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Alain De Backer und Gina Salchli haben diese Woche in Halong (Vietnam) das Asean Tourism Forum 2019 besucht - und berichten von guter Stimmung und Wachstum auch in krisengeplanten asiatischen Ländern wie Myanmar oder Indonesien. BILDGALERIE - Alle Bilder: Gina Salchli/Alain De Backer

Vietnam zeigte am ATF 2019 touristische Muskeln

Gina Salchli

Das diesjährige Asean Tourism Forum fand erstmals in Halong (Vietnam) statt. Unsere Gastautoren von Hotelplan/Travelhouse erzählen von ihren Eindrücken vor Ort.

Das heute (18. Januar) endende Asean Tourism Forum 2019 (ATF) stellte dieses Jahr mit dem Thema «ASEAN - The Power of One» die gemeinsame Stärke der 10 Asean-Mitgliedsstaaten - Brunei Darussalam, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam - in den Mittelpunkt.

Rund 400 Einkäufer aus 53 Ländern besuchten während zwei Tagen die 250 Stände der rund 700 anwesenden Aussteller. Zusammen mit den Ministern sowie lokalen und internationalen Medienschaffenden nahmen am diesjährigen ATF rund 1500 Delegierte teil. Vor Ort herrschte eine durchwegs positive Stimmung, zumal auch krisengebeutelte Länder wie Myanmar oder Indonesien einen Aufwärtstrend verzeichnen. Thailand und Vietnam verfolgen ungebremst Expansionsprojekte, was speziell im bereits Infrastruktur-starken Thailand erstaunen mag. Die preisliche Entwicklung ist moderat, so dass mit stagnierenden oder nur minimal ansteigenden Preisen gerechnet werden muss. In Vietnam bekommen Reisende den steigenden Lebensstandard insofern zu spüren, dass bei den touristischen Dienstleistungen eine Verteuerung im hohen einstelligen Prozentbereich zu erwarten ist.

Das Austragungsland Vietnam zeigte denn auch deutlich, wie wichtig diese Messe ist. Diese bietet ja stets eine gute Gelegenheit, um eine bestimmte Region - dieses Jahr eben Halong - ins Rampenlicht zu rücken. Im Allgemeinen war die Messe sehr gut organisiert und Halong präsentierte sich in gutem Licht. Dass die Region grosses Zukunftspotenzial verspürt, ist an neuen Wohnparks in Ufernähe und diversen Bautätigkeiten ersichtlich. Auch die kürzlich neu eröffnete Autobahn nach Halong sowie wie der eröffnete und trotzdem noch im Bau befindliche Flughafen Van Don unterstreichen diese Entwicklung. Auffallend ist zudem, dass Vietnam wohl das erste Mal in der Geschichte des ATF eine grössere Fläche von Ständen belegt als Thailand. Das ist natürlich primär dem Austrangungsort zu verdanken, aber beim letzten ATF in Vietnam war dem noch nicht so.

Ein paar gewichtige Hotel-Player fehlten

Die vietnamesischen Seller schienen mit der Messe sehr zufrieden, zumal sie neue Märkte erschliessen konnten - etwa solche wie Neuseeland, Kanada, Osteuropa oder Indien. Andere Seller empfanden die Qualität der Buyer hingegen als nicht zufriedenstellend. Für die Buyer war die Auswahl an Austellern grundsätzlich attraktiv, auch wenn einige grosse Hotelketten wie Centara Hotels oder Minor Hotels fehlten.

Der Austragungsort Halong selber löste unterschiedliche Emotionen aus. Den einen ist es mit durchschnittlichen Tagestemperaturen von 17 Grad Celsius zu kalt, den anderen ist es zu abgelegen, da man ab Hanoi eine dreistündige Busfahrt auf sich nehmen musste. Andere wiederum schätzen die frische Luft und die einmalige Kulisse. Das architektonisch ansprechende «Quang Ninh Exhibition of Planning and Expo Center» präsentierte sich jedenfalls geräumig, modern und war von den Hotels in 10-20 Fahrminuten erreichbar.

Die offiziellen Veranstaltungen, darunter die Opening und die Closing Ceremony sowie die jeweiligen TRAVEX-Lunches, finden in nahe gelegenen Hotels statt. Dass man für das Mittagessen erneut eine Busfahrt in Kauf nehmen muss, erzürnte einzelne Buyer. Die leckeren lokalen Spezialitäten konnten die meisten von ihnen aber wieder milde stimmen.

Grundsätzlich war die Messe aber sehr positiv und so hoffen wir auf ein erfolgreiches (Reise-)Jahr und sind gespannt, was die nächste ATF 2020, dannzumal in Brunei, bringen mag.