Reiseanbieter

Das Island-Geschäft flaut nach dem Boom wieder ab - weshalb nun auch bei Island Pro Travel in der Schweiz andere nordische Ziele stärker in den Fokus rücken. Bild: Michael Henry

Iceland Pro Travel ist jetzt ein Grosser im Nordeuropa-Tourismus

Mit der Übernahme des deutschen Veranstalters Nordic Holidays eröffnet sich die Gruppe zusätzliche Marktsegmente in Nordeuropa. Das Schweizer Geschäft ist davon noch nicht tangiert.

Die Iceland Pro Travel Group (IPTG) mit Hauptsitz in Hamburg und den Marken Island Pro Travel (mit einem Ableger in Wetzikon ZH), Iceland ProCruises, Iceland ProFishing Norway ProTravel und Norden Tours war schon länger in der Spitzengruppe der Veranstalter für die nordischen Länder. Durch die Übernahme des deutschen Nordeuropa-Spezialisten Nordic Holidays am 1. Januar 2019 hat sie endgültig den Sprung unter die Grossen Nordeuropa-Veranstalter geschafft.

Dies unter anderem auch, weil mit dieser vorläufig letzten Erweiterung des Markenportfolios jetzt individuelle Reiseprodukte erstmals für den gesamten Norden zwischen Grönland und den baltischen Ländern verkauft werden. Die weitere Diversifizierung der Marken und Produkte eröffnet IPTG die Möglichkeit, verteilt auf die jeweilige Destination für Island, Grönland, die Färöer-Inseln, Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland und die baltischen Länder praktisch alle Reisearten anbieten zu können.

Cathrin Bröcker, COO und Mitinhaberin der Iceland ProTravel Group, formuliert es so: «Wir sind jetzt an dem Punkt, dass wir als Allrounder im gesamten Norden für Individualreisende, Veranstalter und Reisebüros ganzjährig klassische Reiseprodukte vorhalten, beispielsweise Rundreisen, Aktivreisen, Seereisen oder Angelreisen. Spezialreisen wie Reitreisen, Hundeschlittentouren oder Offroad-Expeditionen und das originäre Kernprodukt sind noch einmal weiterentwickelt und ausgebaut worden.»

In der Schweiz merkt man das Ende des Island-Booms

Auf Anfrage von travelnews.ch, ob denn nun auch das Angebot bei Island Pro Travel in der Schweiz deutlich erweitert werde, antwortet die stellvertretende Geschäftsführerin Madelaine Krüsi folgendermassen: «Im Moment haben wir noch nicht über einen Ausbau unseres Sortiments in Zusammenarbeit mit Nordic Holidays nachgedacht. Wir haben aber vermehrt Reisen in Grönland und vor allem auch auf den Färöer-Inseln ausgeschrieben und hoffen natürlich, so die zwei weniger bekannten Inseln etwas mehr pushen zu können. Die Färöer-Inseln erfreuen sich immer mehr Touristen.»

Der Push dieser - durchaus interessanten - nordischen Alternativziele kommt nicht von ungefähr. Krüsi bestätigt, dass der Island-Boom der vergangenen Jahre derzeit am abflauen sei: «Im Moment ist es schwierig, genau zu benennen, wie sich der kommende Sommer entwickelt wird. Voraussichtlich werden die Touristenzahlen in Island aber rückläufig sein im Vergleich zum Vorjahr.»

(JCR)