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Der neuartige Coronavirus treibt weiterhin sein Unwesen auf der Welt und zwingt die Reisebranche zum Handeln. Bild: Ani Kolleshi

Coronavirus: Weitere Tourismusmessen sind abgesagt

Der Coronavirus hält die Reisebranche weiter auf Trab: ITB India und Tourismusmesse Paris sind abgesagt. – Reiseunternehmen lockern ihre Storno- und Umbuchungsbedingungen. – EDA passt Reisehinweise für den Iran an. – People's Airline passt Flugplan an.

Messen

ITB-India abgesagt

Nachdem die ITB Berlin abgesagt wurde, zieht nun auch die ITB India nach und annulliert die diesjährige Tourismusmesse aufgrund des Coronavirus. Die Ausstellung hätte vom 15. bis 17. April im Bombay Exhibition Centre stattfinden sollen. Ein Ersatzdatum für nächstes Jahr wurde bereits festgelegt. Vom 7. bis 9 April 2021 trifft sich die Reisebranche im Bombay Exhibition Centre in Mumbai. Aussteller, welche Anfragen an die Organisatoren haben, erreichen die Messeleitung am besten per E-Mail an exhibitor@itb-india.com.

Pariser Tourismusmesse ist abgesagt

Die französische Regierung hat am 29. Februar 2020 beschlossen, dass Veranstaltungen mit mehr als 5000 Teilnehmern aufgrund des Coronavirus verboten werden. Deshalb hat das Organisations-Komittee der Pariser Tourismusmesse «Salon Mondial du Tourisme» entschieden, die 45. Ausgabe der Messe abzusagen. Für die Ausstellung vom 12. bis 15. März waren rund 100'000 Besucher in der Hauptstadt von Frankreich erwartet worden.

Das Berlin Travel Festival wird verschoben

Am Samstag sah es noch gut aus für die Durchführung des Berlin Travel Festival, doch nun muss auch dieses auf einen noch festzulegenden Zeitpunkt verschoben werden. Grund dafür ist, dass die Mitarbeitenden der Organisation Kontakt zu einer Person hatten, die mit der mit dem COVID-19 infiziert ist. Als Schutzmassnahme wurde das Team vom Gesundheitsamt aufgefordert, sich umgehend nach Hause zu begeben. Die Arbeit wurde daher mit sofortiger Wirkung eingestellt und die Durchführung des Events ist deshalb nicht möglich.

Flugverkehr

People’s passt den Flugplan auf der Linienstrecke Altenrhein-Wien an

Das Coronavirus hat auch bei People’s zu einer deutlich veränderten Buchungslage auf den Linienflügen geführt. Die Geschäftsleitung der People’s Air Group sieht sich deshalb gezwungen, den Flugplan auf der Strecke Altenrhein-Wien anzupassen: Ab 16. März bis 17. April 2020 werden die Frequenzen werktags von drei auf zwei Flüge pro Tag reduziert. In diesem Zeitraum bedient die Regionalfluggesellschaft People's Altenrhein mit Wien jeweils zu den Tagesrandzeiten. Die dadurch betroffenen Passagiere werden durch das People’s Info Center kontaktiert und über die geplanten Änderungen persönlich informiert und kostenlos auf die verbleibenden Flüge umge-bucht.

Der Betrieb am People’s Airport St.Gallen-Altenrhein wird weiterhin ohne Einschränkungen weitergeführt. Diesbezüglich sind gemäss dem Bundesamt für Gesundheit derzeit keine weiteren Massnahmen notwendig.

SAS passt ihr Flugangebot an

Scandinavian Airlines (SAS) will infolge der tieferen Nachfrage ihr Routenangebot innerhalb Skandinaviens sowie nach Europa anpassen, wie sie in einer Börsenmeldung bekannt gibt. Laut Aussagen in skandinavischen Medien sei der Nachfragerückgang infolge der Coronavirus-Krise dramatisch. SAS hat zwar noch nicht konkret angegeben, welche Routen betroffen sein werden; es ist jedoch davon auszugehen, dass das Italien-Angebot stark reduziert wird und dass die Reduktionen vorläufig auf die kommenden zwei Monate beschränkt sein werden. Ausserdem hat SAS in der Börsenmeldung auch in Aussicht gestellt, dass es zu Arbeitsmassnahmen wie unbezahltem Urlaub oder gar Entlassungen kommen könnte. Auch das Jahresresultat werde von der Coronaviruskrise tangiert werden.

Konkret wird SAS zudem ab dem 5. März die Strecken nach Hongkong einstellen, welche bislang ganz normal weiterbedient wurde, während die Routen nach Peking und Shanghai zuvor (wie bei anderen Airlines auch) eingestellt worden waren.

Von Flugannullierungen betroffene Passagiere werden per SMS direkt von der Airline informiert.

Auswirkungen auf die Flugindustrie

Der Inlands-Flugverkehr in China erholt sich langsam wieder von der Coronavirus-Krise. 2,9 Millionen Sitze (18'200 Flüge) innerhalb des Landes wurden wieder aufgenommen. Somit gehört China wieder zum zweitgrössten Markt der Welt, wie das Online-Portal «OAG» berichtet. Eigentlich hatte man nach der Ausbreitung des Virus in Nordostasien und Europa mit einer starken Kapazitätsreduzierung gerechnet.

