Reiseanbieter

Die Geschäftsführung von DER Touristik Suisse darf zufrieden sein mit dem Ergebnis 2019 (v.l.): Olivier Weiss (CFO), Annette Kreczy (CSO), Dieter Zümpel (CEO), Verda Birinci-Reed (COO) und der inzwischen in Ruhestand getretene und aus der Geschäftsleitung ausgetretene Andy Zgraggen. Bild: TN

DER Touristik Suisse weist erstmals ein positives Betriebsergebnis aus

Der wirtschaftliche Turnaround von Kuoni und deren Schwestermarken ist vier Jahre nach der Integration in die DER Touristik gelungen. Trotz der Coronavirus-Krise rechnet man in Altstetten 2020 mit einer weiteren Ergebnisverbesserung.

Dieter Zümpel, der CEO von DER Touristik Suisse, hat Wort gehalten: Das Markenhaus von DER Touristik Suisse hat vier Jahre nach der Übernahme des Reiseveranstaltergeschäftes der Kuoni Gruppe den Turnaround geschafft. Zümpel hatte dies im Frühling 2019 prognostiziert, was mancherorts als «mutig» taxiert wurde. Doch die Zahlen geben Zümpel recht.

DER Touristik Suisse weist erstmals seit der Integration in die DER Touristik Gruppe ein leicht positives Betriebsergebnis (EBITA) aus, wie die Jahresbilanz 2019 zeigt. Der konsolidierte Gesamtumsatz beträgt knapp 644 Millionen Franken und ist im Vorjahresvergleich leicht rückläufig (-1,5 Prozent), analog zu den grossen Mitbewerbern.

Zümpel sieht mehrere Faktoren, welche dem Unternehmen das Verlassen der Verlustzone ermöglicht haben: «Gerade unsere Kernmarke Kuoni erfreut sich dank erheblichen Marketinginvestitionen und der Erweiterung des Kundenkreises – insbesondere durch tiefere Hoteleinkaufpreise im europaweiten Gruppenverbund der DER Touristik – eines anhaltenden Wachstums. Ihr Comeback ist die Grundlage der positiven Entwicklung von DER Touristik Suisse. Dies gilt auch für die Kuoni-Reisebüros, die den Anteil verkaufter Reisen eigener Veranstalter erheblich steigern konnten. Gleichzeitig haben erfreuliche Deckungsbeiträge unserer Spezialveranstalter und das Kostenmanagement des Gesamtunternehmens signifikant zum Turnaround beigetragen.»

Die Trendwende ist zwar etwas später als ursprünglich vorgesehen gelungen, aber immerhin - und dazu noch in einem «herausfordernden Touristikjahr». Nach einem bereichsübergreifend von Wachstum geprägten Wintergeschäft 2018/19 lag die Nachfrage nach Ferien im Sommerhalbjahr 2019 branchenweit unter den Erwartungen. Einen der Gründe dafür sieht Zümpel im Wetter: «Überwiegend trockene und heisse Sommermonate haben nicht wenige Kurzentschlossene ermuntert, die Hauptferienzeit in heimischen oder alpinen Regionen anstatt mit einer klassischen Ferienreise zu verbringen.» Auch mehrere Konkursfälle von Fluggesellschaften hätten ein noch besseres Ergebnis verhindert, «wenngleich sie den Mehrwert einer Buchung bei einem Reiseveranstalter eindrücklich unterstrichen haben», wie Zümpel ergänzt. Kunden einer Veranstalterreise treten das Risiko des Ausfalls eines Leistungsträgers an ihren Vertragspartner ab.

Zuversicht trotz Wolken am Horizont

Auch bei der Beurteilung des aktuellen Stands klingt es bei DER Touristik Suisse ähnlich wie bei anderen. Die Vorzeichen für das laufende Geschäftsjahr hatten mit Zuwächsen gegenüber Januar 2019 zunächst positiv gestimmt. Seit Ende Januar spürt das Unternehmen hingegen eine gewisse Zurückhaltung bei der Nachfrage nach Reisen infolge des Coronavirus. «Zwar besteht laut Einschätzungen von Behörden und vieler Gesundheitsexperten keine überproportional grosse Gesundheitsgefährdung für weltweite Aufenthalte ausserhalb der Sperrzonen, und Reisewarnungen offizieller Stellen beziehen sich derzeit ausschliesslich auf die chinesische Provinz Hubei. Selbstverständlich begegnen wir verunsicherten Kunden aber mit Verständnis und erarbeiten beim Wunsch nach einer Reiseplanänderung gemeinsam mit ihnen individuelle Lösungen», so Zümpel.

Auch wenn die Auswirkungen des Coronavirus aktuell noch nicht abschätzbar sind und die Touristikbranche nach Überzeugung von DER Touristik Suisse für eine gewisse Zeitspanne beschäftigen werden, so hält das Gesamtunternehmen dennoch am Ziel einer weiteren Ergebnisverbesserung im Geschäftsjahr 2020 fest.

(JCR)