Reiseanbieter

Das Reisebüro Bon Voyage in Lausanne (Bildmitte, wo der Mann durchläuft) hat offenbar zahlreiche Kunden betrogen - und bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Bild: Yeti Romandie/Screenshot Googlemaps

«Wir wurden alle reingelegt»

Noch ein Reisebranchen-Betrugsfall in der Schweiz: Das Reisebüro Bon Voyage in Lausanne hat zahlreiche Kunden geprellt. Der Inhaber ist untergetaucht.

Neuer Betrugsfall mit geprellten Reisenden in der Schweiz: In Lausanne hat das Reisebüro Bon Voyage offenbar zahlreiche Kunden um ihr Geld gebracht, wie «20 Minutes» berichtet. Demzufolge wurden Passagiere, die am 24. Dezember ab Genf nach Dakar fliegen wollten, am Check-in zurückgewiesen. Die bezahlten Flugtickets waren kurz vor Abflug vom Reisebüro storniert worden - die Kunden wurden darüber allerdings nicht informiert. Als sich die erbosten Kunden in Lausanne ans Reisebüro wenden wollten, stand dort nur ein Zettel, wonach das Büro nach der Feiertagspause am 3. Januar wieder öffnen würde. An jenem Tag stand dann ein Zettel an der Türe, wonach das Büro nun am 15. Januar wieder öffnen würde. Inzwischen steht ein Zettel an der Tür, welcher besagt, dass das Büro «aufgrund von Krankheit» bis zum 28. Februar geschlossen bleibe.

Die geprellten Kunden glauben nicht, dass sie ihr Geld wiedersehen werden, und haben sich wohl deswegen nun an die Presse gewandt. «Wir wurden alle reingelegt», erklärt ein Kunde, der über 5000 Franken verloren hat. Besonders stossend sei, dass das Büro «vorbelastet» war: Bis im Herbst 2017 hiess die Agentur Top Voyages, ging dann aber Konkurs. Kurz darauf eröffnete sie wieder als Bon Voyage - der Eigentümer war derselbe, sogar die Telefonnummern waren gleich. Die Firma, an guter Lage an der Rue du Tunnel 15 unweit der Kathedrale von Lausanne gelegen, ist im Handelsregisteramt eingetragen; sie verfügt allerdings über keine Webseite und keine Kundengeldabsicherung (wobei Letztere im vorliegenden Fall auch nichts geholfen hätte).

Bon Voyage, liebes Geld - bleibt zu hoffen, dass der Fall das Vertrauen in die vielen guten und vertrauenswürdigen Reisebüros nicht erschüttert.

(JCR)