Reiseanbieter

Thomas Cook erhofft sich weitere 150 Millionen Pfund, um aus der aktuellen Krise zu kommen. Bild: TC

Thomas Cook braucht noch mehr frisches Geld

Der in einen Finanzengpass geratene Reisekonzern Thomas Cook forciert den Rettungsplan – zusätzliche Gelder sollen her.

Der chinesische Konzern Fosun hat bekanntlich 750 Millionen Pfund (877 Millionen Franken) auf den Tisch gelegt, um Europas zweitgrössten Reiseveranstalter Thomas Cook zu übernehmen. Die geplante Übernahme werde voraussichtlich Anfang Oktober umgesetzt, teilt jetzt Thomas Cook mit. Das Unternehmen braucht dringend Geld, um über den typischerweise reise- und einnahmeschwachen Winter zu kommen und in die Zukunft seines Geschäfts zu investieren, schreibt die Nachrichtenagentur AWP.

In diesem Zuge sprechen Vertreter von Thomas Cook mit den Anleihegläubigern des Konzerns nun über eine mögliche zusätzliche Kapitalspritze von 150 Millionen britischen Pfund (175 Millionen Franken). Seit der Vorstellung des Sanierungsvorhabens Mitte Juli ist geplant, dass der chinesische Mischkonzern Fosun und die beteiligten Banken Thomas Cook rund 750 Millionen Pfund zuschiessen. Ein Grossteil der Bankkredite und Anleihen des hochverschuldeten Konzerns soll in Eigenkapital umgewandelt werden. Der Konzern komme bei den Verhandlungen deutlich voran, teilte Thomas Cook mit.

Die Fosun-Gruppe hält bereits 18 Prozent an dem Reisekonzern und würde im Gegenzug zu Kapitalspritze und Schuldenabbau die Mehrheit an der Reisesparte der Briten erlangen. Bei der zuvor abgespaltenen Airline-Gruppe einschliesslich der deutschen Tochter Condor würde Fosun eine signifikante Minderheit übernehmen, um nicht die europäischen Flugrechte zu verlieren. Die Minderheitsanteile am Reisegeschäft und die Mehrheit an der Airline-Sparte gingen weitgehend an die Banken und die Anleihegläubiger. Den restlichen Aktionären von Thomas Cook bliebe nur noch ein Bruchteil an dem Konzern.

(TN)