Reiseanbieter

Rund 3000 Stellen weltweit fallen bei Expedia dem Rotstift zum Opfer. Bildmontage: TN

12 Prozent der Stellen fallen bei Expedia weg

Schrumpfen, um wieder besser zu wachsen: So lautet aktuell die Devise bei der grossen OTA.

Expedia ist seit 20 Jahren einer der Giganten unter den Online Travel Agencies (OTA) und erzielte 2018 mit den Marken Expedia, Tripadvisor, Hotels.com, Orbitz, HomeAway, Egencia sowie einigen weiteren einen Umsatz von 11,6 Milliarden US-Dollar. Allerdings kam es Ende 2019 zu einem Zerwürfnis auf höchster Ebene, als CEO Mark Okerstrom seinen Hut nehmen musste. Expedia-Chairman Barry Diller hielt mit Kritik am eigenen Unternehmen nicht zurück und klagte insbesondere über eine nicht mehr klar definierte Strategie, unkontrollierte Zukäufe und einen aufgeblähten Firmenapparat.

In einem internen Schreiben an die Expedia-Angestellten weltweit (hier nachzulesen) äussert sich Diller nochmals über seine Beweggründe und lässt auch durchblicken, dass «Projekte, Aktivitäten, Teams und Rollen» reduziert oder eliminiert werden. Dabei sollen auch Entlassungen ausgesprochen werden. Konkret geht es darum, ein früher geäussertes Versprechen umzusetzen, wonach die jährlichen operativen Kosten um rund 500 Millionen Dollar heruntergefahren werden. Laut dem US-Portal «Skift» wurde von Expedia bestätigt, dass 12 Prozent der globalen Arbeitnehmerschaft abgebaut werden, was rund 2880 Stellen entsprechen dürfte. Spezielle Rückstellungen für die Entlassungen wurden bereits getätigt. In welche Bereichen und Ländern mit Entlassungen gerechnet werden muss, gab Expedia noch nicht bekannt.

Ob sich dadurch der Börsenkurs von Expedia wieder verbessert, ist aktuell noch unklar. Zuletzt war dieser, wie die Börsenkurse vieler anderer Tourismusunternehmen, wegen dem Coronavirus-bedingten pessimistischen Branchen-Ausblick um über 6 Prozent eingebrochen. Diller ist allerdings überzeugt, dass mit der klaren Fokussierung des Geschäfts und dem aktuellen Abbau die Basis gelegt wird für ein erfolgreiches Unternehmen schon in naher Zukunft.

(JCR)