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Machen vieles richtig: FTI-Gründer Dietmar Gunz (links) und Ralph Schiller, Group Managing Director. Bild: FTI.

FTI mit zweistelligem Plus: Wie geht das?

Viele Veranstalter beklagen sich über das schleppende Sommergeschäft. Nicht aber FTI: Das Veranstaltergeschäft verzeichnet im Sommer 2019 ein zweistelliges Umsatz – sowie ein einstelliges Gästeplus. Die Gründe dafür nennt der Group-Manager, Dietmar Gunz, gleich selber.

Nicht überall floriert das Sommergeschäft – eher das Gegenteil ist der Fall. Nicht aber bei FTI: «Wir verzeichnen – entgegen dem stagnierenden Markttrend – ein Plus», sagt Dietmar Gunz, Group Managing Director bei FTI. Die Gründe dafür nennt er auch gleich: «Unsere Schwerpunktziele wie die Türkei, Ägypten und auch die Emirate sind diesen Sommer sehr gut nachgefragt. In diesen Zielgebieten haben wir unser Hauptgästeaufkommen.»

In Zahlen ausgedrückt: Im Veranstaltergeschäft für die Marken FTI Touristik, 5vorFlug und BigXtra verzeichnet die Gruppe für die aktuelle Sommersaison beim Umsatz ein zweistellig prozentuales, bei der Anzahl der Gäste ein einstellig prozentuales Wachstum im Vergleich zum Vorjahr. Ob es in der Schweiz auch so aussieht, geht aus der Pressemitteilung nicht hervor: Die von FTI angezettelten Rabattrunden und auch die Lancierung von Upgrades und weiteren Goodies bei Herbstbuchungen lassen allerdings hierzulande ein schwieriges Jahr vermuten.

Auf der Mittelstrecke gehören die türkische Riviera und die türkische Ägäis sowie Ägypten, die V.A.E. und Südosteuropa zu den am stärksten gebuchten Destinationen im Sommer 2019. Auf der Fernstrecke sind Gambia, die Karibik und Nordamerika die Gewinner. Der viertgrösste Reiseveranstalter Europas präsentiert aktuell 22 neu gestaltete Kataloge für die Wintersaison 2019/20, die im Magalog-Stil erscheinen. Ebenfalls neu: Auf den Preisteil wird verzichtet – dafür wird mit Tabellen mit echten Preisbeispielen pro Monat und Abflughafen gearbeitet.

Zugpferd Ägypten

Allerdings lassen sich die Gäste für die Planung der Ferien dieses Jahr deutlich mehr Zeit: «Die Hauptbuchungsphase verschob sich nach hinten: Im Januar, dem üblicherweise stärksten Monat, war die Nachfrage zögerlicher, was sich bis Mitte Februar ausgeglichen hat. Der weitere Buchungsverlauf bis Mai war uneinheitlich und seit Juni ist das Last-Minute-Geschäft angesprungen, ein starkes Last-Minute-Geschäft deutet sich an», erklärt Gunz.

Mit den fünf FTI-eigenen Hotelmarken LABRANDA Hotels & Resorts, Design Plus, Kairaba Hotels & Resorts, Lemon & Soul sowie Club Sei zählt FTI heute 70 Hotels in elf Ländern mit über 14.000 Zimmer für 900.000 Gäste. Weitere Hotels, unter anderem in Ägypten, sind bereits in Planung. Überhaupt ist Ägypten eines der Steckenpferde von FTI: Auch in der Wintersaison 2019/20 werden Direktflüge von Basel und Zürich nach Hurghada und Sharm-El-Sheikh sowie Verbindungen von Zürich nach Marsa Alam angeboten. Ein neues VIP-Servicepaket gibt es für einen Aufpreis von fünf Euro zu den eigentlichen Visakosten. Inklusive: Die Organisation des Visums, eine ägyptische SIM-Karte mit 1,6 GB Startguthaben und einen Ausflugsvoucher im Wert von fünf Euro. Aufgestockt wurde auch die Nil-Schiff-Flotte: Von 20 auf 30 Schiffe.

In der Türkei bleibt der weitläufige Themenpark «Land of Legends» in Belek ab sofort auch im Winter geöffnet - Kunden können die Eintrittskarten vor der Abreise dazubuchen. Zudem ergänzen hochwertige Hotelanlagen das kommende Winterprogramm: So ist das im April 2019 eröffnete Luxushotel Aydinbey Queens Palace & Spa nahe des Land of Legends ein idealer Ausgangspunkt für einen Tagesausflug in den Themenpark.

In den Emiraten stockt FTI sein Repertoire ebenfalls auf: Allein in Dubai sind 14 Neueröffnungen geplant, damit zählt FTI insgesamt 237 Hotels im Angebot, darunter zum Beispiel das JA Lake View Resort mit All-Inclusive-Verpflegung. Im Norden des Sultanats Oman verfeinert FTI seine Hotelriege um ausgewählte Häuser, etwa um das Luxus-Hideaway Jumeirah Muscat Bay.

Vergrössertes Golf-Angebot und nachhaltige Hotels

FTI präsentiert zudem ein um rund 30 Prozent vergrössertes «GOLF by FTI»-Angebot. In 16 klassischen Ferienzielen wie Spanien, Ägypten oder in der Türkei warten über 150 Plätze auf Einsteiger wie auf routinierte Spieler. Um Transfers, Equipment und Startzeiten kümmert sich der Veranstalter dabei schon vor der Reise. Die Best-Of-Angebote bündelt zudem ab sofort der erste Golf-Magalog der FTI-Geschichte.

Innerhalb ihres Gesamtportfolios kann die FTI GROUP in der Branche mit 2012 grünen Häusern den höchsten Prozentsatz an Hotels mit Nachhaltigkeitszertifikat vorweisen. Das bestätige eine Auswertung des Green Travel Index (GTI), einer B2B-Datenbank des unabhängigen Anbieters travel bridge. Insgesamt sind aktuell zirka 6000 Häuser auf dem GTI gelistet. Das Projekt Green Travel Index wird von den grossen europäischen Veranstaltern unterstützt. «Wir setzen gezielt auf die einheitliche, branchenübergreifende Kennzeichnung durch den GTI, um die Suche nach nachhaltigen Unterkünften zu erleichtern», sagt Ralph Schiller, Group Managing Director bei FTI

Stabil bleiben dürften im Winter auch die Preise: In Ägypten sowieso. Ferien in der Türkei werden aufgrund der Entwicklung der lokalen Währung sogar günstiger. Und: «Auch die Kanaren müssen – um wettbewerbsfähig zu bleiben – ihre Preise anpassen», findet Gunz. Lediglich bei Reisen in Dollar-Regionen wie die USA und die Karibik müssen Gäste mit geringfügigen Preissteigerungen rechnen.

(LVE)