle in Kontakt zu treten. In so einer Ausnahmesituation unverständlich. Als Verband müssen wir sicherstellen, dass alle Reisebüros den Reisenden und den Kunden, die ihre Reise gebucht haben weiterhin zur Verfügung stehen können. Sei es für Rückholaktionen, Umbuchungen oder Annullationen.»

Deshalb hat der SRV nun das SECO per Mail gebeten, dem Antrag stattzugeben, dass sämtliche in der Schweiz ansässigen Reisebüros nach wie vor ihrer gewohnten Tätigkeit, unter Einhaltung der geschlossenen Ladengeschäfte, nachkommen dürfen. Mit dieser Anfrage soll verhindert werden, dass jedes einzelne Reisebüros eine Bewilligung in Bern beantragen muss.

Update, 12 Uhr – das sagt Luc B. Vuilleumier, Präsident Swiss Travel Association:

«Diesen Vorstoss des SRV erachte ich als unnötig. Ein Ladenlokal mit geschlossener Eingangstüre mutiert automatisch zum Büro und fällt damit nicht unter die bundesrätliche Regelung – respektive entspricht den Regelungen eines Büros. Es sind die Vorschriften für Büros zu beachten. Schliesslich können Reisebüro-Mitarbeitende ihren Dienst nicht einstellen gegenüber ihren Kunden. Der SRV sollte eigentlich wissen, dass die Reisebüros auch nach dem Verkauf der Reisen für ihre Kunden da sein müssen.»

(GWA)