Die eingereichten Daten zeigen nun aber, dass sich die Airlines vorsichtig zeigen mit zu grossen Kapazitätsreduktionen. Ein Blick auf die Zahlen ab Mailand zeigt, dass die Kapazität in der vergangenen Woche um 25'000 Sitze, also 5 Prozent, gesunken ist. Global ist die Sitzplatzkapazität in den ersten beiden Monaten 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 40,8 Millionen Sitze gesunken. Ausserdem seien laut Angaben der Airlines die Auslastungsfaktoren viel geringer ausgefallen, was sich auf die Einnahmen und Rentabilität der Fluggesellschaften auswirken wird.

Cruises

Kreuzfahrtpassagiere mit Steinen beworfen

Auf La Réunion spielten sich Szenen wie im Mittelalter ab. Die Passagiere der «Sun Princess» wurden während ihrem Landgang von der lokalen Bevölkerung mit Steinen beworfen, weil diese wohl Angst haben, dass einer der Reisenden das Coronavirus auf ihre Insel schleppt. Die Polizei musste zum Schutz der Kreuzfahrt-Gäste einschreiten, wie das Portal «Cruise Passenger» berichtet. Kreuzfahrtschiffe haben es immer schwieriger, ihre Routen wie geplant durchführen zu können. Der «Sun Princess» wurde zuvor das Anlegen in Madagaskar verboten. Das Schiff befindet sich nun auf dem Rückweg nach Australien, weil der Reederei auch das Anlegen auf Maritius verweigert wird. Auch die «Voyager of the Seas» von Royal Caribbean hat derzeit Probleme mit dem Anlegen. Das Schiff startete vergangene Woche von Sydney aus in die Südsee. Doch erst habe Neukaledonien verweigert, dass die Passagiere in Mare, Lifou und Noumea an Land gehen konnten und nun verbot auch Vanuatu den Stopp auf Mystery Island und in Vila.

AIDA Cruises passt Sicherheitsvorkehrungen an

Zusätzlich zu den bereits bestehenden Massnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus, hat AIDA Cruises nun weitere Anpassungen vorgenommen. Gäste und Besatzungsmitglieder, die sich in in den letzten 14 Tagen vor Reisebeginn in folgenden Regionen in Italien aufgehalten haben, dürfen nicht an Bord: Casalpusterlengo (Lodi), Codogno (Lodi), Castiglione D'Adda (Lodi), Fombio (Lodi), Maleo (Lodi), Somaglia (Lodi), Bertonico (Lodi), Terranova dei Passerini (Lodi), Castelgerundo (Lodi), San Fiorano (Lodi) in der Lombardei, Vò Euganeo (Padua) in der Region Venetien und sonstige Städte, die zukünftig in die vom italienischen Gesundheitsministerium veröffentlichte Liste aufgenommen werden. Wer davon betroffen ist, kann die Kreuzfahrtgesellschaft unter der Nummer +49 (0) 381/ 20270722 für Umbuchungsmöglichkeiten kontaktieren.

AIDA Cruises legt grundsätzlich hohe Hygiene-Standards an. Zusätzlich gibt es weitere Präventivmassnahmen, die der Verbreitung von Viruserkrankungen vorbeugen. Entsprechend hat die Reederei an Bord ihrer Schiffe unter anderem vorsorglich zusätzliche Hygiene-Massnahmen in die Wege geleitet:

  • Es gibt verstärkte Reinigungsmassnahmen.
  • Gäste und Besatzung werden gebeten, sich die Hände regelmässig zu waschen sowie die bereit gestellten Händedesinfektionsständer zu nutzen.
  • Bei ersten Grippeanzeichen empfehlen wir einen Besuch bei unserem Bordarzt.
  • Als weitere Vorsichtsmassnahme bitten wir ab sofort alle Personen ab 18 Jahren (Besatzung und Gäste) bis auf weiteres, beim Check-in im Hafenterminal einen Fragebogen zum aktuellen Gesundheitszustand und Reiseverhalten der letzten zwei Wochen auszufüllen.
  • Darüber hinaus ist an Flughäfen und in den Hafenterminals verstärkt mit medizinischen Kontrollen zu rechnen.

Wie reagiert AIDA Cruises, wenn in einer Region ein Covid-19-Fall Auftritt? Wird die Destination trotzdem angesteuert, wie beispielsweise Teneriffa?

«Die Fälle in Teneriffa beschränken sich auf das unter Quarantäne gestellte Hotel in Costa Adeje. Alle Gäste werden vom Hotel betreut und wurden gebeten, die Zimmer nicht zu verlassen. Nach Informationen der örtlichen Behörden und unserer Ausflugsagentur vor Ort gibt es darüber hinaus aktuell keine weiteren Einschränkungen für den touristischen Betrieb. Die Gesundheit und Sicherheit unserer Gäste und Besatzungsmitglieder steht für uns an erster Stelle. Wir beobachten die aktuelle Entwicklung sehr aufmerksam und sind im täglichen Kontakt mit Hafen- und Gesundheitsbehörden. Entscheidungen werden auf der Grundlage dieser Bewertungen sowie den Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes getroffen. Sollte sich die aktuelle Situation verändern und nur das geringste Sicherheitsrisiko bestehen, werden wir die Lage neu bewerten, entsprechende Massnahmen ergreifen und unsere Gäste darüber informieren», sagt ein Sprecher gegenüber Travelnews.

MSC Cruises passt Anzahlungs- und Stornobedingungen an

Die Reederei MSC Cruises passt ihre Reisebedingungen aufgrund des Coronavirus erneut an:

Reduzierte Anzahlungs-/Stornogebühren bei Neukunden:

Für Abfahrten im Mittelmeerraum und Nordeuropa im Reisezeitraum März, April, Mai und Juni 2020, gilt neu eine reduzierte Anzahlungs-/Stornogebühr von 50 Franken pro Person bis 22 Tage vor dem Abreisedatum. Danach gelten die Anzahlungs-/Stornobedingungen gemäss AGB’s.
Für alle weiteren Abreisen im Sommer 2020 ab Juli gelten die neu reduzierte Anzahlungs-/ Stornogebühr von 50 Franken pro Person bis 60 Tage vor dem Abreisedatum. Danach gelten die Anzahlungs-/Stornobedingungen gemäss AGB’s.

Verlängerung der Stornofristen und Umbuchungen bei gebuchten Kunden:

  • Bei Abreisen im März, April, Mai, Juni 2020 im Mittelmeer und Nordeuropa wird die Stornofrist verlängert. Bisher waren dies 60 Tage vor der Abreise, neu sind bis 22 Tage vor Abreise 20 Prozent des Reisepreises (30 Prozent bei Promotionen), fällig. Ab 21 Tage vorher gelten die Stornobedingungen gemäss AGB’s.
  • Umbuchungen für Mittelmeerkreuzfahrten im März 2020: Wenn Ihr Kunde eine Mittelmeerkreuzfahrt mit Abfahrtsdatum im März 2020 gebucht haben, können sie ausnahmsweise den Aufenthalt auf eine Abfahrt innerhalb der nächsten 12 Monate umbuchen. Es gelten die folgenden Bedingungen:
    - Die neue Abfahrt muss einen gleichwertigen Preis aufweisen, unabhängig von Dauer und Kategorie.
    - Wenn der neue Preis höher ist als der ursprüngliche, wird die Differenz in Rechnung gestellt.
    - Ist der neue Preis niedriger wird die Differenz nicht zurückerstattet.

Alle oben genannten Bedingungen sind bei Neu-/Umbuchungen sowie Stornierungen bis zum 31. März 2020 gültig. Ausgeschlossen sind Flüge, MSC Yacht Club Buchungen sowie die MSC World Cruise 2021 und 2022. Gruppenkonditionen werden auf Anfrage mitgeteilt.

Bahnen

Flexibilität bei Neubuchungen für Städtereisen mit der Bahn

Bei railtour - Frantour sind bei Neubuchungen die Mehrheit der Hotel- und Bahnleistungen auch als «refundable» Tarife buchbar. Dies bedeutet für die Reisebüros sowie die Endkunden eine grosse Flexibilität und ermöglicht in den meisten Fällen eine spesenfreie Umbuchung oder Stornierung bis kurz vor Abreise. Die detaillierten Tarifbestimmungen werden jeweils vor Buchungsabschluss im Warenkorb oberhalb der jeweiligen Leistung angezeigt.

Behörden

EDA passt Iran-Reisehinweise an

Im Iran breitet sich das Coronavirus noch immer unkontrolliert an. Bereits über 1500 Menschen sind infiziert und mindestens 66 Menschen sind gestorben. Aufgrund der aktuellen Lage hat das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten die Reisehinweise wie folgt angepasst: «Um die Verbreitung des neuen Coronavirus (COVID-19) einzudämmen, empfiehlt die iranische Regierung, nicht dringende Reisen innerhalb des Irans zu unterlassen.» Deutschland, Frankreich und Grossbritannien haben dem Iran ihre Unterstützung zugesagt. Das Auswärtige Amt in Berlin teilte mit, dass ein Flugzeug Ausrüstung für Labortests sowie weitere Ausstattung für Schutzanzüge und Handschuhe in den Iran bringe. Ausserdem sprachen die drei Staaten rund 5,3 Millionen Franken als «dringende zusätzliche finanzielle Hilfe» zu.

E-Learning zum Coronavirus

Die Firma Swissteach hat ein einfach verständliches, kostenloses E-Learning rund ums Thema Coronavirus erstellt. Darin wird der aktuellste Wissensstand vermittelt und über wirksame Infektions-Präventionsmassnahmen informiert und auf spezielle Hotlines hingewiesen.

Das E-Learning findet man unter diesem Link.

(JCR/GWA/NWI)